Quantcast
Channel: MTB-News.de » Menschen
Viewing all 222 articles
Browse latest View live

Interview: Danny MacAskill über Physik-Unterricht und Trial auf dem Trailbike

$
0
0
P-20140729-00374_News

MTB-News.de: Hi Danny, wir brauchen Dich wohl nicht vorzustellen. Deshalb starten wir gleich mit der ersten Frage: Hast Du als Schüler eigentlich in Physik aufgepasst?

Danny MacAskill: Hab ich tatsächlich! Naturwissenschaften und Sport waren meins, Geschichte und Englisch haben mich dagegen nicht so interessiert.

Ehrlich? Wenn Du Fahrrad fährst, sieht es nämlich ein bisschen so aus, als ob Du in Physik geschlafen hättest …

Ahhh, ich verstehe. Ja, ich denke das kann man dann sagen.

# Im Physik-Unterricht hieß es, man könne nicht exakt geradeaus Fahrrad fahren - der Schotte scheint dagegen keine Kurven zu benötigen, um sein Fahrrad im Gleichgewicht zu halten.

Sind denn neue Tricks, Setups oder Drops wissenschaftlich durchdacht; rechnest Du beispielsweise Geschwindigkeiten aus, die Du für einen Sprung benötigst?

Nein, in Zahlen wird da nicht gerechnet. Es geht nur darum, ob es technisch gesehen machbar ist, ob ich für eine Rotation genügend Impuls bekomme oder so. Ich denke also nicht darüber nach, was ich konkret machen muss, welche Geschwindigkeit ich brauche, nein. Es ist mehr ein Gefühl: Das kann ich machen, das nicht.

Hattest Du das Gefühl auch im April 2009, als dein Video „Inspired Bicycles“ auf Youtube durch die Decke ging? Was wäre gewesen, wenn das nicht passiert wäre?

Naja, geplant habe ich das nicht. Ich arbeitete damals seit 3 Jahren als Mechaniker bei Macdonald Cycles in Edinburgh, und ich hätte den Job wohl auch erstmal nicht aufgegeben. Meine Arbeit hat mir Spaß gemacht, ich liebe es an Fahrrädern rumzuschrauben. Das Gute an der Arbeit in der Werkstatt im Keller war: Die Bikes geben Dir keine Widerworte! Wenn Du im Verkauf bist musst Du mit den Kunden sprechen…

Wenn mein Video mich nicht davon abgebracht hätte, wäre ich gerne noch Weltcup-Mechaniker geworden. Reisen und an Bikes schrauben, perfekt! Aber dann hatte ich mit dem Video einfach großes Glück.

Hast Du irgendeine Idee, warum genau dieses Video so unfassbar erfolgreich war?

Schwierig. Ich denke, dass Trial als Sport in der Mitte verschiedenster Szenen angesiedelt ist. Pinkbike hat das Video gepostet, da haben es Mountainbiker gesehen. Dann haben es BMXer angeschaut. Trial-Fahrer. Rennrad-Fahrer. Alle möglichen Radfahrer einfach, und nicht nur eine der Szenen.

# Alles Kopfsache - für solch eine Aktion nimmt sich Danny viel Zeit und Ruhe.

Bist Du eigentlich Teil der Trial-Szene, in der es um Wettkämpfe und Weltmeistertitel geht?

Teil der Trial-Szene bin ich, aber nicht Teil der Wettkampf-Szene. Der Grund ist ziemlich einfach: Ich bin auf der Isle of Skye aufgewachsen, und das ist weit weg von jedem Wettbewerb. Aber ich bin auch einfach kein Wettkampf-Typ. Ich fahre gerne zum Spaß.

Das heißt, Du würdest bei einer Trial-WM auch nicht gut abschneiden? 

Nein, absolut nicht. Das ist auch nicht meine Art zu fahren. Bei Trial-Wettbewerben geht es zum Beispiel darum, wie oft Du den Fuß auf den Boden setzt. Ich dagegen suche mir Herausforderungen, bei denen ich 100 oder 200 Versuche brauche, um sie ein einziges Mal sauber zu schaffen! In den Videos kann ich das machen, aber in einem Wettbewerb wird das schwierig.

Wir haben Dich früher auf Orange Mountainbikes gesehen – jetzt warst Du in „The Ridge“ mit einem Santa Cruz Bronson unterwegs. Wie kommt’s? 

Der Kontakt kam über meinen Filmer Stu Thomson (Cutmedia) zustande. Er hatte ein Jahr vorher einen Film mit Peaty in Schottland gemacht, und ich wollte unbedingt einen Film auf der Isle of Skye drehen. So kam eins zum andern.

# Trial mit dem Trailbike? - "Du kannst auf allem Spaß haben!"

Und wie fährt sich ein 150 mm Fully als Trial-Bike?

Das ist schon interessant, du passt nämlich deinen Fahrstil an. Aber ich denke: Du kannst auf jedes Fahrrad sitzen und alles mögliche damit machen!

… ja, DU scheinst das zu können…

Naja, egal ob Rennrad oder BMX, Du fährst Fahrrad. Viel von der Fahrerei in „The Ridge“ war ja normales Mountainbiken, da war das Rad natürlich perfekt für. Dann waren da ein paar spezielle Sachen. Aber vor allem habe ich das Rad ja viel getragen, und da war es grad egal, was ich da durch die Gegend trage. Hätte wirklich alles sein können, von mir aus auch ein Rennrad (lacht).

Aber vermutlich war das Bronson dann doch eine bewusste Entscheidung, oder?

Klar, das Ding ist irrsinnig leicht und deshalb gut zu tragen! (lacht) Naja, und Bunny Hops konnte man damit auch ganz gut machen!

Für gewöhnlich fährst Du aber dein Inspired Skye, bei dem Du ja auch kräftig mit-entwickelt hast, oder?

Ja, auf jeden Fall. Wir entwickeln das Rad konstant weiter. Inzwischen fahre ich seit 8 oder 9 Jahren für Inspired, ein guter Freund führt die Firma, und sie haben einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich heute hier stehe.

Die Firma ist aber ja ziemlich klein. Wie haben Sie Dich als Fahrer halten können?

Ganz einfach: Sie bauen das Fahrrad, das perfekt für mich ist. Inspired ist tatsächlich klein, aber ich arbeite sehr gerne mit ihnen zusammen. Wenn ich mal etwas ändern will; kürzere Kettenstreben oder ein höheres Innenlager vielleicht, dann machen Sie das sofort. Ich stehe da nicht in einer langen Warteschlange, sondern sie machen es sofort. Eine sehr coole Marke!

Welches ist denn das wichtigste Teil an Deinem Bike?

Das ist eine schwierige Frage. Ich würde sagen – und das sage ich nicht weil wir hier gerade am Magura-Stand stehen – für einen Trial Fahrer sind es die Bremsen, es sei denn er fährt Brakeless-Trial. Alles was Du tust, ist Präzision auf entweder dem Vorder- oder dem Hinterrad. Wenn an meinem Bike etwas nicht stimmt, besonders wenn an den Bremsen etwas nicht passt, dann fühle ich mich fast so, als ob ich krank wäre. Das beschreibt es denke ich ganz gut. Wenn ich irgendwo runter springe, dann muss ich wissen, wie das Rad reagiert.

# Das wichtigste Teil am Rad? - Ehrlich gesagt die Bremsen - das sieht man.

Das heißt, Magura hat Dich kürzlich allein durch das Produkt überzeugen können?

Nicht nur, denn als ich jung waren, fuhren auch alle meine Idole Magura Bremsen. Hans Rey oder Martin Ashton hatten damals auch alle Raceline Bremsen an ihren Bikes, deshalb freue ich mich jetzt auch über die Neongelben Bremsen an meinem Bike.

Kürzlich haben wir Dich als Stuntmen in einer Hollywood-Produktion gesehen. Wie unterscheidet sich die Arbeit dort von Deinen eigenen Filmen?

Das hat Spaß gemacht, aber ich habe da nur sehr am Rande mitgewirkt. Aber dennoch: Es ist völlig anders. Eigentlich sehr einfache Arbeit, weil ich nur das gleiche immer wieder machen musste. Fahrtechnisch nicht besonders anspruchsvoll. Bei meinen eigenen Filmen ist das anders, da strebe ich immer 100 % an, probiere neue Dinge aus. Und bei meinen eigenen Produktionen habe ich keinen Sicherheitsbeauftragten, der mir sagt, was ich machen darf und was nicht.

Wann dürfen wir denn mit Deinem ersten eigenen Hollywood-Streifen rechnen? 

(lacht) Ich weiß nicht ob das jemals passieren wird.

Obwohl es in gewisser Hinsicht schon der nächste Schritt wäre, oder?

Ja, aber ich halte die Dinge gern klein. Und ich sehe mich nicht wirklich im Kino.

Wie groß ist denn das Team, mit dem Du sonst arbeitest?

Die Ideen für neue Filme habe ich eigentlich immer selbst. Und je nach Idee suche ich dann die richtigen Partner. Für „Imaginate“ habe ich natürlich viel Hilfe gebraucht, für „Epecuen“ hingegen nicht sooo viel. Inzwischen finden sich in meinem Freundeskreis die richtigen Leute für fast jedes Projekt.

Ist denn Dein Erfolgsfaktor, dass Du immer in einer neuen Umgebung fährst?

Ja, ich glaube schon dass das wichtig ist. Wenn ich jedes Mal einen neuen Street-Film machen würde, wäre es verdammt schwer. Da habe ich selbst gleich 2009 die Messlatte sehr hoch gelegt, dass es schwierig wird, damit noch jemanden zu überraschen. Vor dem Film hatte ich ja 4 Jahre in Edinburgh gelebt und Spots gesucht und gefahren, dann haben wir einen kompletten Winter gefilmt – das wird verdammt schwer zu wiederholen. Heute kann ich kaum mehr 6 Monate in einen neuen Film packen, weil ich mit Foto-Shootings, meiner Drop- and-Roll-Tour und so weiter einfach eingebunden bin. Deshalb: Ja, ich arbeite auch an meinem fahrerischen Level, aber durch die neuen Filme vermeide ich den Vergleich mit dem vorherigen Film – und das sehe ich durchaus als Erfolgsfaktor für die neuen Filme. Das war auch bei „The Ridge“ ein wichtiger Faktor.

# Das fahrerische Level steigt - zusätzlich arbeitet Danny viel an Tricks, die einfach anders und neu sind.

Würdest Du denn sagen, dass Dein Level sich von Film zu Film steigert? Von außen ist es ja schwer zu beurteilen, welcher Move jetzt wirklich schwierig ist und welcher nur spektakulär aussieht.

Neue Tricks sind nicht immer schwierig, häufig sind sie auch einfach skurril oder albern. Zum Beispiel mein Zaun-Frontflip. Jeder Mountainbiker hat sein Rad schon einmal über einen Zaun heben müssen, deshalb habe ich überlegt: Wie könnte ich den Zaun überqueren? Auf dem Hinterrad? Auf dem Vorderrad? Vielleicht mit einem Frontflip?

Hast Du Dich da bei den Wintersportlern inspiriert, die auch gegen Bäume und andere Hindernisse „bonken“, um eine Drehung einzuleiten?

Nicht wirklich, ich hatte das Prinzip schon in „Imaginate“ gelernt, wo ich Matten hatte und neue Versuche unternommen habe. Aber natürlich: Ich schaue mir Wintersport an, und generell andere Sportarten, um Inspiration zu sammeln. Das ist ganz schön ergiebig, ich habe schon heute einige Ideen im Kopf, die ich in kommenden Videos umsetzen will. Die werde ich dann einfach ausprobieren.

# Fahrtechnik par excellence - um die effektive Drophöhe zu verringern, senkt Danny seinen Schwerpunkt schon ab, bevor er über die Kante fährt.

Einfach ausprobieren klingt etwas riskant – wie vermeidest Du, dass du dich dabei oder generell bei deinen Stunts verletzt? 

Das hängt immer davon ab, was Du gerade machst. Wenn wir bei einem Städte-Trip zum Beispiel in Barcelona sind, dann weiß ich, dass ich eine Sache genau einmal machen muss. Dann nehme ich mir die Zeit, ganz oft anzufahren, die Geschwindigkeit zu checken, und erst dann zu fahren. Irgendwann hebst Du dann ab und landest hoffentlich und verletzt Dich nicht. Dann gibt es aber auch andere Sachen, Flips zum Beispiel. Bevor ich eine neue Rotation wage, helfe ich mir mit Sturzmatten, die dann entfernt werden, wenn alles klappt. Zum Beispiel als ich in Edinburgh von der Burg gesprungen bin – ich hatte den Frontflip von der Burgmauer noch nie probiert – hatten wir nur 1,5 h Zeit für die Aktion. Ich wusste ungefähr, dass ich das machen kann, aber ich wusste auch: Wir wollen noch 4 Wochen weiterfilmen, wenn ich mich jetzt verletze, wird das nichts. Also haben wir eine Matte hingelegt, die schlimmeres verhindert hätte. Dann habe ich das Ding gestanden, Matte weg, Kamera an.

# Schmales Gelände in ausgesetzter Lage? - Gerne, aber doch bitte auf dem Hinterrad! In vielen Fällen hilft sich Danny mit Matten, die im Falle eines Falles schlimmeres verhindern würden.

Klingt einfach! Hast Du als Abschluss noch einen Tipp für jemanden, der Deine Art Fahrrad zu fahren mal ausprobieren möchte?

Ja klar. Habt Spaß! Ich bin heute hier, weil ich ständig an meinem Radfahren arbeite und Spaß am Radfahren habe. Ob Du zur Schule fährst oder auf Singletrails unterwegs bist, hab Spaß dabei!

Fotos: Philip Ruopp

Der Beitrag Interview: Danny MacAskill über Physik-Unterricht und Trial auf dem Trailbike ist auf MTB-News.de erschienen.


“Live your life”! Daniel Schäfer im Interview zu seinem neuen Video

$
0
0
00130.00_01_48_23.Standbild004

Live your life – so der Titel des neuen Videos von Daniel Schäfer und Filmer Wolfgang Watzke, in dem sich Specialized-Fahrer Daniel auf kreative Weise sehnsüchtig vom Büro in die Berge träumt. Worum es im Video genau geht, warum Büroarbeit im “Traumjob Berufsbiker” fast mehr Zeit einnimmt als das Biken selbst und was Nachwuchsfahrer beachten sollten, die vom Biken leben wollen, erfahrt ihr im Interview. Aber erstmal – Film ab!

Live Your Life! von mudtwisterMehr Mountainbike-Videos

MTB-News.de: Dein neues Video mit Filmer Wolfgang Watzke stellt die Situation des 9 to 5-Jobs dem des naturliebenden Bikers gegenüber. Letzteres ist eher dein Leben: statt jeden Morgen ins Office zu pendeln, bist du Film- und Fotofahrer, arbeitest als Guide und Fahrtechniktrainer, repräsentierst deine Sponsoren… wie hat das bei dir überhaupt begonnen?

Daniel Schäfer: Zu anfangs möchte ich sagen, dass es gar nicht der krasse Kontrast zweier Berufsbilder sein muss. Es könnte auch im Urlaub passieren, dass ich noch von der Arbeit träume und in diesem meinen täglichen Trott nachahme. Das Video soll dann dazu auffordern, eben genau diesen Bann zu durchbrechen, sich einen Ruck zu geben und loszulegen mit dem, was man jetzt wirklich gerne machen würde. Raus aus dem Alltag und rein ins Erlebnis. Und das muss ja nicht gleich ein Berufswechsel sein, oft reichen schon die kleinen Afterwork-Aktivitäten oder eben der Urlaub, um Sachen zu tun von denen man schon ewig träumt, aber irgendwie doch die Überzeugung fehlt.

Begonnen hat das bei mir glücklicherweise fast risikolos. Nach meiner Ausbildung als Kommunikations-Elektroniker bei der Telekom hatte ich die Möglichkeit, ein Jahr unbezahlten Urlaub zu nehmen und das hielt ich für die perfekte Möglichkeit, mal ein Jahr zu testen, wieviel Potential in der Bikerei steckt. In der ersten Wintersaison auf La Palma, wo ich durch mein damaliges Racing Team Univega und Empfehlungen von Freunden landete, sendete ich dann ein Fax mit der Kündigung.

Im Video ist der Büro-Alltag grau, der Alltag als Biker farbenfroh. Hand aufs Herz: Büro-Arbeit musst du bei deinem Job sicher auch nicht gerade wenig machen?

Nene, das mit den Farben kommt nur, weil der Büroalltag in einer großen Stadt und der des Bikers im schönen Südtirol gedreht wurde, hehe… Scherz beiseite: Mich schauen immer alle komisch an, als wenn es eine Ausrede wäre, wenn ich erzähle, gestern einen Bürotag gemacht zu haben und ich habe selbst lange gebraucht, das wirklich fix und ernsthaft einzuplanen. Aber das ist wichtig und die Büroarbeit wird wahrlich unterschätzt. Manchmal ist es anteilsmäßig sogar mehr, wie ich auf dem Bike sitze. Aber ohne Kommunikation, Vor- und Nachbereitung – kein Output.

# Daniel mit Flow in den Bergen

Was ist am Leben als Biker ein Traum, was eher nicht?

Sonnenaufgänge auf dem Berg, Arbeitsplätze, die für andere Urlaubsdestinationen sind und mehr Zeit damit zu verbringen, was Spaß bringt, als was Mittel zum Zweck ist. Eher anstrengend ist das Leben aus der Reisetasche, Netzwerke zu pflegen und Überzeugungsarbeit zu leisten, um seinem eigenen Ansprüchen gerecht zu werden.

Ein 9 to 5-Job heißt nicht umsonst so – in der Bikebranche hingegen gibt es, wie in anderen Berufen auch, selten einen pünktlichen Feierabend. Wie läuft bei dir ein “normaler” Tag ab?

Kommt ganz darauf an. Heute bin ich um 5 aufgestanden, weil´s gleich nach Südtirol zum Shooten geht. Das dauert dann sicher, bis die Sonne wieder weg ist. Auf Camps geht´s meist um 9 los, allerdings sollte man schon beim Frühstück freundlich und kompetent sein, was dann bis abends gegen 18 Uhr beibehalten wird. Danach gibt´s dann noch Abend- und Kulturprogramm, was je nachdem mindestens bis 10 Uhr dauert.

Also ist es da eher ein 8 to 23 Uhr-Job, in dem meist allein du dafür verantwortlich bist, ob es ein guter Tag wird oder nicht. Planst du, in das richtige Sonnenloch zu fahren, kommen alle Teilnehmer sicher über diese Stufe, gibt es auch für die Vegetarier etwas in dem Mittags-Menü? Wann darf man Leute in ihrem Redefluss unterbrechen und wann bist du als Entertainer gefragt, riskiere ich für diesen Hintergrund auf dem Bild diesen Sprung oder lohnt sich das lieber nicht?

Welche deiner Tätigkeiten, die du als “Berufsfahrer” ausübst, sind dir am liebsten?

Am schönsten ist die Abwechslung und sich immer neuen Herausforderungen zu stellen. Neue Camps an neuen Orten durchzuführen, Abenteuer wie unsere Reise mit dem Maloja-Wohnmobil erfolgreich zu überstehen oder einfach Erfolgserlebnisse zu vermitteln.

Oft bekommen wir mit, wie jugendliche Nachwuchsbiker viele Sponsoren haben möchten – und sich oft damit erhoffen, dass ja dann eh alles von alleine läuft. Was rätst du jungen Bikern, die Profi-Fahrer werden möchten?

Also von alleine läuft grundsätzlich gar nichts und auch wenn man gute Sponsoren hat, muss man sich täglich neu erfinden, um diese zu halten. Man muss immer am Ball bleiben und am besten während einer gelungenen Geschichte schon die nächste planen. Dabei sollte man sich allerdings nicht verzetteln und auf allen Hochzeiten tanzen, sondern sich lieber zwei mal hinsetzen und sich dabei was Vernünftiges überlegen.

Danke für das Interview!

Der Beitrag “Live your life”! Daniel Schäfer im Interview zu seinem neuen Video ist auf MTB-News.de erschienen.

Muschi am Mittwoch: Formsuche ist keine Formsache

$
0
0
Bildschirmfoto 2015-05-12 um 13.34.58

Wie heißt es so schön: Vor der Saison ist nach der Saison. Ihr könnt es sicher schon erahnen, es geht hier um Ambitionen. Meine und die von vielen anderen motivierten und engagierten Radfahrern. Wir sind jene, die sich beweisen wollen. Ich gehöre zu den Tausenden, und wir sind Amateure, oder zutreffender, wir sind Hobbyfahrer. Nichtsdestotrotz – gefühlt sind wir die Leistungsträger. Probanden eines immer währenden Männerspiels: Wir sind die, die motiviert um einen Platz unter ferner liefen fahren. Wir mögen es, uns das Laktat um die Ohren zu hauen – im wahrsten Sinne des Wortes. Und böse Zungen würden sagen: Für alles Andere reicht es auch nicht.

Oder radeln wir unserer Jugend hinterher, weil wir nicht wahrhaben wollen, dass wir den Zenit unserer Leistungsfähigkeit schon längst überschritten haben… oder, noch schlimmer, niemals erreichen werden. Ich bin dabei, ich will mich beweisen, euer Spiel ist mein Spiel. Und mir geht einer ab, wenn ich einen ordentlichen Schnitt fahre, sprich ich meinen eigenen Ansprüchen in den Schritt fahren kann. Und natürlich will ich immer jung bleiben. Mindestens aber in Schönheit altern.

# Wo ist sie hin, die Form vergangener Tage. Sie ist verschwunden im Nebel einer vergangenen Saison.
# Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch wo meine Form war: in den Beinen

 

Nun ja, das setzt natürlich ein bisschen Disziplin voraus. Und ein bisschen heißt: Nicht viel. Denn – ich verzichte auf kaum etwas, habe auch keine speziellen bzw. abgestimmten Ernährungs- oder Trainingspläne. Aber eines habe ich – gewiss: Ich habe Lust, immer. Und das ist meine Motivation, meine Form über den Winter zu retten. Sicherlich, das mit der Konservierung des Leistungsniveaus über den Gefrierpunkt hinaus ist häufig unlustig. Deshalb bin ich dankbar dafür, keine Aversion gegen Kälte, Nässe und Matsch zu haben.

Denn ansonsten bliebe nur „Plan B“, der Versuch, die Form auf der Rolle oder dem Spinningrad ins nächste Jahr zu retten. Ich habe auch das ausprobiert. Mein Name lässt viel vermuten, wer Schlechtes denken will. Aber da lege ich mich lieber in den Dreck und lasse mir Eiszapfen im Bart wachsen, als mir mit anderen schwitzenden Männern einen schlecht belüfteten Raum zu teilen. Darüber hinaus mich anschreien zu lassen und von basslastiger Techno-Wumme den nächsten virtuellen Berg hochmotiviert zu werden, ist so gar nicht mein Ding. Dann schon eher in einer Linie aufgereiht mit einem Mädel vor mir. Aber nein, jetzt gehen die Gedanken mit mir durch. Das wäre auch nicht wirklich zielorientiert.

# Wer geht freiwillig auf die Rolle? Ich geniesse lieber die Natur.
# Die große Depression beginnt zwischen den Tagen.
# Im Schnee ist eine Form selten zu finden, auch wenn es spaßig ist.

Da habe ich nun also über die Wintermonate mein Strava mit Kilometern gefüttert. Ich habe Komponenten im Schlamm rund um die 5 Grad Marke geschunden, um damit eine ganze Industrie am Leben zu erhalten. Und ich habe mich gefreut, dass die grassierenden Krankheiten sukzessive an mir vorbei gezogen sind. Gut, ein paar Kleinigkeiten zum Ignorieren gibt es zwar ab und an; doch was können schon gepeinigte Knie und „Ich habe Rücken“ gegen meine Strava-Segment-Jagd ausrichten.

Und dann… in dem Moment, wo ich kurz vor dem Ziel stehe, dem Beginn der neuen Saison, haut es mich voll auf die Fresse. Ich mag das Wort gar nicht schreiben wollen, aus Angst, dass es mich dann wieder erwischt.

                                                        I n f e k t

Super, ganz toll. Da war ich drauf und dran meine Form über den Winter zu erhalten und im Idealfall sogar auszubauen, und diese kleinen stacheligen Kotzbrocken von Viren beenden all meine Ambitionen. Ab diesem Punkt ist die Formsuche keine Formsache mehr. Nun ist Disziplin und Arztgehorsam gefragt. Auskurieren geht über Probieren.

Wann geht es wieder? Was kann ich meinem Körper wieder zumuten? Bloß keinen Rückfall riskieren. Ja, ich lasse mir die Decke auf den Kopf fallen, um nicht zu riskieren, dass ich meinen Herzmuskel mit in den Abgrund reiße. Und so lässt mich zur Abwechslung mein Körper mal die Wand hoch laufen.

Irgendwann, nach einer gefühlten Unendlichkeit, traue ich mich wieder in den Radkeller. Ich höre schon ein Kratzen an der Türe, die Räder erkennen ihren Herrn und wollen endlich wieder ausgeführt werden.

Und die erste Ausfahrt nach überstandener Krankheit ist dann auch sehr ernüchternd. Der kleinste Anstieg spielt sich schon zum Scharfrichter auf. Ungeduldig reiße ich meine Kilometer ab, in der Hoffnung sie zu finden, die Form vergangener Tage. Ich horche in mich hinein, immer mit der vagen Angst vor dem Wort, welches ich kein zweites Mal auszuschreiben wage. Ich komme nach Hause, platt wie ‘ne Flunder. Es läuft nicht, das fühlt sich alles nicht gut an. Jedoch…Strava spricht eine andere Sprache. Scheiß auf Strava, ich fühle mich nämlich soooooo alt. Horrorszenarien laufen vor meinem geistigen Auge Staffellauf. Wie soll das denn noch klappen bis zum ersten Rennen? Bin ich wirklich jemals im Leben 24h solo gefahren? Wie geht das? Das war irgendwie in einem anderen Leben! Verzweiflung macht sich breit, zwischen Homöopathie und Physiotherapeut. Gedankenspiele und antriebsloses Kilometerfressen verstärken eher noch die Formdepression.

# Ich finde meine Form vor lauter Bäumen nicht.
# Am Racefully Update 2015 kann es nicht liegen, 10kg Erotik.
# Im belgischen Hohen Venn kann man im März hervorragend seine Depression pflegen.

 

Es wird alles probiert, von PINK macht lustig bis Bratwurst macht schnell und Frikadellen in der Regeneration. Es wird jeder, aber auch wirklich jeder Strohhalm gegriffen, der verheißungsvoll erscheint. Wo ist sie hin? Mit wem geht sie fremd? Ich suche dich über die Grenzen des Dreiländerecks hinweg: Form. Denn sie ist weg, liebe Fanta 4, auch ich bin wieder allein allein. Meine Form mag mich nicht mehr.

Meine Gedanken spinnen weiter. Ich habe mir wohl aus Versehen eine Fick-Mich-App gekauft. Vor allen Dingen hätte ich mir mal die Beschreibung im Appstore durchlesen sollen, bevor ich meinen Finger bewegt habe. Denn da stand:

Willst du dich mal so richtig vom Leben gefickt werden?

Dann bietet dir diese App die besten Spots und die besten Ideen, um dich mal so richtig schlecht zu fühlen. Man muss ja nicht darauf warten, dass das Gefühl einen Mülleimer ausgeleckt zu haben, von alleine zu einem kommt.

Aus dem mannigfachen Repertoire unserer Entwickler, dass sie in Dekaden ihres kümmerlichen Daseins gesammelt haben, hast du die Auswahl. Mit dieser App kriegst du alles was nötig ist, um dich vom Leben so richtig gefickt zu fühlen, frei Haus:

Körperlicher Overload, geistiger Overkill, intellektueller Downgrade, verbaler Upgrade, geistige Vervielfältigung und Seelenwanderung im Kreis.

Alles im Programm mit Erinnerungsfunktion und automatischem Update. Als Update entwickeln wir gerade die automatische Gehirnwäsche zur mentalen Gleichschaltung der Konsumenten zur besseren Wertschöpfung beim Kunden.

Gedankensprung – ich habe diese App gelöscht.

# Letzter Ausweg Trainingslager Ponyhof, wie jedes Jahr.
# Zwischen Fischbrötchen und Maischolle spiele ich Don Quichotte und kämpfe gegen Windmühlen.
# Bratwurst macht schnell, Backfisch macht schneller und Schlick ist gut für den Teint.

 

Als endgültige Motivation und Lösung meines Formproblems habe ich mich dann doch noch für ein Trainingslager entschieden. Aber Mallorca, Kanaren, Spanien, Zypern, das kann ja jeder. Deshalb suche ich meine Form auf dem Ponyhof in Ostfriesland. Mit dem Singlespeed Windkante mit der Deichkrone fahren, sehr geil. Vom belgischen Kreisel mit meinem Nebenläufer bis zur Windmühlenjagd, ich will wieder alles, ich probiere alles aus. Am Ende gibt es sogar Deichzeitfahren mit dem 32/16 SSP, denn seit neuestem gibt es auch in Ostfriesland Strava-Segmente. Wer hätte das gedacht? GA1, im Wind GA2, mit 120er Trittfrequenz oder höher, was für ein Erlebnis! Kein Berg, der meine Motivation stört. Kein Anstieg, der die Nichtigkeit meines Radfahrerdaseins untermauert. Ich bin toll! Ich fühle mich gut! Was interessiert mich, dass ich im ersten Rennen den Anstiegen wieder vulgäre Namen gebe. Einbildung ist auch eine Bildung. Wenn es nutzt, ist es gut. Und wenn es am Ende funktioniert, habe ich alles richtig gemacht.

# Am Ende ist alles gut, dann lass mal kommen, Alfsee.

Wir sehen uns also in La Reid und am Alfsee, Ende des Monats. Danach wissen wir alle alles besser und ihr dürft mit dem Finger auf mich zeigen und mich einen Deppen nennen, wenn meine Formsuche doch nur Formsache gewesen ist.

In diesem Sinne – Think Pink, eure Muschi.

# Der Grauzonenbiker weiß, wie man Männer motiviert!

Anmerkung: Für den Inhalt der Artikel aus der Serie “Muschi am Mittwoch” ist der benannte Autor verantwortlich. Die in den Artikeln vertretenen Ansichten und Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider. Für Anregungen und Kritik steht der Autor hier themenbezogen in den Kommentaren und allgemein per privater Nachricht zur Verfügung.

Der Beitrag Muschi am Mittwoch: Formsuche ist keine Formsache ist auf MTB-News.de erschienen.

Nino Schurter im Interview: “Ich bin überzeugt, dass Vario-Stützen im XC-Race kommen!”

$
0
0
original_A70W4863

Einer der besten XC-Mountainbiker der Welt, in seiner aktuell wohl stärksten Form: Nino Schurter. Der sympathische Schweizer ist allerdings nicht nur im XC-Race schnell, sondern dürfte auch bei Enduro-Rennen für Aufsehen sorgen – wenn er denn starten würde. Auch auf dem Rennrad sammelte er mit der Teilnahme an der Tour de Suisse schon Profi-Erfahrungen. Kurzum: ein Allround-Biker. Wir haben Nino während des Sea Otter Festivals getroffen und mit ihm ein Interview geführt.

MTB-News.de: Hallo Nino, schön, dich hier zu treffen! Vorneweg: Gib uns ein ganz kurzes Selbstportrait von dir. Wie würdest du dich aktuell beschreiben?

Nino Schurter: Ich bin immer noch ein junger Typ, der gerne sein Rad fährt und das ist, denke ich, auch ein wichtiger Grund, wieso ich in den letzten Jahren so erfolgreich sein durfte. Dass ich immer Spaß am Biken habe, speziell, wenn man an so schöne Orte wie hier kommt.

# Nino Schurter mit seinem Scott Scale 700.

Wenn man dich im Rennen sieht, sieht es mehr so aus, ob du tatsächlich auch im Rennen Spaß hast, wenn du springst und so ein bisschen durch die Gegend stylst. Ist das etwas, was du ganz bewusst machst, weil du sagst: Okay, das baue ich extra ein, um eben noch im Rennen auch Spaß zu haben? Oder ist das auch so ein bisschen so ein Image von dir?

Sicher, der mentale Bereich ist extrem entscheidend. Und wenn du in ein Rennen gehen kannst und du nicht schon nur das Leiden siehst, dass es jetzt hart wird und dass du wirklich probierst, auch während dem Rennen Spaß zu haben. Und das mache ich, um mich einfach ein bisschen in diese Stimmung zu bringen. Und natürlich den einen oder anderen Sprung zu machen!

Machst du das für die Fotografen?

Das gehört für mich dazu. Es gibt immer wieder mal ein gutes Bild und ja, das probiere ich auch aus Imagegründen, aber auch einfach, weil ich das gerne mache. Das würde ich auch machen, wenn da niemand zuschaut. Also sicher ist die Technik etwas, was mir liegt. Ich fahre gerne technische Trails und mit ein bisschen Spaß geht es dann fast von alleine.

Du warst sehr erfolgreich in den letzten Jahren – wie schaffst du es, dass du dabei die Motivation im Training oben hältst?

Du arbeitest auf ein Rennen hin, du willst gewinnen und du weißt, was es dazu braucht. Das harte Training gehört dazu, einfach, weil es meine Arbeit ist. Für mich ist das das schönste Leben, was es gibt. Ich kann um die Welt reisen, sehe die schönsten Orte, kann Rennen fahren. Was sicher in meiner Natur auch liegt, ist, mich mit anderen zu messen. Und dazu kann ich auch gut Geld damit verdienen. Das ist eigentlich so viel, für mich gibt es überhaupt gar keine Frage, ob ich das machen will oder nicht. Es ist das Schönste für mich.

# Kaum hat die Saison begonnen, hat Nino Schurter schon zwei Mal gewonnen.

Und wie schaffst du es, dass du dann nochmal zusätzlich on top Leistungen generierst? Du hast ja direkt einen fixen Trainingsplan. Sagst du da ganz konkret auch: Ich will Ziele setzen, die deutlich über dem liegen, was ich schaffen kann? Wie schaffst du das, dass du im Training nicht das Gefühl hast, jetzt habe ich die letzten Wochen vielleicht zu hart trainiert und bin jetzt für das Rennen eventuell schon ein bisschen überpowert?

Du musst immer den richtigen Moment erwischen. Training und Vorbereitung sind sehr komplex, aber mittlerweile habe ich auch einige Erfahrungen. Und ich probiere wirklich einfach jedes kleine Detail noch zu verbessern. Ich kann nicht mehr große Schritte machen. Ich probiere hier etwas Kleines zu verbessern, da etwas Kleines verbessern und dann am Ende bin ich vielleicht ein kleines bisschen besser, aber es sind halt ganz kleine Schritte, die ich noch machen kann. Aber ja, ich probiere meinen Fokus auf diese Details zu legen.

Wie kombinierst du Fahrtechnik-Training und Ausdauer? Machst du das ganz gezielt getrennt voneinander oder sagst du ganz bewusst: Weil es Mountainbiken ist, muss ich das zusammen trainieren?

Ich mache jetzt kein spezielles Technik-Training auf dem Rad, was ich VIEL mache. Ich mache kombinierte Sachen auch mal im Kraftraum, da sind immer sehr viele koordinative Übungen dabei, was auch das Biken dann simuliert. Du kommst einen Berg hoch, bist total am Anschlag, kommst in die Abfahrt rein und musst dich in dieser Situation eigentlich erholen, aber es ist koordinativ sehr anspruchsvoll. Und das Gleiche gilt auch, wenn ich so biken gehe. Ich probiere immer wieder, mich ans Limit zu bringen und auch da einfach technische Passagen zu meistern oder halt mit anderen Fahrern unterwegs zu sein, die vielleicht technisch noch stärker sind als ich. Ich habe immer sehr viel davon profitiert, wenn ich mit Brendan (Fairclough, Anm. d. Red.) unterwegs war. So trainiere ich eigentlich täglich nochmal.

# Airtime mit dem Genius LT: Brendan und Nino lassen es krachen

Das heißt, du gehst auch aktiv auf das Downhill-Rad?

Nicht auf das Downhill-Rad, aber Enduro. Downhill fahre ich eigentlich nie, Enduro schon viel.

Also wie in dem Video, was ihr zusammen gemacht habt?

Genau.

Was sind deine Tipps für ganz normale Mountainbiker, die mal ein Rennen fahren wollen? Worauf sollen die beim Training auf dem Rad achten und wo würdest du sagen macht es am meisten Sinn, seinen Trainingsfokus zu legen, wenn man einsteigen will?

Das Erste ist: der Spaß muss im Vordergrund stehen. Wenn du nur wenig Zeit hast und du das mit Trainings machst, die dir keinen Spaß machen, wirst du auch nicht erfolgreich sein. Und wenn du eben das Gefühl hast, du musst jetzt die härtesten Intervalle fahren, weil du einfach nur grad diese limitierte Zeit, aber nicht wirklich Spaß dabei hast, dann kommen auch die Resultate nicht. Auf der anderen Seite – wenn man wirklich will und auch mit der Ausdauer noch besser werden möchte, muss man ehrgeizig an etwas rangehen. Mit Intensitäten kann man dann viel erreichen.

Wenn man zeitlich limitiert ist, kann man sich vielleicht einfach mit einem Kollegen ein bisschen messen und sich so auch ein bisschen an das Limit zu bringen, da wird man dann schnell stärker. Aber wirklich nur, solange es auch Spaß macht. Ich würde jetzt niemandem empfehlen, nur weil es das beste Training ist, einfach Intervalle fahren, bis es schmerzt.

# Schurter im Höhenflug.

Du sagst zeitlich begrenzt – das trifft ja auf die meisten Leute zu, die keine Profis sind. Gibt es was neben dem Fahrradfahren, wo du sagen würdest: Aus meiner Erfahrung heraus ist das etwas, was einem beim Fahrradfahren nachher hilft? Also ein Training, was man so abseits des Fahrradfahrens macht?

Ich würde jedem empfehlen, der viel auf dem Mountainbike unterwegs ist, auch noch den Rumpf zu trainieren – man muss die Kraft auch auf das Rad bringen. Auf dem Mountainbike ist sehr viel, wenn du abwärts fährst, durch den Rumpf gesteuert. Das würde ich jedem empfehlen. Und dazu sehr viel Balance- und Koordinationsübungen. Also eigentlich ein Rumpftraining mit sehr viel koordinativen Übungen.

Du hast gesagt – dich mit Freunden messen, um dich selbst zu pushen. Du bist ja auch auf Strava unterwegs: Machst du das, um dich zu messen oder um zu zeigen, wie geil schnell du bist? Oder einfach, um eigene KOMs zu holen oder weil du von Strava gesponsert bist, oder…?

Hauptsächlich hat es mit Spaß angefangen – und natürlich, weil du dich messen willst. Das liegt in der Natur jedes Rennfahrers und das steht eigentlich im Vordergrund. Und mittlerweile finde ich es eine coole Geschichte, auf eine ganz einfache, aber auch ganz andere Art, mit Fans in Kontakt zu kommen. Leute, die dir folgen, können sich mit dir messen. Natürlich ist es kein Rennen, aber trotzdem können Fahrer, die möchten, sich auf Strava mit Profis messen. Und das ist schon was Cooles. (lacht)

# Nino beim Sea Otter Festival

Bei deinen Ausfahrten sieht man dann: Hey, du bist irgendeine total krasse Bergauf-Strecke gefahren, hast da ganz easy mit einem 130er Durchschnittspuls den King of Mountain geholt, wo alle anderen gestorben wären…

Aber das ist ja das Interessante für viele! Was ist der Unterschied? Wenn du ein Rennen siehst, weisst du ja nicht, wie das passiert – du siehst zwar, die sind schnell unterwegs, aber wie fühlt sich das an, wenn du das selber ausprobierst? Und das ist wirklich eine coole Sache von Strava. Auf der Straße, wenn du die großen Pässe fährst, siehst du das ja, wenn die Profi-Fahrer Strava anhatten und wie sie da hochgefahren sind. Das ist krass, oder? Und das Gleiche gilt auch auf dem Mountainbike: mit der Zeit ist es auch für uns ziemlich schwierig. Wenn du wirklich einen KOM holen willst, dann musst du dich da ziemlich ins Zeug legen.

Also kannst du nicht einfach nur noch mit Trainingsspeed rumfahren wie jeder andere. Du bist dann der Schnellste, also siehst du auch, dass sich Leute wirklich das Ziel setzen, dich zu schnappen. Und das ist ja dann auch das Schöne, wenn du einen Pro schlagen kannst. Und für mich ist das dann auch ein Ansporn. Für mich ist es aber nicht der Ansporn, so viele Segmente zu holen wie möglich. Es ist einfach ein Spaß für mich und mittlerweile habe ich schon so einige Follower auf Strava.

# Nino Schurter - Ausnahmeathlet im Cross Country World Cup

Wenn wir grad bei Followern sind: nicht alle Profi-Biker nehmen dieses Social Media so ernst oder betreiben das so intensiv, wie du es machst. Ist das schon ein wichtiger Teil von deinem Job?

Ja, ich sehe das als Teil des Jobs an. Auf der anderen Seite habe ich auch die Elektronik-Geräte gern und spiele damit herum. Und dann liegt es mir einfach, viel auf Social Media-Plattformen unterwegs zu sein. Aber ich habe das Gefühl, dass das jeder Athlet heutzutage haben muss. Viele Sponsoren von uns sagen: Na ganz klar, wir brauchen das und das ist ein wichtiger Grund, wieso wir euch auch sponsern.

# Nino Schurter - mit einem müden Lächeln - Foto von Greg Beadle-Cape Epic-SPORTZPICS

Wir haben ein paar Fragen zu deinem Fahrrad. Du fährst ein ziemlich tiefes Cockpit und im Downhill ist das potenziell eigentlich eher anstrengend. Bergauf hilft es dir natürlich von der Gewichtsverteilung. Wie hast du da die richtige Position rausgefunden? Hast du das im Test effektiv mit einer Wattmessung oder Strava oder was auch immer überprüft oder war das mehr jetzt ein Gefühls-Ding, mit dem du experimentiert hast und gesagt hast: Das ist der Wert, der mir am besten taugt?

Erstens lassen wir uns vermessen. Mal die ganze Position auf dem Rad, die du hattest, dann deinen ganzen Körper. Welche Winkel sind optimal, um die besten Kräfte zu generieren? Das ist eigentlich immer das Wichtigste. Und dann, vielleicht hast du es schon auf Bildern gesehen, bin ich in der Abfahrt mit dem Oberkörper immer sehr tief, mir liegt das auch in den Abfahrten. Du fährst auf einem Cross-Country-Rad nicht runter wie auf einem Enduro-Bike oder Downhiller, daher hatte ich eigentlich nie wirklich das Problem, dass ich in der Abfahrt dann zu tief bin. Da lege ich auch den Fokus drauf, wenn die Power, die dabei rauskommt, von der Position kommt. Und so habe ich das Cockpit dann auch eingestellt.

Merkst du nun einen Unterschied, dass du jetzt sagen würdest: Das Rad liegt mir so perfekt am Anfang vom Rennen und am Ende des Rennens hätte ich eigentlich fast wieder, dass es ein bisschen entspannter wäre? Oder ist es für dich von der Fitness her so, dass du sagst: die erste Runde ist wie die letzte Runde?

Klar schmerzt dir gegen Ende der Rücken mehr, aber das ist kommt nicht wegen der Position. Das ist einfach, weil du die eineinhalb Stunden jeden Aufstieg einfach voll raufknallst und du von den Kräften, die du im Rumpf halten musst, mit der Zeit einfach im Rücken merkst.

# Die tiefe Front ist anstrengend aber wichtig für gute Zeiten
# Ritchey liefert alle Anbauteile rund um den Lenker und den Sattel

Könntest du dir vorstellen, eine Vario-Sattelstütze zu fahren?

Ich bin überzeugt, dass das auch im Cross-Country-Sport kommt. Es ist einfach so, dass die, die man jetzt so auf dem Markt sieht, noch nicht ganz Cross-Country-tauglich sind, aber ich bin mir sicher, dass wir das in ein paar Jahren auch auf dem XC-Bike haben werden.

Das heißt: konkret zu schwer oder siehst du noch andere Punkte?

Zu schwer und auch oft zu wenig steif. Und wir brauchen nicht so viel: Es reichen eigentlich drei Zentimeter. Ich brauche immer noch einen Zeitraum, um mit der optimalen Höhe zu spielen. Diesen Zeitraum brauche ich sogar auf dem Enduro-Rad – wenn ich ein Enduro-Rennen gefahren bin, muss ich die Sattelstütze mit einer Klemme reduzieren.

Wechselst du im Training oft das Rad oder hast du eine Präferenz zwischen Hardtail und Fully?

In letzter Zeit fahre ich eigentlich fast mehr Fully. Sicher, das Hin- und Herwechseln ist nicht ganz einfach, aber jetzt ist es eine schöne Situation für mich, seitdem ich weiß, dass ich auf beiden Rädern schnell sein kann. Das gibt mir eigentlich für jede Strecke dann die Möglichkeit, das optimale Bike zu nutzen.

# Nino wechselt oft zwischen Hardtail und Fully hin und her - hier im Bild sein Scott Scale Race-Bike, mit dem er auf den ruppigeren Strecken an den start gehen wird
# Eine minimalistische Kettenführung für das gute Gefühl, nicht einfach so ins Leere treten zu können
# Beim Antrieb kommt eine kompette Sram XX1 Schaltungsgruppe zum Einsatz - 11 Gänge müssen reichen

Dann haben wir noch zwei Fragen zu Olympia. Die eine ist, wie du die nächste Saison angehen willst. Wirst du den Schwerpunkt ganz auf Olympia legen oder wirst du auch gucken, dass die Balance mit den World Cups passt, dass du dort gut durchkommst und vielleicht bei Olympia dann Kompromisse machen müsstest?

Olympia wird sicher Priorität haben. Wenn ich jetzt wegen World Cup-Rennen terminlich davor schlecht liege, will ich das World Cup-Rennen nicht bestreiten. Nächstes Jahr steht alles im Fokus von Olympia und dieses Jahr beginnen auch die Qualifikationen, also sehe ich auch das Ziel, dass ich mich schon dieses Jahr qualifizieren kann.

Olympia ist sehr hoch angesehen – du sagst jetzt, du würdest den World Cup ausfallen lassen. Eigentlich ist es ja aber die größere Leistung, wenn du jetzt einen Gesamt-World Cup-Sieg holst, wenn du über eine Saison lang konstant der Beste gewesen bist. Wie siehst du da die Balance zwischen Olympia und dem World Cup?

Wenn du Olympia-Medaillen gewinnen kannst, steht das über jedem World Cup-Sieg. Auch, wenn die Leistung dafür eigentlich nicht gleich einzustufen ist. Ganz viele Fahrer, die Medaillen-Chancen haben, dürfen nicht mehr starten, wie bei uns in der Schweiz zum Beispiel. Wir haben mindestens sechs Fahrer, die Podest-Chancen haben, aber wir dürfen nur drei Schweizer schicken. Das Olympia-Rennen ist dann eigentlich immer eines der einfachsten Rennen, auch wenn jeder noch mehr als sonst fokussiert ist. In einer Sportart wie Mountainbiken ist das Level höher als alles andere. Und jetzt in meiner Situation durfte ich den Gesamt-World Cup schon drei Mal gewinnen, ich war schon drei Mal Weltmeister. Mir fehlt eigentlich noch eine Medaille – und das ist das Ziel.

Dann drücken wir dafür die Daumen! Vielen Dank für das Interview!

# Carbon wohin das Auge blickt, so auch am sehr leichten DT Swiss Dämpfer
# Schlauchreifen von Dugast, individuell für Nico angefertigt
# Alles in einer Hand - der Lenkerhebel kann Gabel und Dämpfer gemeinsam ansteuern
# Dämpfer und Gabel lassen sich vom Lenker aus blockieren
# Hopp Schwiiz!

Weitere Informationen

Interview: Tobias Stahl | MTB-News.de
Fotos: Hoshi Yoshida, Tobias Stahl, Thomas Fritsch
Homepage von Nino Schurter

Der Beitrag Nino Schurter im Interview: “Ich bin überzeugt, dass Vario-Stützen im XC-Race kommen!” ist auf MTB-News.de erschienen.

Trailwork als Workout: Die World of MTB-Story zum Thema Trailpflege

$
0
0
_Z8Y8679

An diesem Wochenende haben wir wieder einen interessanten Artikel in Kooperation mit der World of MTB für euch – diesmal zum Thema Trailpflege. Die Instandhaltung der Wege sorgt nicht nur für mehr Spaß auf gut gepflegten Trails, sondern kann auch als Ausgleichstraining dienen. Dabei sollte man jedoch die rechtlichen Grundlagen beachten.

Von Norman Bielig

Wozu im Fitnessstudio vor einem Fernseher in einem stickigen Raum schwitzen, wenn man sich ganz umsonst bei der Wegepflege verausgaben und die wichtigsten Muskelgruppen gewinnbringend trainieren kann?

# Mit dem Werkzeug geht es in den Wald ...
# ... um die Trails auf Vordermann zu bringen

Ausgleichstraining, tönt es immer wieder in meinen Ohren, sei nötig, um ein ausgeglichenes Training zu gewährleisten und vor allem um Verspannungen und Schmerzen zu verhindern. Scheußlich klingt das, denn wer hat als Outdoorsportler schon Lust auf Fitnessstudio. Da nehmen wir doch lieber die Gartenschere in die Hand, die Harke und Säge, um uns den heimischen Wegen zu widmen und diese pünktlich zum Saisonstart auf Vordermann zu bringen.

Wichtig ist es dabei natürlich, die rechtlichen Grundlagen zu beachten und sich mit den Ansprechpartnern bei Kommunen und Verbänden abzustimmen. Sind diese Punkte geklärt, steht einem nachhaltig respektvollen Miteinander nichts mehr im Wege. Und vor allem kann es nun mit dem Outdoortraining losgehen.

Arbeitsgeräte

Harke

# Kleinere Steine, Laub und herabgefallene Zweige werden mit der Harke im Nu beseitigt

Das vielleicht wichtigste Werkzeug, um Laub und kleinere Äste zu entfernen. Kleinere Steine, Laub und herabgefallene Zweige werden im Nu beseitigt. Gerade bestehende Wege lassen sich damit perfekt für den Sommer vorbereiten. Arme, Schultern und Rücken werden hier beansprucht.

Handsäge

# Größere Äste und heruntergefallenes Holz werden mit der Handsäge schnell zerkleinert und aus dem Weg geräumt

Größere Äste und heruntergefallenes Holz werden so rasch zerkleinert und aus dem Weg geräumt. Gerade zur Beseitigung kleinerer Sturmschäden optimal nutzbar. Die einhändige Nutzung fordert Kraft und trainiert Schulterbereich sowie den gesamten Arm.

Axt bzw. Hammer

# Mit einer Axt können störende Wurzeln gekappt ...
# ... und mit der stumpfen Seite Holzpflöcke zur Befestigung in den Boden getrieben werden

Eine Axt mit langem Stiel gehört ebenfalls zur Grundausstattung. Störende Wurzeln können damit gekappt und mit der stumpfen Seite Holzpflöcke zur Befestigung in den Boden getrieben werden. Der Bewegungsablauf sollte mit stabilem Rücken und aus den Knien durchgeführt werden. Hervorragendes Ganzkörpertraining.

# Hervorragendes Ganzkörpertraining

Gartenschere

# Zum Freischneiden von Wegen ist eine Gartenschere ideal

Ideal, um Wege auszuschneiden, kleinere Äste und Gestrüpp weichen damit rasch zurück. Lang und leicht ist hier die Devise. Um den Hebel optimal auszunutzen, ganz hinten greifen. Gerade für die Schultern und die Oberarme ein nahezu ideales Training.

Machete
Vor allem für Dornengestrüpp sehr zu empfehlen. Eine möglichst runde und fließende Bewegung der Machete ist hier wichtig. Frisch geschliffen und gut ausgeführt weichen auch kleinere Äste vor ihr zurück. Der Trainingseffekt ist etwas einseitig, Könner probieren die Verwendung auch auf der anderen Seite.


Schaufel

# Vor allem bei der Neuanlage von Wegen wird viel mit der Schaufel gearbeitet

Unabdingbar für Erdbewegungen, also vor allem bei der Neuanlage von Wegen. Bei der reinen Pflege kann auf diese am ehesten verzichtet werden. Die Schaufel eignet sich zur Bewegung des Erdreiches und trainiert bei der beidhändigen Ausführung Rücken- und Armpartien. Sie kann zusätzlich zum Festklopfen neu angelegter Wegstrukturen verwendet werden.

Flachhacke

# Mit der Flachhacke werden Hänge abgetragen, ...
# ... Wurzeln gekappt und Steine aus dem Weg geräumt

Auch dies ein Werkzeug, das vor allem für die Neuanlage von Wegen unabdingbar ist: Hänge abtragen, Wurzeln kappen und Steine aus dem Weg räumen. Je nach Einsatz werden die Muskelgruppen trainiert wie bei Harke oder Axt.

Rechtliches

Träger von Wegen sind im Normalfall Gemeinden oder Kommunen. Diese haben wiederum einen Betreuungsvertrag, zumeist mit örtlichen Wandervereinen, dem DAV oder einem anderen Träger. Möchte man selbstständig Wege pflegen, kann man als Verein bei der Kommune anfragen und in gegenseitiger Absprache evtl. einen Betreuungsvertrag übernehmen. Ohne den Auftrag desjenigen, der diesen Vertrag hält, darf man eigentlich keine Wege pflegen, auch wenn es im Kleinen (wie Zurückschneiden von Büschen …) oftmals toleriert wird.

# Ohne Auftrag darf man eigentlich keine Wege pflegen - es wird aber oftmals toleriert, solange nur kleine Maßnahmen, wie das Zurückschneiden von Büschen, durchgeführt werden
# Mit der Kettensäge lässt sich die Arbeit schnell erledigen
# Vor solchen Eingriffen sollte man sich aber mit den Ansprechpartnern bei Kommunen und Vereinen abstimmen

Bei weitem Zurückschneiden sollte der Waldbesitzer kontaktiert werden. Problematisch, gerade auch für die Vertragshalter, sind Bauwerke (kleinere Brücken oder auch Treppen), denn für diese übernehmen die dort arbeitenden Verbände die Verkehrssicherungspflicht. Einige Wanderverbände möchten sich deshalb aus der Wegepflege zurückziehen und kümmern sich fast ausschließlich um die Beschilderung. Auch fehlt oftmals der Nachwuchs, der sich aktiv in der Wegepflege engagiert. Das Verschwinden alter Kulturpfade dürften vor allem die langjährigen Biker unter uns kennen.
Der korrekte Weg ist also sicherlich, sich erst einmal bei der Kommune nach dem Betreuungsvertragshalter zu erkundigen, oder beim DAV bzw. dem örtlichen Wanderverband nachzufragen. Im Normalfall werden sie sich über das Engagement sehr freuen.

www.alpenverein.de
www.wanderverband.de

# Bauwerke wie Brücken und Treppen sind problematisch - denn für diese übernehmen die dort arbeitenden Verbände die Verkehrssicherungspflicht

Literatur

Beratungsstelle für Unfallverhütung – Leitfaden für Planung, Bau und Betrieb von Mountainbike-Anlagen

Zur aktuellen Ausgabe

# WOMB 06I2015 – Cover

Die Frage #wasistmtb treibt uns noch immer an, Trails gehören auf jeden Fall dazu. So testen wir in der neuen Ausgabe 11 Trailbikes und 19 Trailhelme. Das ICB Projekt nimmt Gestalt an und wir berichten launisch vom Sea Otter Festival.
Wir entführen dich in die weiten Landschaften der schottischen Isle of Skye, nehmen dich auf Entdeckungstour in die Schladminger Tauern mit und lassen dich teilhaben am Gespräch der zwei WorldCup Racer Jasper Jauch und Steffi Marth. Wir zeigen dir wie effektiv Wegepflege als Ganzkörpertraining fungieren kann und widmen uns im Kurvenreich der Individualisierung von Bikes, dem Wiedereinstieg als Mutter und testen ob Frauenbikes wirklich besser sind.

Hier geht es zum Shop.

Die world of mtb 06I2015 ist auch jetzt schon im App Store und im Play Store erhältlich, sowie als Epaper im Nutzersystem auf unserer Homepage.
 Hier geht es zur World of MTB App.

# WOMB 06I2015 – Inhalt 1
# WOMB 06I2015 – Inhalt 2
Text: Norman Bielig | Fotos: Ines Männl

Der Beitrag Trailwork als Workout: Die World of MTB-Story zum Thema Trailpflege ist auf MTB-News.de erschienen.

Neu formiert für 2015: Radon Factory National DH Team [PM]

$
0
0
05_DH_AndreasSieber_Action_IrmoKeizer

iXS German Downhill Cup – das wird der Schwerpunkt des neuen Radon Factory National DH Team sein. Hier die Infos von Teammanager Joost Wichman:

Neben dem “Radon Magura Factory DH Team”, welches den Fokus auf die UCI DH World-Cups legt, konzentriert sich unser Radon Factory National DH Team auf Downhill Rennen im deutschsprachigen Raum. Der Fokus liegt hier auf dem iXS German Downhill Cup und natürlich die deutsche Meisterschaft in Todtnau.

# Daumen hoch! Tommy Herrmann mit seinem neuen Radon Swoop 210

Wir sind sehr stolz, euch folgende Teamfahrer für die Saison 2015 präsentieren zu dürfen:

  • Andreas Sieber, unser Radon DH-Urgestein: Nach seinem Sieg vergangene Saison in Willingen rechnet sich Andi sehr gute Chancen bei der deutschen Meisterschaft in Todtnau aus.
  • Tommy Herrmann, unser Radon DH-Styler: Das „Tommy“ ein Naturtalent ist, müssen wir euch nicht mehr erzählen. „Styles for miles“ – diese Saison will er aber oft auf dem Treppchen stehen!
  • Jannik Abbou, unser DH-Talent: Mit seinen 17 Jahren gehört Jannik zu Deutschlands besten Nachwuchsfahrern. Zusammen mit seinen erfahrenen Teamkollegen wird es diese Saison steil nach oben gehen – willkommen in der Elite-Klasse!
# Andreas Sieber Portrait
# Tommy Herrmann Portrait
# Andreas Sieber in Action
# Training in Finale: Tommy Herrmann
# Das Radon Factory National DH Team am Strand von Finale Ligure

Road Manager wird der schnellste Fahrer der Masters-Klasse, Fred Abbou sein. Er motiviert vor Ort und sorgt für beste Ergebnisse. Hinter den Kulissen wird Joost Wichman das Team managen und euch mit allen Neuigkeiten des Teams versorgen.

Für Radon-Chefentwickler Bodo Probst ist eine enge Zusammenarbeit mit den Teamfahrer extrem wichtig und für zukünftige Bike-Entwicklungen hilfreich:

„Natürlich sind die Ergebnisse des Teams wichtig, aber für mich ist das Feedback der Fahrer zum neuen Radon Swoop genauso wichtig – manchmal sogar wichtiger. Da unsere Kunden momentan noch größtenteils aus Deutschland kommen und sich die gleichen Strecken wie unsere nationalen Radon Factory Teamfahrer runterstürzen, wollen wir unsere Bikes hierfür optimal konstruieren. Hierfür arbeiten wir mit dem Team unterschiedliche Setups aus, um beste Performance gewährleisten zu können.“

Das Radon Factory National DH Team wird unterstützt von:

  • MAGURA brakes
  • iXS protection & helmets
  • Thirty7even race gear
  • Answer components
  • E-thirteen crank & chainguards
  • DT Swiss Laufräder
Quelle: Pressemitteilung Radon

Der Beitrag Neu formiert für 2015: Radon Factory National DH Team [PM] ist auf MTB-News.de erschienen.

„Ich habe beschlossen, dass ich will“ – die traurige Geschichte des schwer verletzten Benjamin Rudiger

$
0
0
Titelbild

In Kirchzarten hat sich eine Initiative zur Unterstützung des schwer verletzten Mountainbikers Benjamin Rudiger formiert. Die Sparkasse Hochschwarzwald, die Badische Staatsbrauerei Rothaus, die Organisation des Black Forest Ultra Bike-Marathons in Kirchzarten wollen dem 31-Jährigen aus Kirchzarten die Rehabilitation in der Schweiz finanzieren. Auch die Schweizer Mountainbiker Nino Schurter und Thomas Frischknecht haben sich bereits für Rudiger eingesetzt.

Was passiert ist (I): Seit dem 10. Januar 2015 ist für Benjamin Rudiger nichts mehr wie es vorher war. Sein Leben hat seitdem eine völlig andere Richtung genommen. Für den Schwarzwald ungewöhnlich um diese Jahreszeit: es lag kein Schnee. So brach er mit seinem Mountainbike auf zu einer „handelsüblichen Feierabend-Tour“, wie er es selber nennt. Dabei kam es bei einem harmlosen Bremsvorgang zu einem Sturz. Mit fatalen Folgen. Der siebte und achte Brustwirbel sind gebrochen.

Die Notfall-Versorgung verlief reibungslos. „Bis zur OP-Kante ging alles superschnell“, sagt Benjamin Rudiger über die ersten Stunden.

Es folgte zwei Tage später der Transfer in die BG-Unfallklinik nach Tübingen zur Akut-Rehabilitation. Später wechselte Benjamin Rudiger noch für drei Wochen nach Murnau in eine andere Klinik. Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt zuhause, setzte er die Rehabilitation in Nottwil fort.

# Benny Rudiger 2008 in Heubach.

Was mit ihm passiert ist: Das sind die nackten Daten. Was dahinter steckt, welche psychischen Tiefen ein Mensch nach einem solchen Schlag aushalten muss, das mag man sich gar nicht ausmalen. „Ich hatte Phasen, in denen ich keinen Bock mehr hatte, aber ich bin trotzdem ein lebensbejahender Mensch. Es gab immer noch Leute um mich herum, denen es noch schlechter ging. Da gibt es Menschen, die können nicht mal mehr die Arme bewegen und selbst die kriegen das hin. Ich habe mir gesagt: du hast kein Recht aufzugeben“, fasst Benjamin Rudiger seine Motivation zusammen. „Im Reha-Alltag habe ich erkannt: es geht irgendwie. Wenn man will. Und ich habe beschlossen, dass ich will.“

Rudiger hat ja bereits wirklich existenzielle Nöte erlebt, als bei ihm im Oktober 2006 Lymphdrüsenkrebs (Morbus Hodgkin) diagnostiziert wurde. Diese harte Prüfung bestand und überstand der zweimalige Deutsche U23-Meister auf dem Mountainbike, aber im Leistungssport genügte er danach seinen eigenen Ansprüchen nicht mehr.

Er begann eine Ausbildung zum Bankkaufmann und setzte den Sparkassen-Betriebswirt noch drauf. Seiner Leidenschaft für Sport aller Art und für das Mountainbiken im Speziellen blieb er in seiner Freizeit treu.

Erst vergangenen Sommer initiierte er mit seinem Trainer und Freund Patrik Faller die Rothaus Bergradsport-Gruppe, eine Freizeit Mountainbike-Formation, die den Schwarzwälder Mountainbike-Lifestyle und die Freude am Sport transportieren wollte. Im Moment fällt es schwer unter diesem Titel in die Pedale zu treten, weil auch die anderen von dem Schicksal ihres Freundes schwer getroffen sind.

# „Ich hatte Phasen, in denen ich keinen Bock mehr hatte, aber ich bin trotzdem ein lebensbejahender Mensch." - Benjamin Rudiger ist ein Kämpfer und Vorbild für Viele. 2006 besiegte er den Krebs.

Die Aufgabe: Jetzt aber hat sich die Bergradsport-Gruppe eine neue Aufgabe gestellt: Der Aufenthalt in Nottwil ist teuer. Zwei Monate im besten Paraplegiker-Zentrum Europas kosten ungefähr 120000 Euro. „Wir schaffen das“, hat sich Rudigers Freundeskreis vorgenommen.

Dass es überhaupt zu einer Aufnahme in der renommierten Einrichtung kam, dafür haben sich auch der dreifache Weltmeister Nino Schurter und sein Teamchef, die MTB-Legende Thomas Frischknecht, unter anderem mit einem Unterstützer-Brief stark gemacht.

Das Netzwerk: Ein Unterstützerkreis mit dem Titel „KameRADschaft ist sinnvoll“ hat sich formiert. Mit an Bord: Benjamin Rudigers Arbeitgeber, die Sparkasse Hochschwarzwald, der Sponsor der Bergradsport-Gruppe: die Badische Staatsbrauerei Rothaus und das Organisationskomitee des Kirchzartener Black Forest Ultra Bike-Marathons, dem Benjamin Rudiger auch angehört.

„Benny genießt sehr große Wertschätzung in unserem Haus und alle haben großen Anteil daran genommen. Wir werden als Sparkasse seine Rehabilitation unterstützen und sein Arbeitsplatz bleibt frei, egal wie lange es dauert“, erklärt Vorstandsvorsitzender Jochen Brachs.

Christian Rasch, Vorstand der Rothaus AG, will „unser starkes Netzwerk nutzen“ und sieht „viele Ansätze“ um Rudiger auf seinem Weg zu unterstützen. „Die Rothaus-Familie ist wahnsinnig betroffen, weil die Bergradsport-Gruppe ein Teil unserer Firmenfamilie ist. Ich bewundere den Mut, die Kraft und diesen Willen, den Benny in sich trägt, wieder ein normales Leben zu führen.“

Für das Ultra-Bike Orga-Team spricht Sebastian Eckmann von „extremer Anteilnahme“, die er in Mountainbike-Kreisen erlebt hat. „Da war sofort Solidarität zu spüren. Wir setzen auf die Mountainbike-Gemeinde, die auch wirklich eine Gemeinde ist.“

# Der Kirchzartener war zwei Mal deutscher U23-Meister. Auch im Weltcup, wie hier in Spa, war er oft für den BDR im Einsatz.

Die Perspektive: „Extrem komisch“, sei das für ihn, in so einer Situation zu sein, Hilfe nötig zu haben. „Aber es ist wie es ist“, sagt Benjamin Rudiger. Es wäre nicht er, wenn er nicht eine Perspektive über sich selbst hinaus entwickeln würde. „Es ist unglaublich, wie viele Leute sich für mich einsetzen. In Nottwil wird tolle Arbeit geleistet, aber es ist einfach so: das kostet Geld. Ich will größtmögliche Selbstständigkeit erreichen“.

Das aber ist ihm nicht genug. Schon nach seiner Krebserkrankung gründete er mit Doris Weiss gemeinsam den Verein Ride2Live zur Unterstützung von Krebs-Patienten. „Vielleicht können wir etwas Vergleichbares für Patienten mit Querschnittslähmung auf die Beine stellen. Ich kann im Moment nur ‚Danke’ sagen, aber ich will auf jeden Fall was zurückgeben, auch wenn ich das nie komplett schaffen werde“, eröffnet Benjamin Rudiger eine Perspektive über seinen Person hinaus.

„Die „KameRADschaft“ soll keine Eintagsfliege sein“, betont auch Patrik Faller. In der aktuellen Situation müsse für die Hilfe alles ziemlich schnell gehen, aber ein Verein wird in Kürze gegründet.

Ein Spendenkonto ist bei der Sparkasse Hochschwarzwald bereits eröffnet.

Spendenkonto:

Benjamin Rudiger – Stichwort: „Unterstützerkreis KameRADschaft“

IBAN: DE05 6805 1004 0004 6080 22

BIC: SOLADES1HSW

Bank: Sparkasse Hochschwarzwald

Als Kontaktperson zum Unterstützerkreis steht Euch Brigitte Rudiger zur Verfügung (rudiger-kiza@t-online.de).

Mehr Informationen zu Benjamin Rudiger und seiner „KameRADschaft“ findet man auf www.benny-rudiger.de. Dort werden auch aktuelle Informationen über Hilfs-Aktionen und über den Fortgang der Rehabilitation veröffentlicht.

Das Team von MTB-News wünscht Benny Rudiger alles Gute auf seinem schweren Weg zurück in den Alltag!

Text: Erhard Goller
Titelbild: von links: Jochen Brachs, Christian Rasch, Patrik Faller, Sebastian Eckmann und vorne Benjamin Rudiger

Der Beitrag „Ich habe beschlossen, dass ich will“ – die traurige Geschichte des schwer verletzten Benjamin Rudiger ist auf MTB-News.de erschienen.

Bergamont Contrail_AK: Signature Trailbike-Projekt von Adrian Kiener

$
0
0
0750-A70W8254

Adrian Kiener, unter anderem Organisator des Greenhouse Pumptrack Race, hat sich einen großen Traum erfüllt und auf Basis des Bergamont Contrail Rahmens sein eigenes Signature Bike aufgebaut. Wichtig war dabei die Unterstützung durch seine Sponsoren wie Bergamont und SR Suntour. Das komplette Projekt stemmte er mit seiner eigenen kleinen Agentur. Herausgekommen ist ein schickes, abfahrtsorientiertes Trailbike, das als limitierte Serie von 30 Bikes exklusiv für den Schweizer Markt erscheint. In solch einem Projekt steckt viel mehr Arbeit als man zunächst denkt. Aber lest selbst, was Adrian Kiener zu seinem ambitionierten Projekt zu sagen hat.

Das eigene Signature Modell ist wahrscheinlich ein Traum, der in den meisten Köpfen professioneller Biker im Kopf herumschwirrt. Ein Konzept, das den eigenen Wünschen zu 100% Prozent entspricht und somit die Gelegenheit bietet, die eigene Erfahrung in ein Serienprodukt einwirken zu lassen.

Ziemlich genau ein Jahr ist es nun her, dass ich auf der Party der Bike Days Solothurn in launiger Runde meinen Sponsor Bergamont Schweiz mit der Idee konfrontierte, zusammen ein Bike zu entwerfen und auf den Markt zu bringen. Der Bergamont Chef fragte mich darauf: „Was müsste denn an deinem Bike anderes sein als an den aktuellen Modellen?“ – Fatale Frage!

# Adrian Kiener mit seinem „Bergamont Contrail_AK“ Signature Bike

„Lass uns das ultimative-, abfahrtsorientierte Trail Bike bauen, alle meine langjährigen Sponsoren und Partner integrieren und somit meine Erfahrung und meine ganz persönlichen Anforderungen mit einbringen! Ein Rad, das für Leute gemacht ist, die so ticken und fahren wie ich. Jede Abfahrt soll sich anfühlen, als sei es ein Race Run auf dem perfekten Bike. Bis hin zum kleinsten Anbauteil des Bikes soll alles von kompromissloser Qualität sein und perfekt als Ganzes zusammenspielen. Das Bike soll schlicht und ohne Schnörkel daher kommen, technisch auf dem neuesten Stand sein und trotzdem aufs Minimum reduziert werden.“

Mein leidenschaftlicher Kurzvortrag muss ziemlich überzeugend gewesen sein: „Wir sind dabei!“ war die ebenso spontane wie fatale Antwort. „Wenn du alles komplett selber durchziehst!“ Zu dieser Zeit hatte ich bereits neben meinen Aktivitäten als Sportler meine eigene kleine Agentur am Laufen. Gemeinsam mit Marika Nygren organisierte ich Events wie etwa das Greenhouse Race und wir realisierten Projekte im Grafik- und Kommunikationsbereich. Marika ist Grafikdesignerin und ich kenne mich gut mit Bikes aus. Mit über 20 Jahren Erfahrung im MTB Business müsste das easy hinhauen. Dachte ich – extrem motiviert und begeistert, dass der „Pitch“ in eigener Sache gleich auf Anhieb so gut angekommen ist.

# Er organisiert unter anderem das Greenhouse Pumptrack Race

So machten wir uns umgehend an das Marketingkonzept und eine erste, etwas detailliertere Beschreibung des Projektes. Wir einigten uns mit Bergamont auf eine limitierte Serie von 30 Bikes exklusiv für den Schweizer Markt. Meine Sponsoren waren vom Projekt begeistert und motiviert mit dabei zu sein. Schließlich hatte ich es auch zum ersten Mal in der Hand meinen Partnern etwas ab zu kaufen und somit auf einer anderen Ebene etwas zurück zu geben für den langjährigen Support.

Das ursprüngliche Konzept sah vor, alle meine Sponsoren mit einzubeziehen. Was bedeutet hätte, dass passend zum Bike auch Zubehör wie Schutzausrüstung, Bekleidung und Gadgets im Lieferumfang des Bikes enthalten wären. Als ich dann als erstes meinem Helmsponsor unterbreitete, dass es cool wäre für das Projekt Helme in den Farben des Bikes zu produzieren, wurde ich mit offenen Armen empfangen. „Ab 400 Stück können wir das machen und sind dabei!“. Ähnlich tönte es vom Brillen-, Uhren- und Bekleidungssponsor. Somit war dieser Teil der Vision des kompletten Sets auch gleich wieder vom Tisch und wir konzentrierten uns fortan auf die Hauptsache – das Bike.

# Das Ziel war es ...

Die Wahl des Rahmenmodells war schnell gemacht. Das damals frisch von Bergamont vorgestellte Vollcarbon Trail-Fully „Contrail“ sollte es sein. Dieses Bike fuhr ich bereits in der Saison zuvor, es ist mein absolutes Lieblingsbike auf dem Trail und mit der «richtigen» Spezifikation eine absolute Rakete. Wir legten also los mit der Gestaltung, der Artwork und dem Farbkonzept. Wie geil, sich selber ein Bike gestalten! Nachdem ich feststellte, dass die Optionen fast unbeschränkt sind, bemerkte ich, wie schwierig es ist, sich am Ende festzulegen. Ich saß nächtelang am Rechner und suchte Bike-Bilder, um mich zu inspirieren. Zum einen sollte das Bike meinem Style entsprechen und zum anderen sollte es sich vom Rest der Bergamont Contrail-Kollektion unterscheiden.

Klar war von Anfang an der Name: mein Bike soll „CONTRAIL_AK“ heißen und damit mit meine Initialen tragen (Adrian Kiener). Das Design selbst nahm nach und nach Form an. Wir hatten dafür regen Austausch mit dem Bergamont Mutterhaus in Hamburg. Peter, der Designer, lehrte uns, was grundsätzlich möglich ist und wie wir die Daten für die Produktion in Asien aufbereiten mussten. Die Asiaten arbeiten mit anderen Farbcodes als die Firmen im Westen. Wir lernten, welche Flächen lackiert werden und wo mit Stickern gearbeitet wird. Nach einigen Skype Sessions und etlichen Mails stand schließlich der Design-Prototyp, den ich mit einem leicht nervösen Finger auf der Return-Taste verschickte.

Nun ging es an die Spezifikation – zu Beginn tauschte ich mich mit Tommy aus, dem Ingenieur des Contrail-Rahmens. Wir sprachen vor allem über Kinematik, Gewindesteigungen und Gewindelängen. Zum ersten Mal habe ich jedes noch so kleine Teilchen meines Bikes wahrgenommen. Alles in allem habe ich mit mindestens zwanzig Firmen gesprochen, verhandelt und zum Schluss bestellt. Ständig begleitete mich eine kleine Unsicherheit, hoffentlich habe ich bei der Bestellung keine Fehler gemacht und an alles gedacht?! Tapered, Achsdurchmesser, Pressfit, Direct Mount, Center Lock und die ganzen Standards… bei all den Optionen ist es schnell passiert, dass etwas nicht passt.

# ... ein abfahrtsorientiertes Trailbike zu schaffen

Sehr interessant war die Festlegung des Suspension Setups. Mit Stéphane, dem Ingenieur meines langjährigen Sponsors SR Suntour, arbeiteten wir zuerst im Labor und anschließend auf dem Trail. Insbesondere der Dämpfer musste auf das Bike und den potentiellen Kunden abgestimmt werden. Um ehrlich zu sein habe ich erst durch dieses Projekt wirklich begriffen, was zum Beispiel High- und Low Speed Compression genau ausmacht und wie man durch die Feinheiten des Setups die Eigenschaften eines Bikes wesentlich beeinflussen kann.

Nachdem alle Entscheidungen gefällt waren und die Spezifikation stand, ging es um die Gestaltung der Kommunikations- und Werbemittel. Wir beschlossen ein Booklet, Flyer, Plakat, Messeauftritt und ein Video zu produzieren. Mittlerweile war auch der Termin des Release festgelegt. Nun brauchten wir eigentlich nur noch das Muster-Bike, um mit Hoshi Yoshida an einen coolen Spot zu fahren und geile Footage zu schießen. Da man für OEM (Erstausrüstung) Bestellungen mindesten sechs Monate im Voraus bestellen muss, dürfte dies ja kein Problem sein – dachte ich mir.

Aber genau eines der „custom“ lackierten Teile wollte und wollte nicht kommen. Wir mussten das Shooting immer weiter in Richtung Frühling verschieben, sodass zum Schluss noch klägliche acht Tage bis zum Release Anfang Mai an den Bike Days in Solothurn übrig blieben. Ich wollte aber unbedingt an den Ort der Idee mit einem fertigen Rad und einem fertigen Konzept zurückkehren.

# Das Bike soll schlicht und zuverlässig sein ...
# ... und die Komponenten sollen kompromisslose Qualität bieten

Nach einigen Nachtschichten hinter dem Bildschirm und anschließenden Expressbestellungen beim Drucker, schafften wir es, alles (OK, fast alles) vor der Messe fertigzustellen. Mittlerweile bin ich einige Rides auf meinem Bike gefahren und ich darf stolz sagen, dass alle Anbauteile welche ich bestellt habe, perfekt ans Bike passen. Das Endprodukt ist der Hammer, genau so wie ich es mir gewünscht habe! Ich bedanke mich bei allen, die in irgend einer Form mitwirkten und dazu beigetragen haben, dass das CONTRAIL_AK so geil geworden ist!

Das Bike war von Anfang an das Ziel. Mit der „fatalen“ Ansage von Bergamont, alles selbst in die Hand nehmen und projektieren zu müssen, wurde der im letzten Jahr zurückgelegte Weg für mich und meine kleine Agentur aber gleichzeitig auch einer der lehrreichsten Abschnitte meiner Sportler- und Berufstätigkeit. Konzepte, Budgets, Timelines, Meetings, Follow-ups haben neue Dimensionen angenommen. Auch wenn ich nach wie vor am liebsten auf dem Bike sitze. bin ich ein Stück näher und tiefer an der Bikewelt dran als noch vor einem Jahr. Wir werden sehen, was noch alles kommt!

# Das Suspension Setup wurde im Labor ...
# ... und auf dem Trail getestet und optimiert
# Adrian Kiene stecke viele Stunden harte Arbeit ...
# ... und einige Nachtschichten in das ambitionierte Projekt
# Perfekte Abstimmung ...
# ... der Federelemente ...
# ... im Labor
# Edle Shimano XTR Schaltung ...
# ... und Bremse
# Eigenes Design
# Adrian Kiener scheint zufrieden
Text: Adrian Kiener | Fotos: Hoshi Yoshida

Der Beitrag Bergamont Contrail_AK: Signature Trailbike-Projekt von Adrian Kiener ist auf MTB-News.de erschienen.


Jakub Vencl: „Sh*t happens“ – Verletzungspause und der Weg zurück aufs Bike

$
0
0
jakub-vencl-10

„Shit happens“ – ja, die meisten von uns Mountainbikern wird es schon einmal erwischt haben. Ein Sturz und schon ist es passiert. Während einer Verletzungspause heißt es Zähne zusammenbeißen und hart trainieren, um wieder Vollgas geben zu können. Rose-Teamfahrer Jakub Vencl kennt das Gefühl: im Interview erzählt er von seiner Knöchelverletzung und dem Weg zurück auf’s Bike.

Was treibst du normalerweise in den Wintermonaten?

Jakub Vencl: Meistens bleibe ich bis Januar in Tschechien und trainiere. Dann geht es oft nach Spanien, wo ich in der Nähe von Barcelona bei gutem Wetter draußen trainieren kann. Das habe ich die letzten vier Jahre so gemacht.

Wie kam es zu der Knöchel-Verletzung?

Es war der letzte Tag meines zweimonatigen Aufenthaltes in Barcelona und wir wollten vor der Abreise noch einen Film mit Nick Pescetto drehen. Bei einem 360 Backflip machte ich einen Fehler und brach mir Fibula und Tibia und riss mir ein paar Bänder am Knöchel.

# Gebrochene Fibula und Tibia ...
# ... und ein paar abgerissene Bänder

Wie hast du dich nach dem Sturz gefühlt? Dachtest du die Saison wäre für dich vorbei oder hattest du andere Erwartungen? Wie lief deine Genesung?

Ich wusste sofort, dass das nicht gut ausgehen und ich einen Großteil der Saison verlieren würde. Ich war so deprimiert in dem Moment, aber ich wusste natürlich sofort, dass ich wieder aufs Bike wollte. Es kostete mich ungefähr fünf Monate und ich habe noch immer eine Metallplatte und zehn Schrauben in meinem Bein, aber ich darf schon wieder fahren.

Cooles Konzept in deinem neuen Video! Wie kamst du auf die Idee mit den verschiedenen Bikes?

Ich wollte einfach zeigen, dass ich nicht nur Dirt fahren kann. Redpoint hatte diese witzige Idee und ich war natürlich sofort dabei. Das Ziel war es, sich von den „Standard“ Freestyle-Edits abzuheben.

# Doch Jakub Vencl trainiert hart ...

Dünnes Papier soll ja sehr unangenehm sein, wie war das bei dir?

Bei mir war es noch viel schlimmer, ich hatte ja überhaupt keins.

So wie ich das Video verstehe, hast du in dem Video ein dringendes Bedürfnis, aber findest kein Toilettenpapier. Also wechselst du das Bike um dein Glück woanders zu versuchen, richtig?

So ziemlich. So läuft das nunmal, oder?

# ... und sitzt schon nach fünf Monaten wieder im Sattel

Wie auch immer, wolltest du in dem Video etwas vermitteln?

Das Video soll zeigen, dass jedem immer mal wieder etwas Blödes passiert. Ob es ein Sturz oder etwas anderes ist, es läuft nicht immer alles nach Plan. Wenn so etwas passiert, muss man hart arbeiten, um eine schlechte Zeit durchzustehen.

In dem Video zeigst du drei verschiedene Disziplinen: Enduro, Dirt Jump und Trial. Was gefällt dir an den verschiedenen Disziplinen?

Im Endeffekt ist doch alles Radfahren – und Radfahren macht Spaß. Also liebe ich einfach alle Disziplinen. Mit dem Trial bin ich aufgewachsen, es ist schön, die alten Tricks mal wieder auszupacken. Enduro ist großartig, weil man bis auf sein Bike kaum etwas dafür braucht. Dirt Jump ist hingegen das, womit ich am meisten Zeit verbringe. Hier versuche ich mich stetig weiterzuentwickeln.

Was ist dein Ziel für diese Saison?

Vor allen Dingen will ich verletzungsfrei bleiben. Ich werde demnächst ein paar Contests fahren und hoffe, noch ein paar Videoprojekte mit Redpoint umsetzen zu können. Dazu planen wir weitere Folgen der neuen Videoserie ROSEpisodes.

# Für sein neustes Video ist er auf dem Enduro ...

Wo siehst du dich selbst in fünf Jahren?

Hoffentlich noch immer mit viel Spaß auf meinem Bike!

# ... und dem Dirtbike unterwegs
# Jakub Vencl hat auf allen Bikes seinen Spaß
# Angefangen hat er in jungen Jahren auf dem Trailbike
# Heute ist er hauptsächlich auf dem Dirtbike unterwegs - Frontflip
# Ein Backflip Tailwhip ...
# ... mit viel Style
# Kein guter Start ...
# ... in die Saison
# Superman Seatgrab
# Jakub Vencl ist auch auf dem Enduro ...
# ... mächtig schnell unterwegs
# Superman
# 360 No Hander
# Trial Action
# Tabletop 360
# Nach einer langen Verletzungspause braucht es oft hartes Training
# Doch es lohnt sich um wieder aufs Bike zurückkehren zu können

 

Weitere Informationen:
http://www.azylo.com/jakubvencl
http://www.azylo.com/redpoint
http://www.azylo.com/images/zuzanatriebusnikova

Englischer Text & Fotos: Zuzana Triebušníková

Der Beitrag Jakub Vencl: „Sh*t happens“ – Verletzungspause und der Weg zurück aufs Bike ist auf MTB-News.de erschienen.

Jenny Rissveds im Interview: Klar würde ich mit Brendan Fairclough Downhill fahren gehen!

$
0
0
1840348-r0sibscktwbb-jenny_rissveds_interview_9-original

Besser hätte die Saison für Jenny Rissveds (SCOTT-Odlo MTB Racing Team) im Cross Country World Cup 2015 nicht laufen können: Nach zwei Rennen führt sie mit zwei Siegen klar in der Gesamtwertung und präsentiert sich in Bestform. Dabei ist sie mit 20 Jahren noch eines der ganz jungen Nachwuchstalente, das bereits 2012 den ersten Elite-Sieg einfahren konnte. Im Interview sprechen wir mit Jenny Rissveds ausführlich über ihr Leben auf und abseits der Strecke, warum sie gerne mit Brendan Fairclough biken gehen würde und warum man mit ihr eher nicht ins Kino gehen wird. Viel Spaß!

Englisch Version: Wanna know why Jenny Rissveds would go for a ride with Brendan Fairclough and why you won’t end up going to the movies with her? You’ll find the non translated, original version of our Jenny Rissveds interview down below. Just click on the headline to unfold the full text.

# Jenny Rissveds ist die aktuell dominierende Fahrerin in der U23 Kategorie und eine große Hoffnung für den schwedischen Mountainbike-Sport - wir haben uns im Interview ausgiebig mit ihr über ihren Weg zum Mountainbiken, ihr Team, die Technik und ihre Freude am Wettkampf unterhalten.

Interview: Jenny Rissveds

MTB-News.de: Hey Jenny, auch wenn fast jedes Interview so anfängt und dich eigentlich jeder kennen sollte – stell dich bitte kurz vor!

Jenny Rissveds: Aber klar! Hallo IBC, ich bin Jenny Rissveds, 20 Jahre alt. Ich bin aufgewachsen und lebe in Schweden in einer kleinen Stadt namens Falun. Fahrradfahren habe ich gelernt als ich vier Jahre alt gewesen bin und mit sieben habe ich mein erstes Mountainbike-Rennen gefahren. Seither bin ich Rennen gefahren – zwischen 10 und 17 auch auf dem Rennrad.

# Das SCOTT-Odlo Team beim Training zu Beginn der Saison in der Nähe von Stellenbosch, Südafrika - Photo: Gary Perkin

Das Team

Mittlerweile bist du volles Mitglied im Scott ODLO Team und voll im World Cup unterwegs. Das bedeutet, dass du gemeinsam mit einigen der besten Athleten der Welt wie zum Beispiel Nino Schurter trainierst – Athleten, zu denen du vermutlich aufgeschaut hast als du in den Rennsport eingestiegen bist. Inwiefern profitierst du davon, mit diesen Ausnahmeathleten in einem Team zu sein?

Da ich mich noch am Anfang meiner Karriere befinde, gibt es eine Menge zu erfahren, lernen und verbessern. Ich könnte mir keinen besseren Weg vorstellen, als zum Beispiel von Nino zu lernen. Er gehört zur absoluten Weltspitze und es ist für mich wirklich spannend zu sehen, wie er dazu gekommen ist und noch wichtiger – wie er an der Spitze bleibt. Als junge Athletin denkst du vielleicht, es kommt allein darauf an hart zu trainieren und Rennen zu gewinnen, doch das Leben eines professionellen Sportlers dreht sich auch um alles, was neben dem Training und den Rennen zum Sport gehört. Die Vorbereitungen, Erholungsphasen, Ernährung… ja, der gesamte Weg zum Sport.

“Meine Team-Kollegen sprechen mehr über Fahrräder und Autos. Das ist ok für mich.”

Im Moment bist du die einzige Frau im SCOTT-Odlo MTB Racing Team. Vermisst du eine weibliche Team-Kollegin um den Jungs um dich herum ab und zu zu entkommen?

Nein, so sehe ich das nicht. Natürlich würde ich mich über eine weitere Team-Kollegin freuen – genau so, wie ich mich über einen neuen Team-Kollegen freuen würde. Ganz ehrlich: das interessiert mich nicht. Wenn ich Zeit für mich brauche ziehe ich es vor allein zu sein und ich denke nicht, dass ich eine Team-Kollegin brauche um mich wohl zu fühlen. Meine Team-Kollegen sprechen nicht so viel über Nagellack und Make-Up sondern mehr über Fahrräder und Autos – aber das ist in Ordnung ;).

# Jenny hat sich intensiv auf die Saison vorbereitet und profitiert dabei auch von ihrem extrem starken Team-Kollegen Nino Schurter - was die Ergebnisse im World Cup angeht hat sie ihn bislang sogar übertroffen... Photo: Gary Perkin
# Jenny ist eine reine Cross Country Fahrerin aber zur Abwechslung fährt sie sehr gerne mit dem Downhill-Bike - und auch einen Start im Enduro könnte sie sich für die Zukunft vorstellen. Photo: Gary Perkin
# Vollgas und fokussiert: Jenny Rissveds gehört schon jetzt zu den schnellsten Frauen im World Cup, wenn es bergab geht - Photo: Gary Perkin

Wie sieht eine “normale” Woche bei dir aus wenn du dich auf die World Cup Saison vorbereitest? Wie ist dein Training organisiert und inwiefern verändert es sich, wenn jedes Wochenende ein großes Rennen ansteht und die Saison in vollem Gange ist?

Ich habe meinen eigenen Trainer hier in Schweden. Für mich ist es am einfachsten mich an meinen Plan zu halten, wenn ich zu Hause bin, da ich genau weiß wo ich meine Intervalle trainieren kann und wie ich eine Runde mit 3 oder 4 Stunden fahren kann. Hier habe ich “mein” Fitnessstudio und “meine” Trails. Andererseits ist es auch spannend neue Orte zu besuchen und neuen Trails zu erkunden. Manchmal muss ich kleine Änderungen im Trainingsplan vornehmen wenn ich zusammen mit den Jungs unterwegs bin und manchmal verfolgt Thomas (Frischknecht, Team Manager, Anm. d. Red.) meinen Trainingsplan. Vor einem Rennen findet ein Großteil des Trainings auf der Rennstrecke statt und zwischend en Rennen bleibe ich entweder in der Schweiz und trainiere dort oder gehe zurück nach Schweden.

# Doch wer im XC bergab will muss davor bergauf gefahren sein - Jenny beim Intervalltraining in Südafrika. Photo: Gary Perkin

Von deinem Facebook-Profil wissen wir, dass du auch gerne mit deinem Downhill-Bike unterwegs bist. Integrierst du das Downhill-Fahren aktiv in dein Training oder machst du das nur zum Spaß?

An sich würde ich gerne öfter Downhill fahren gehen, aber während der Saison ist es ein wenig zu riskant – ich sollte nicht stürzen und es sollte auch sonst nichts passieren. Es macht richtig viel Spaß, aber es ist es nicht wert, dafür die Cross Country Saison zu riskieren. Ich versuche wirklich nur zum Spaß Downhill am Ende der Saison zu fahren, denn es ist ein gutes Training für die Fahrtechnik. Während der Saison fahre ich gerne mit meinem Genius (All Mountain), wenn ich etwas ruppigere Sektionen trainieren will.

Was viele Menschen gar nicht wissen: Du bist schwedische Meisterin im Downhill. Wie ist denn das passiert?

Das war im Herbst 2013 und ich wollte das zum Spaß machen. Ich mag Herausforderungen wirklich gern, hätte aber nicht daran gedacht, das Rennen zu gewinnen. Aber ein Rennen ist ein Rennen und wenn es dazu kommt ist es schwer, das einfach nur so zum “Spaß” zu machen. Also bin ich die Qualifikation gefahren und habe gemerkt, dass ich das Rennen gewinnen kann. Im Finale habe ich dann mehr oder weniger alles gegeben und gewonnen. Am letzten Herbst bin ich dann erneut bei den schwedischen Meisterschaften gestartet und hatte im Rennlauf einen Platten. So bin ich dann Zweite geworden.

“Ich weiß, dass Brendan Fairclough nicht an meine Downhill-Skills glaubt. Also ist es an der Zeit, es ihm zu zeigen!”

Würdest du also den Scott Team-Fahrer Brendan Fairclough auf den Trail begleiten, wenn er fragen würde? Wer von euch würde entscheiden, welche Bikes ihr nehmt und wo ihr fahren geht?

Haha, eine witzige Frage! Ja klar, auf jeden Fall – das wäre witzig. Ich würde vorschlagen, dass wir zuerst auf eine XC-Runde mit den XC-Bikes gehen und danach auf die Downhill-Strecke. Ich weiß, dass er nicht an meine Downhill-Skills glaubt, also ist es an der Zeit es ihm zu zeigen, haha…

# Wo gehobelt wird fallen Späne - Jenny fühlt sich auch ohne weibliche Team-Kollegin wohl unter ihren Jungs, die lieber über Autos und Bikes reden als über Nagellack - Photo: Gary Perkin
# Vor dem World Cup Auftakt in Nove Mesto hat Jenny unter anderem im BMC Racing Cup im Rahmen des Bike-Festivals in Solothurn eine gute Leistung abrufen können
# Laufen lassen beim BMC Racing Cup - das Erd-Make-Up an Arm und Bein zeugt vom vollen Einsatz auf der letzten Rille - und etwas darüber hinaus.

Die Bikes

Lass uns über die Bikes sprechen die du fährst. Für viele “normalen” Mountainbiker ist es fast genau so wichtig an den Bikes zu schrauben, wie sie auch zu fahren. Wie sehr interessierst du dich für die Technik? Arbeitest du selbst an deinem Bike, stellst du es selbst ein oder lässt du deinen Mechaniker die Probleme lösen?

Frag mich nicht nach der Technik, haha! Ich kenne meinen Reifendruck und die Kettenblattgröße, die ich fahre. Den Rest überlasse ich gerne unserem Team-Mechaniker oder meinem Freund, wenn ich zu Hause bin. Ich vertraue Yanick (unser Team-Mechaniker) zu 100% und ich weiß, dass er immer alles bis zur Perfektion treibt. Nino ist der, der die ganzen neuen Produkte ausprobiert und ich denke wenn es gut genug für ihn ist, wird es auch gut genug für mich sein.

# Beim Sea Otter Classic 2015 konnte Jenny das Sprintrennen für sich entscheiden - wir haben die Chance genutzt um auch einen Blick auf ihr Scott Scale Race-Bike zu werfen
# Technik ist nicht so ihr Ding aber immerhin weiß Jenny, welche Kettenblattgröße sie fährt...
# ... und welcher Reifendruck je nach Strecke zu wählen ist.
# Beim Rest verlässt sie sich auf den Team-Mechaniker oder zu Hause ihren Freund - so hat sie immer perfekt vorbereitetes Material und kann sich auf die Rennen konzentrieren
# Sicherheit geht vor - die kleine Kettenführung verhindert ein Abfallen der Kette nach innen
# Schweden-Power powered by den Schweizern - Nino Schurter ist maßgeblich verantwortlich für die Materialauswahl im Team
# Ziemlich genau 8 kg bringt das kleine Renngerät auf die Waage
# Seit 2014 ist Jenny Rissveds als volles Team-Mitglied bei SCOTT-Odlo unter vertrag

Wie stellst du dein Bike ein? Hast du ein einheitliches Setup für Federung, Reifen und Übersetzung für das ganze Jahr oder passt du je nach Strecke dein Setup an?

Bei den Rennen fahre ich immer mein Scale und unser Mechaniker hilft mir dabei, das Bike mit passendem Gabeldruck, verschiedenen Kettenblättern und dem richtigen Reifendruck bereit für die jeweilige Strecke zu machen.

Was ist dein persönliches Highlight an deinem Scott Race Bike?

Ich mag vor allem, dass es so leicht ist – genau unter 8 kg. Ich mag die Steifigkeit und es ist sehr einfach zu fahren.

# Hardtail oder Fully? Da ist sich Jenny sicher: Ich mag das Hardtail, fühle mich wohl damit und will nicht zu viel hin- und herwechseln

Während viele Konkurrentinnen mit vollgefederten Bikes unterwegs sind, bist du immer noch mit deinem Hardtail unterwegs. Welches von den beiden Konzepten bevorzugst du aus welchen Gründen?

Ich bin eine leichte Fahrerin und fühle mich gut und schnell auf dem Hardtail. Auch wenn ein Fully auf manchen Strecken besser geeignet wäre, will ich nicht ständig hin und her wechseln.

Als der Cross Country Eliminator (XCE) eingeführt wurde, fuhr zum Beispiel Brian Lopes mit einer vom Lenker abgesenkbaren Sattelstütze, um im Downhill den Sattel absenken zu können. Hast du schon mal darüber nachgedacht, eine solche Sattelstütze in deinem Race Bike zu verwenden?

Im Moment fühle ich mich wohl mit meinem Setup. Aber sobald Teleskopsattelstützen leichter werden und mit weniger Verstellweg kommen, wird es mit Sicherheit auch im Renneinsatz eine Option sein.

Die Rennen

Obwohl du noch jung bist, hast du schon einige Siege eingefahren. Mich interessiert, wann deine Karriere begonnen hat und wie du zum Fahrradfahren und dem Rennsport gekommen bist.

Ich habe im Alter von vier Jahren bei uns im Garten auf losem, tiefen Schotter Fahrradfahren gelernt. Als ich sieben war, wollte ich dem örtlichen Fahrradverein beitreten um zu trainieren und in dieser Zeit bin ich auch mein erstes Mountainbike-Rennen in der Anfängerkategorie gefahren. Mit elf Jahren fing ich an, auch Rennradrennen zu fahren und bis 2012 bin ich dann sowohl auf dem Rennrad wie auch auf dem Mountainbike Rennen gefahren.

Das war zu der Zeit, als wir das erste Mal im Interview mit dir gesprochen haben und du gerade die ersten internationalen Rennen bestritten hast. Wir würdest du beschreiben was seitdem passiert ist?

Ich habe die Schule beendet und bin in den ersten Verhandlungen über einen Team-Vertrag gewesen. In der Saison 2013 bin ich dann als “Gastfahrerin” in meinem jetzigen Team, dem SCOTT-Odlo MTB Racing Team gestartet und für 2014 dann zum vollen Team-Mitglied geworden. So habe ich mich sowohl physisch als auch psychisch weiterentwickelt und jeden Tag lerne ich als professionelle Mountainbikern zu leben.

Nachdem die UCI den XCE eingestellt hat, wirst du in diesem Jahr im Cross Country World Cup starten. Inwiefern hast du dein Training darauf angepasst? Gibt es ein Element in deinem Trainingsplan, das auch für normale Mountainbiker wichtig sein könnte?

Nun, ich bin ja auch die letzten Jahre im Cross Country gestartet. XCE war nicht mein Hauptaugenmerk, wie vielleicht die meisten Leute denken. Ich habe tatsächlich nie so etwas wie ein spezielles XCE Training gemacht. Ich versuche viele verschiedene Trainings zu kombinieren wie z.B. Krafttraining, Laufen, Schwimmen und Fahrradfahren – das werde ich auch Zukunft machen, ob mit oder ohne Eliminator.

# Schnelle Beine - Photo: Gary Perkin

Findest du es gut, dass du dich jetzt nur noch auf ein Rennformat konzentrieren musst?

Ja, das tu ich in der Tat. Seitdem ich internationale Rennen gefahren bin, bin ich immer auch beim Eliminator gestartet. Nachdem ich mich als gute Eliminator-Fahrerin erwiesen habe war es schwer, das einfach sein zu lassen und nur auf den XCO zu konzentrieren. Aber es war auch schwer den Eliminator und den XCO zu kombinieren. Es kostet sowohl mental wie auch physisch sehr viel Kraft, so ein Eliminator-Rennen zu fahren und ich würde nicht sagen, dass das die beste Idee ist, um sich für das Cross Country Rennen am nächsten Tag vorzubereiten. Nachdem nun diese Disziplin gestrichen worden ist habe ich das Gefühl, dass ich die Chance habe, nun im XCO mit richtiger Vorbereitung zu starten.

Wenn man XCO und XCE vergleicht, scheint letzteres eng verwandt mit 4x Racing: Es kann passieren das du deine Konkurrentinnen berührst und da die Rennen sehr kurz sind, sind sie genau so intensiv. Wie fühlt es sich an jetzt XCO zu fahren, nachdem du die harten Kämpfe aus dem XCE gewohnt bist? Hast du Unterschiede feststellen können?

Wie gesagt: ich bin XCO Fahrerin und habe dort auch die meiste Erfahrung. Den XCE habe ich ja nur drei Jahre gemacht. Auch im Cross Country kann es an einigen Stellen sehr eng sein und dann ist es wichtig, hart aber fair zu sein, wenn du deine Position verteidigen willst.

Wenn man dich auf der Rennstrecke beobachtet merkt man direkt, wie wettbewerbsorientiert du bist. Wie kommst du mit den anderen Rennfahrerinnen zurecht wenn ihr gerade nicht gegeneinander Fahrt?

Haha, lustige Frage. Ich glaube das wir müssen ein gutes Klima zwischen den Fahrerinnen und Fahrern bewahren. Rennen sind Rennen und jeder will gewinnen, aber ich denke wir versuchen alle nett zueinander zu sein, wenn wir nicht auf der Strecke sind.

Hast du schon mal darüber nachgedacht an einem Enduro Rennen wie etwa der Enduro World Series teilzunehmen? Von denen Downhill-Qualitäten und deiner Fitness her zu urteilen müsstest du für so eine Herausforderung gut gerüstet sein!

Ja, ich denke das würde Spaß machen und ich denke, es würde mir auch gut liegen. Vielleicht versuche ich das eines Tages aber ich würde vermutlich eher mit einem Rennen in Skandinavien starten, bevor ich mich an der World Series versuchen würde…

Du hast in diesem Jahr schon das Sprint-Rennen beim Sea Otter Classic und wichtiger noch die ersten beiden World Cup Rennen in Nove Mesto und Albstadt für dich entscheiden können. Welche Erwartungen und Ziele hast du für die kommende Saison?

Ich habe in den USA schon eine gute Form gehabt und jetzt die beiden Siege eingefahren – ich glaube ich bin im Vergleich zum letzten Jahr sowohl mental als auch physisch stärker geworden. Ich hoffe, dass ich dieses gute Gefühl und diese Zuversicht die gesamte Saison über haben werde und ich bin sehr aufgeregt zu sehen, was diese Saison so passieren wird. Wie gesagt: Es ist dieses Jahr ohne den Eliminator alles ein bisschen anders aber ich freue mich drauf!

Wie sieht es aus mit Olympia 2016? Es scheint als wären Alexandra Engen und du die beiden schwedischen Teilnehmerinnen. Inwiefern wirst du dein Training und deinen Fokus dahingehend anpassen? Wirst du dich voll auf Olympia konzentrieren und bei den World Cup Rennen zur Not Abstriche machen?

Die World Cup Rennen sind wichtig für uns, um die Punkte für die Qualifikation für Rio zu bekommen. Mein Training hat sich schon in den letzten Jahren verändert, da ich etwas mehr auf die Stunden auf dem Bike und längere Einheiten achte. Mein Ziel ist es, vor allem meine Ausdauer zu verbessern.

Das Private

Vor ein paar Jahren hast du die Schule beendet. Gehst du noch auf die weiterführende Schule in Schweden (ähnlich einem Grundstudium in Deutschland) oder bist du gerade Vollzeit Mountainbike-Profi?

Das stimmt, ich gehe gerade nicht mehr zur Schule. Mein Fokus liegt voll auf dem Mountainbiken und ich nehme es so ernst wie nur möglich. Das ist gerade mein Vollzeit-Job. Ich glaube aber auch, dass es gut sein kann, sich noch auf etwas anderes zu konzentrieren – ich will daher in ein paar Jahren meine Ausbildung zur Physiotherapeutin machen.

Wie kommen deine Eltern damit zurecht, dass du rund um die Welt reist und den Großteil des Sommers irgendwo im Ausland verbringst?

Ich versuche so oft es geht nach Hause zu kommen und genieße die Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen kann. Sie besuchen ein paar Rennen im Verlauf der Saison, um mich zu sehen – sie unterstützen mich voll und freuen sich sehr für mich!

“Sollte ich jemals einen schlechten Tag haben, kann ich immer daran denken wie es wäre, ein “normales” Leben zu führen.”

Die meisten deiner Freundinnen und Freunde studieren jetzt vermutlich oder arbeiten in gewöhnlichen Jobs. Schätzt du den Umstand, dass dein Leben sich in eine vollkommen andere Richtung entwickelt hat?

Ja natürlich – ich liebe ja genau das, was ich mache. Sollte ich jemals einen schlechten Tag haben, kann ich immer daran denken wie es wäre, ein “normales” Leben zu führen. Aber am nächsten Tag, wenn die Motivation zurück ist, bin ich einfach glücklich darüber, wie sich mein Leben entwickelt hat und ich schütze alles was ich erfahren durfte und darf.

Der Traum des Mountainbike-Profis scheint für viele Leute sehr ansprechend zu sein. Ist er immer noch so toll, wenn man dann tatsächlich Profi ist? Hast du je gezögert, Profi zu werden?

Als ich vor einem Jahr Mountainbike-Profi geworden bin, habe ich auch ein wenig Druck gespürt. Ich denke ich habe mir ein Bild davon gemacht, was ich erreichen müsste und welche Ergebnisse ich liefern müsste um alle zufrieden zu stellen. Nach einer Zeit habe ich aber erkannt, dass außer mir niemand diese Erwartungen an mich stellt. Ich habe verstanden, dass wenn ich mich gut fühle und einfach mein Bestes gebe, automatisch auch die Ergebnisse folgen.

Ich weiß, es ist irgendwie langweilig eine so junge und talentierte Sportlerin wie dich zu fragen, was sie mal nach dem Rennfahren machen will. Gibt es einen Job, der dich interessieren würde – inner- oder außerhalb der Mountainbike-Welt?

Wie gesagt: Ich würde gerne Physiotherapeutin werden. Das erscheint mir ein sehr interessanter Job zu sein und ich würde gerne mit Menschen arbeiten. Ich würde diesen Job dann eines Tages gerne auch damit kombinieren, unsere Nationalmannschaft oder ein Profi-Team zu unterstützen.

Siehst du dich selbst als Vorbild für junge Nachwuchsfahrerinnen, die gerade mit dem Sport beginnen? Wie fühlt sich das an, wo du selbst doch Vorbilder gehabt hast, als du selbst angefangen hast? Falls es sie noch gibt: Wer ist dein Vorbild?

Ja, manchmal sehe ich das genau so. Aber es ist immer noch schwer für mich zu glauben, dass Jungen und Mädchen tatsächlich zu mir aufschauen da ich mich selbst noch als jung und unerfahren wahrnehme. Es ist ein sehr schönes Gefühl, aber manchmal setzt es mich auch unter Druck!

# Startaufruf Jenny Rissveds: Hätte man auch gleich abkürzen können zum Zieleinlauf. Die 1 war nie in Gefahr
# Aber schnell hat Jenny Rissveds die Führung
# Jenny Rissveds war auch auf den Abfahrten eine Klasse für sich.
# Jennys Vorsprung war bis zur letzten Runde noch überschaubar, aber dann legte sie den Turbo ein und distanzierte die 2. Platzierte mit 49 Sekunden Vorsprung
# Die Heuballen verraten was in dieser Kurve steckt.
# Die alte und neue Nummer 1 - Jenny Rissveds.

Zum Ende dieses Interviews würde ich dir gerne zehn kurze Fragen stellen, auf die du zehn kurze Antworten geben darfst. Bist du bereit?

Klar.

1. Wo gehst du am liebsten biken? – Ich bin einmal in St. Moritz im Engadin gewesen und werde wieder dorthin gehen.
2. Downhill oder Uphill? Downhill
3. Schnell und flüssig oder langsam und technisch? Schnell und flüssig
4. Was war dein schlimmster Unfall? Bei der Europäischen Jugendmeisterschaft mit dem Rennrad in Italien im Jahr 2011. Ich bin in einer Serpentine gestürzt und über die Leitplanke geflogen. Es hat ein halbes Jahr gebraucht, bis ich mich auf dem Bike wieder wohl gefühlt habe.
5. Was war dein größter Sieg? Ich würde sagen, der XCE-Sieg in La Bresse im Jahr 2012. Im Alter von 17 Jahren der erste Sieg in der Elite-Klasse.
6. Dein Bike zu fahren ist… Manchmal ein Gefühl von Freiheit und manchmal ein Gefühl von purem Schmerz, haha.
7. Dein Lieblingsessen? Mamas Essen!
8. Party oder Kino?Da ich nicht so gern lange wach bleibe kann ich mich da nicht entscheiden, da man ja für beides lange wach bleiben muss.
9. Früh aufstehen oder spät ins Bett? Haha, ich glaube das habe ich schon bei der letzten Frage beantwortet: früh aufstehen.
10. Was würdest du lieber machen, als diese Fragen beantworten? Ein leckeres Abendessen mit der Familie Frischknecht haben. Genau das werde ich jetzt machen :)

Jenny, danke dir für das Interview und für die Einblicke in das Leben der aktuell schnellsten Nachwuchsfahrerin im Cross Country! Alles Gute für die kommenden Rennen. Die letzten Worte gehören dir.

Vielen Dank!

# Wir drücken die Daumen für einen erfolgreichen weiteren Saisonverlauf, Jenny! - Photo: Gary Perkin

Jenny Rissveds Interview – Englisch Version

MTB-News.de: Hey Jenny, I think almost everybody should know you by now. Still, there might be someone not aware of the fast Swedish racer you are. Would you mind introducing yourself real quick?

Yes, sure! My name is Jenny Rissveds, 20 years old. I grew up and I live in Sweden in a small town called Falun. I learned how to ride a bike when I was four years old and I did my first mountain bike race when I was seven. Since then I’ve been doing mountain bike races. I did also road races since I was 10 until 17.

The Team

You are now a full member of the Scott ODLO Team. That means you are training alongside some of the best athletes in the world like Nino Schurter – people you probably looked up to when you came into racing. In which way do you benefit from having these exceptional athletes around you?

As I’m in the beginning of my career I have a lot to experience, learn and improve. I cannot ask for a better way to learn than from example Nino. He is at the highest level and for me it’s really interesting to see what he’s been doing to become one of the really best and how to stay there. As a young athlete you might think it’s all about train hard and do good results but the life of a professional athlete is also about everything that is going on around training and racing. Like preparations, recovery, diet, yeah basically how to get THERE.
Still, you are the only pro women at the Scott Odlo Team. Do you miss a female counterpart to escape the boys around you every now and then?

No, I don’t look at it in that way. Of course if there will be another women in the team in the future I will be happy about that as well as I’m happy about to get a new male team mate. To be honest, I don’t mind. When I want to “escape” I rather be alone actually and it’s not like I need another women in the team just to feel comfortable. My team mates don’t speak too much about nail polish and make up, it’s more about bikes and cars, but I’m fine with that ;).
What does a „normal“ week look like for you going into the world cup season? How is your training organized and in which way does it change once there is a big race every weekend and the season is at full speed?

I have my personal trainer here in Sweden. For me it’s easiest to hold on to my plan when I’m at home, cause I now exactly where to go for my intervals or where to go for a 3 hr ride or a 4 hr ride, I have ”my” gym and I have ”my” trails here. But on the other hand it’s also exciting to get to new places and explore new trails and locations. Sometimes I have to change a little bit in my schedule to get it to work with the boys training schedule and sometimes Thomas (team manager) is following my training plan. Before a race most of the training time is on the race course and between races, either I stay in Switzerland and train there or go back to Sweden.
Based on your Facebook you like to ride your downhill bike. Do you actively integrate that type of riding into your training or is it just for fun?

I would like to go for downhill riding more often but during season it’s a little bit risky in case that I crash or something happens. It’s super fun but it’s not worth to risk the cross country season for that. I try to do that kind of riding just for fun when the season is over and at the same time it’s good technical training. During season I rather go out on my Genius (AM-bike) to get that kind of technical training on a little bit more rough sections than just the normal cross country trails.

However, many people don’t know that you won the Swedish DH nationals in the elite class. How did that come?

It was in the autumn 2013 and I wanted to do it as a fun thing. I really like challenges but I didn’t think about to win that. But racing is racing and when it comes to a race it’s hard to just do it for ”fun”. So I did the qualifies and figured out that I could win, so in the finals I more or less went all in for the win and I won. Last autumn (2014), I also participated in the Swedish DH championships and got a flat in the finals and ended up 2nd.
So would you ever join your fellow Scott rider Brendan Fairclough for a ride if he asked? Who of you would have to decide where to take the bikes and which bikes to ride?

Haha, funny question! Yeah, of course that would be fun. I would suggest we first go for a XC ride on our XC-bikes and after that we would go for a downhill ride. I know that he does not believe in my downhill skills so I guess it’s time to show him, haha…

 

The Bikes

Let’s talk about the bikes you ride. For many of us „normal“ mountain bikers, tuning our bikes is just as important as riding them. How do you feel about mechanics? Do you work on your bike and get it dialed in or do you rely on your mechanic to get stuff sorted?

Don’t ask me about the mechanics, haha… I know my tire pressure and which chain ring I’m riding, the rest I leave to our team mechanic or my boyfriend while I’m at home. I have 100% trust into Yanick (our team mechanic) and I know he is always doing everything to 100%. Nino is the one who’s trying all the new stuff out and I believe if it’s good enough for him it will be good enough for me too.
How do you like the setup of your bike? Do you use a standardized setup of suspension, tires and gears throughout the year or do you adapt depending on the track you are racing on?

At the races I always ride the Scale and the mechanic of the team helps me to get the bike ready with different fork pressure, different chain rings and tire pressure depending on the course.

What is your personal highlight about your Scott race bikes?

I like that it’s so light, it’s just below 8 kilos, I like its stiffness and it’s so easy to handle.
While many competitors are racing full suspension bikes, you are still to be seen on your hardtail. Which of the two do you prefer for which reason?

I’m a light person feeling comfortable and fast on my hardtail. Even a full-suspension bike would be better on some courses I don’t want to switch back and forth.
When XCE was introduced, Brian Lopes was using a dropper post on his bike to get the saddle down in the descends. Did you ever think about having such a seat post on your race bike?

Right now I’m good with my setup. But once dropper posts get lighter and with less travel it sure will be an option for racing too.

The Racing

You are still young but you have already collected quite a number of trophies. I’m interested in your way to where you are now. When did you start riding your bike and when did you enter competitive cycling / the races?

I learned how to ride a bike out in our garden on loose and deep gravel when I was 4 years old. When I was 7 years old I wanted to join the local cycling club for training and during that time I did my first mountain bike race in the ”beginners category”. At an age of 11 years old I started to do road races as well and since that I combined those two disciplines until 2012.

We had our first interview with you some three years ago after you made your first appearance on the international races. How would you describe what happened to you in the last two years?

I finished school, I’ve been in my first discussions about a team contract. In 2013 I was a ”guest rider” in my current team SCOTT- Odlo MTB Racing Team and I’ve been a full team member since 2014. I improved both mentally and physically and each day I learn about how to live as a professional mountain biker.

As the UCI has stopped the Eliminator sprint, you are going to race the XCO this year. In which way did you adapt your training? Is there an element central to your training that might be useful for everyday mountain bikers?

Actually I’ve been racing in XCO as well the last couple of years. XCE was not my main focus as a lot of people think. I’ve never done something like specific XCE training actually. I try to do a lot of different stuff for training like gym, running, swimming and riding and that is what I’m also going to do in the future, with or without the eliminator.
Do you like the fact that you can concentrate on only one format for this years world cup season?

Yes, I really do. As long as I’ve done international races I always done the eliminator as well. As I turned out to be a good eliminator rider it was hard to just skip that and only focusing on XCO, but it was also hard to combine the eliminator and XCO. It takes so much energy both mentally and physically to do an eliminator race and I would not say that that is the ideal way to prepare for the XCO the next day. As they took this discipline away from the world cup schedule I feel that I have a chance to see how I can do in the XCO with a proper preparation.
Comparing XCO and XCE, the latter seems to be quite close to racing 4X: You might end up hitting your competitors and as the races are super short, they are just as intense. As a former eliminator racer used to hard fights and tough battles, how is it for you to compete in XCO? Did you realize any differences?

I am XCO rider and started as an XCO rider, this is where I’ve got most experience and I’ve just been doing eliminator for three years actually. In some sections it can be really tight between us riders even in a XCO race and then it’s important to be tough, but in a fair way, if you want to stay on your position.
From what we see on the race tracks, you are very competitive. How do you get along with the other girls racing once you are off track?

Haha, funny question. I believe that we have to keep a good spirit between the riders. Racing is racing and everybody wants to win but I think we all trying to be nice and friendly against each other off track.
Did you ever think about entering an enduro competition like the Enduro World Series? Judged by your downhill skills and your fitness you could be well suited for such a challenge.

Yeah, I think it would be fun and I also think it would suit me well. Maybe I will try it one day but I’ll probably start with a race in Scandinavia before I try to make it to the World series.

You just won the Sprint Race at the Sea Otter Classic and the first two U23 World Cup races – what are your expectations and goals for the upcoming season?

I showed a good form in the US and the first two world cups. I believe I’m stronger both mentally and physically compared to last year. I hope I can keep this good feeling through the world cup season and I’m super exited to see what this season has to offer. As I mentioned before it’s a bit different this year without the eliminator discipline, but I really looking forward to it.

How about the Olympics in Rio in 2016? It seems like you and Alexandra Engen will be the two Swedish competitors. In which way will you adapt your training and focus for this season and the next? Are you going to focus on the Olympics by compromising one World Cup races?

The world cup races are important for us to get the points that we need to get to Rio. My training changed a bit the last past years as I’m now focusing a little bit more on hours and longer rides. The focus is to get my endurance to improve.

The Private

You finished school a couple of years ago. Do you still visit the gymnasium (swedish: gymnasieutbildning) or did you stop in order to become a full-time professional mountain biker?

That’s right. I’m not going to school right now, my focus is on mountain biking and take it as seriously I can and it is my fulltime job right now. I also believe it can be good to have something else to focus on and want to go to a physiotherapist education in some years.
How do your parents get along with you traveling the world and spending most of your summer somewhere abroad?

I try to come home as often I got time for it and I really enjoy the time I got to spend with my family at home. They are coming to a few races during the season to see me race and they are really supportive and happy for me.
Most of your friends from school are probably studying or started working in regular jobs. Do you appreciate the fact that your life went into a completely different direction?

Yes of course, as this is what I love to do. If I ever have a bad day someday I can think about how it would be to live a ”normal” life. But the other day when the motivation is back I’m happy about how my life turned out and I really appreciate everything that I got to experience.

The dream of becoming a pro mountain biker might be appealing for a lot of people. Is it still as awesome by the time the dream comes true? Did you ever hesitate to become a full-time professional?

When I became a full-time mountain biker one year ago, I also felt a bit of pressure. I think i built up a picture in my head about what I had to achieve and what results I had to do to make everyone happy. But after a while I realized that no one except from myself expected anything like that from me. I realized if I feel good and just doing my best I can’t do anything more than that and the result will come out of that.
I know it’s kind of boring to ask someone as young and talented as you about plans for the time you stopped racing. Is there any job that you are interested in – related or unrelated to mountain biking?

Yes, as I said I really want to be a physiotherapist. For me it seems to be an interesting job and I would like to work with people. I would also like to combine that job with working for am example to help the national team or a professional team one day.
Do you ever think of yourself as a role model for young female racers who are just getting into the sport? How does that feel given the fact that you yourself had role models when you were young? If there is still any: who is your role model right now?

Yes, sometimes I think about it in that way. But it still hard for me to believe that girls and guys actually looking up to me as I still see myself as young and not so experienced. It’s a really cool feeling but sometimes it also puts a little bit of pressure on me.

To finish this interview I would like to ask you 10 short questions that we are asking every interviewee. Ready?
1. What is the best place in the world to ride your bike? I’ve been in Engadin, St Moritz once, and I’ll come back.
2. Downhill or Uphill? Downhill.
3. Fast and smooth or slow and technical? Fast and smooth.
4. What was your worst crash? At the junior road EuropeAn Championships in Italy 2011, I crashed in a serpentine downhill and went over the fence. It took me half of a year to feel comfortable on the bike again.
5. What was your biggest victory? I would say XCE World Cup in La Bresse 2012. At the age of 17 I took my first victory in the elite category.
6. Riding your bike is… Sometimes a feeling of freedom and sometimes a feeling of 100% pain, haha.
7. Your favorite dish is… Mum’s food.
8. Party or movies? As I’m not a person who enjoy staying up late I can’t choose as these two activities are staying-up-late activities.
9. Getting up early or staying up late? Haha, I guess I already gave you the answer at this question – getting up early.
10. What would you rather do than answering these questions? Have a nice dinner with the Frischknecht family, so that’s what I’m gonna do now :).
Jenny, thanks for the interview and for giving us some insights into the life of one of the fastest women out there. All the best for the upcoming world cup season. The last words are yours!
Thanks a lot!


Weitere Informationen

Jenny Rissveds Homepage
Interview: Tobias Stahl
Bilder: Tobias Stahl, Gary Perkin (Scott), Hoshi Yoshida
MTB-News.de 2015

Der Beitrag Jenny Rissveds im Interview: Klar würde ich mit Brendan Fairclough Downhill fahren gehen! ist auf MTB-News.de erschienen.

Interview: Im Gespräch mit den Machern der neuen Shimano XT M8000

$
0
0
047338_irmo_keizer

Tim Gerritts ist als Produktmanager bei Shimano dafür zuständig, dass der Entwicklungsprozess neuer Schaltkomponenten koordiniert wird. Er sammelt dabei die Informationen von europäischen Fahrrad-Herstellern, Fahrern und Kunden und wandelt sie zu Anforderungen für Produkte um. Wir haben uns mit ihm und seinem japanischen Kollegen Kubo San unterhalten, der daraus das Projekt entwickelt, bei dem weltweite Anforderungen berücksichtigt werden.

Interview: Die Macher der Shimano XT

MTB-News.de: Hi ihr zwei. Eure Job-Titel künden schon davon, dass ihr als Produktmanager unterschiedliche Märkte berücksichtigt. Welche Märkte sind denn für Shimano die wichtigsten, welche haben den stärksten Einfluss auf neue Produkte?

Tim Gerritts: Das läuft so: Kubo San sitzt in einem Raum, und dann kommt erst ein Amerikaner rein, dann ich, dann ein Asiate, wir diskutieren, und wer die besten Argumente hat, der gewinnt. Und momentan gewinnen meistens wir. (Kubo San lacht)

Wegen der Verkaufszahlen oder wegen der Argumente?

Beides!

Wie unterschiedlich sind denn heute die Anforderungen von Bikern aus verschiedenen Ländern?

Sehr! Und das ist auch die Erklärung dafür, warum wir heute nicht nur eine einzige XT-Schaltung anbieten können, sondern ganz verschiedene. Der US-Markt ist stark auf 1×11 fokussiert, weil dort meistens mit dem Auto zum Trail gefahren wird, dann gehen sie biken, und dann wieder mit dem Auto zurück. Da brauchen sie nicht so eine große Bandbreite. Europa bevorzugt 2-fach-Antriebe, für Marathons, aber auch, weil wir mit dem Bike zum Trail hinfahren – zumindest der größte Teil der Mountainbiker. Der asiatische Markt schließlich setzt noch größtenteils auf 3-fach.

Wie verhindert ihr, dass das in einer zu großen Variantenvielfalt ausartet?

Wir verwenden beispielsweise den selben Spider für 1-fach und 2-fach. Für 3-fach brauchen wir einen anderen Spider, nutzen aber immer noch den selben Kurbelarm. Wer also eine 2-fach Kurbel kauft, kann auch auf 1-fach umbauen, und umgekehrt.

# Kassette und Kette sollen so haltbar sein wie bisher - trotz geringerer Breite und Alu-Ritzel

Gleichzeitig setzt ihr, anders als z.B. die SRAM GX, auf verschiedene Kassetten für 2X11 und 1X11.

Naja, die Standard-Kassette ist für uns auch die selbe: Die 11-40 Zähne Kassette. Wir bieten auch die 11-42er an, aber wir glauben an die Variante mit 11-40 Zähnen. Viele Biker vergessen, dass es nicht nur um die Range geht, sondern auch die Fahrbarkeit. Die Schritte zwischen den Gängen dürfen nicht zu groß werden, sonst geht es uns Bikern wie LKW am Berg: Beim Gangwechsel verliert man zu viel Geschwindigkeit und kann dann nur noch den Anstieg hochschleichen. Die 11-40 Kassette ist unsere bewährte 10-fach 11-36er mit einem zusätzlichen 40er Ritzel.

Dabei habt ihr trotz Einführung von 11-fach auf die Nutzung eines neuen Freilaufs, zum Beispiel nach XD-Standard, verzichtet. Damit ist weiterhin das kleinstmögliche Ritzel das 11er Ritzel. Warum?

Das hat praktische und funktionelle Gründe. Funktionell ist es so: Kleinere Ritzel als 11 Zähne senken die Effizienz deutlich. Die Reibung steigt, und der Verschleiß natürlich auch. Und auch Schaltpräzision und Alltagseignung wollen wir nicht beeinträchtigen.

Praktisch wollten wir weiterhin auf bestehende Freilaufkörper passen. Obwohl die neue Kassette 1,85 mm breiter ist, misst sie an ihrer Wurzel die selbe Breite wie 10-fach Kassetten und passt dadurch auf alle bestehenden Naben. Die Extra-Breite war möglich, weil ja auch die Speichen nach innen wandern, wenn man groß genug wird. Bei uns ist es so: Wenn wir eine neue Technologie bringen, dann muss sie eine Verbesserung der bestehenden Lösung sein – und nicht Veränderung um der Veränderung willen.

Ein anderes gutes Beispiel für diese Philosophie bei uns sind Kurbelarme. Auch da haben bereits vor einigen Jahren viele nach Carbon-Kurbelarmen gerufen. Wir haben gesagt: Können wir machen, wir machen schließlich auch Carbon-Angeln oder Carbon-Felgen. Aber solange wir keine bessere Carbon Kurbel bauen können, als was wir derzeit aus Aluminium machen, machen wir keine Carbon-Kurbel.

# Kein Carbon um den Carbons Willen - weiterhin hohlgeschmiedete Alu-Kurbelarme

Führt denn die neue Kassette nicht trotzdem zu schmaleren Ritzeln?

Nein. Die Ritzel haben dieselbe Breite, und die Kette dieselbe Innenbreite. Dennoch haben wir den Abstand der Ritzel verringert. Die Kettenrollen haben die identische Breite, aber die Außenglieder sind etwas schlanker. Gleiche Kontaktfläche, schmalere Breite. Dadurch haben wir dieselbe Haltbarkeit und Festigkeit wie bei einem 10-fach Antrieb.

Eine schmalere Kette klingt nicht unbedingt nach gleicher Haltbarkeit?

Stimmt. Aber darauf kommt es nicht an – es kommt auf die Kettenquerschnittsfläche an, und die ist identisch. Das haben wir einerseits dadurch erreicht, dass die Glieder nicht mehr gelocht sind, und jetzt ein höheres Profil aufweisen. Also hat sich nur die Form geändert, aber nicht die Querschnittsfläche.

Das größte Ritzel habt ihr aus Aluminium gefertigt. Verringert das nicht die Haltbarkeit?

Die Kraft der Kette verteilt sich hier auf mehr Zähne, deshalb ist der Verschleiß hier geringer.

Das heißt, ihr erwartet keinen gesteigerten Verschleiß für das größte Ritzel?

Genau. Wir haben bereits am Rennrad viel Erfahrung damit, und zumindest mit dem von uns verwendeten Aluminium und dem Herstellungsprozess haben wir auf den größeren Ritzeln eher geringeren Verschleiß als auf den kleineren.

Im Gegenzug ist eure 11-fach Kassette selbst in der “kleinen” 11-40t Ausführung mit 420 g aber alles andere als leicht…

Ja, die Kassette ist etwas schwerer. Dafür haben wir an vielen anderen Stellen der neuen Gruppe Gewicht eingespart, und die vergrößerte 2-fach Bandbreite war uns das wert. Insgesamt ist die neue 2-fach leichter als eine alte 3-fach und hat fast die gleiche Bandbreite. Die neue Kassette ist 80 g schwerer als das Vorgängermodell.

Wie steht es denn um eure 1×11-Variante, die ohne Thick-Thin-Kettenblätter daher kommt. Wodurch wird hier ein Herunterfallen der Kette verhindert?

Wir haben eine andere Lösung, die noch besser funktioniert. Wir bei Shimano denken immer über das gesamte System nach, und betrachten die Auswirkungen einer Änderung ganzheitlich. Beispielsweise besteht unser 1-fach Kettenblatt aus einer Kombination von Carbon und Stahl. Stahl-Zähne für eine große Haltbarkeit und Carbon für ein geringes Gewicht. Das Zahn-Profil muss einerseits die Kette oben halten, aber andererseits – und das vergessen viele Biker – sehr effizient arbeiten. Die Kette oben zu halten ist einfach, aber es führt zu einer deutlich gesteigerten Reibung. Weil wir hier keine reinen Downhill-Komponenten bauen, sondern die neue XT, muss die Balance von Kettenführung zu Reibung stimmen. Und obwohl die Zähne sehr einfach aussehen, kann ich sagen: Da steckt viel Forschung, Testen und Engineering drin.

# Wir freuen uns auf einen Test der Shimano 1X11 Gruppe - Frage dabei: Ist die Kettensicherheit wie versprochen einwandfrei?

Sind denn Kettenblätter ohne Spider für euch eine Option?

Der Spider hat für uns den Vorteil, dass wir mit einer Konstruktion viele Varianten abdecken. Im Spider erzeugen wir die Varianten: 2-fach oder 3-fach, Boost oder nicht Boost – und deshalb brauchen wir ihn.

Für einen Umstieg auf Boost bräuchte ich also eine neue Kurbel?

Ja, ein Umbau der Kurbel ist nicht möglich.

Ein anderes neues Detail findet sich am Schaltwerk. Dort ist die Dämpfung jetzt ohne Zerlegung einstellbar.

Frühere Modelle konnten die Dämpfung nur ein- oder ausschalten. Dadurch hatten Enduro-Fahrer dann eine Dämpfung, Touren-Fahrer die höhere Effizienz und geringere Schaltkräfte. Weil die Dämpfung aber so populär ist, wollen wir jeden davon profitieren lassen. Jetzt kann man die Dämpfung genau an den eigenen Bedarf anpassen.

Ist denn die neue stärkste Stellung noch stärker als die alte?

Der Bereich reicht jetzt von der alten „Off“-Stellung bis 50 % über der alten „On“-Stellung.

Eine stärkere Dämpfung bedeutet aber auch: Es braucht mehr Kraft, um den Hinterbau zu bewegen, das Schaltauge wird stärker belastet,…

Ja, richtig. Das ist eine Herausforderung für die Rahmenbauer… und wir empfehlen unsere Direct Mount Schaltwerke, weil das stabilere Schaltaugen erlaubt.

Was hat es denn mit dem neuen Sideswing-Umwerfer auf sich?

Das ist ein Angebot für die Rahmen-Designer. Der Umwerfer-Mechanismus ist nicht mehr hinter dem Sitzrohr, sondern eher daneben. Das macht Platz für den Reifen, oder das Yoke, oder was auch immer. Auch das Kabel läuft nach vorne – man benötigt jetzt keinen Anschlag mehr am Hinterbau. Der wichtigste Punkt ist aber wohl die Schaltperformance bei Fullys. Der Umwerfer-Käfig bewegt sich jetzt parallel und nicht mehr auf einer Kreisbahn, dadurch schaltet er genau gleich, egal ob man gerade federt, oder nicht.

# Laut Shimano die wichtigste Neuerung - der Sideswing-Umwerfer

Aber erzeugt der neue Mechanismus nicht auch wieder neue Inkompatibilität?

Nein, eigentlich nicht. Den neuen Umwerfer gibt es für alle Montage-Standards. High Direct Mount, Low Direct Mount, mit Schelle… und zwar als XTR, XT und bald auch als SLX und Deore, als 2-fach und 3-fach. Das einzige Hindernis kann die Zugführung sein, aber die meisten Rahmen passen schon jetzt.

Ihr bietet weiterhin Pressfit-Innenlager an. Warum knarzen die eigentlich so häufig?

Das Problem ist, dass es keinen offiziellen Standard gibt. Niemand schreibt einen einheitlichen Standard vor, jeder macht sein eigenes Ding. Wir versuchen unsere Toleranzen so eng und konstant wie nur möglich zu halten, aber es fehlt einfach eine verbindliche Vorgabe, an die sich alle halten.

Bei Scheibenbremsen habt ihr euch derzeit einen erstklassigen Ruf erarbeitet. Läuft man da nicht zwangsläufig Gefahr, etwas zu verschlimmbessern?

Das ist uns bewusst – und deshalb haben wir alles beibehalten, was beliebt ist. Die neue Bremse ist sozusagen das beste aus beiden Welten: Die Ergonomie, I-Spec II und der integrierte Master-Zylinder von der XTR, aber alle Innereien sind im Grunde dieselben wie beim Vorgänger. Dadurch behalten wir die Performance, und haben die Ergonomie und das Gewicht noch verbessert.

# Auch die neue XT ist eine klasse Bremse - fein dosierbar und stark
# Gleiche Performance - die neue XT-Bremse. Aber: Magura hat mit MT5 und MT7 dennoch inzwischen die Nase vorn.
# Vereint das beste aus zwei Welten - etwas geringeres Gewicht und verbesserte Ergonomie

Wann dürfen wir denn mit einer elektrifizierten XT-Gruppe rechnen?

Wie gesagt: Wir bringen nichts auf den Markt, was nicht perfekt ist.

Also warten wir nochmal 4 Jahre?

Hängt davon ab, wann es perfekt ist.

Und kommt sie dann gleich mit kabelloser Ansteuerung?

Gegenfrage: Wie fändest Du das?

Eine überaus komplexe Lösung für eine Aufgabe, die sich bisher mit einem einfachen Stahlkabel lösen lässt.

Ich war von Anfang an an der Entwicklung der Di2 beteiligt, sowohl für Rennrad als auch für Mountainbike. Und wir haben anfangs auch so gedacht. Aber ich bin so glücklich, dass wir dem Markt gezeigt haben, dass es funktioniert: Am Rennrad. Im Cyclocross. Am Mountainbike. Jetzt beschweren sich Händler bei uns, weil sie zu wenig Wartungen durchführen können. Kein jährlicher Schaltzugwechsel mehr! Kein Einstellen der Schaltung mehr! Aber für eine kabellose Ansteuerung benötigt man diverse zusätzliche Akkus. Aber es kommen interessante Zeiten auf uns zu.

Auf welches Teil der Gruppe seid ihr denn besonders stolz?

Auf den Sideswing-Umwerfer! Und darauf, dass wir alle Features der XTR auf die XT übertragen haben.

Der Beitrag Interview: Im Gespräch mit den Machern der neuen Shimano XT M8000 ist auf MTB-News.de erschienen.

Muschi am Mittwoch: Das Rad-Eldorado des Nordens

$
0
0
1833735-ht2y8bvuzifc-p1060219-original

Es gibt einen Ort in Deutschland, einen an dem eine seltene Tierart heimisch ist. Hoch im Norden, da wo die Norddeutsche Tiefebene beginnt und man nach rechts zum Harz abbiegen kann. Mit diesem Ort in Deutschland meine ich das Leinebergland. Denn dort lebt die pornöse Schweißraupe, auch unter ihrem lateinischen Namen Kallitis Nicolaidis bekannt. Zum Glück! Denn ich bin Vennbiker. Und wir Vennbiker haben eben dieses große Glück, uns die pornöse Schweißraupe in ihrer Entstehung anschauen zu dürfen. Bis sie nach der Verpuppung als Teil eines Ganzen die Radfahrwelt bereichert. So dringen wir also in das Allerheiligste des deutschen Alu-Rahmenbaus vor.

Irgendwann biegen wir von der Autobahn ab und schlängeln uns Richtung Lübbrechtsen, durch das satte Gelb der Rapsfelder. Ja, das hier ist mal was ganz anderes. Und ein schöner Gegensatz zu dem gewohnten Terrain bei uns zu Hause. Weite flache Täler werden eingerahmt von Hügelketten, grün bewaldet und auf den ersten Blick unspektakulär flach. Aber, wer ahnt es nicht, das wird sich noch als kompletter Trugschluss erweisen. Die Trails und die Höhenmeter werden uns noch Demut lehren.

# Hier vermutet man alles mögliche, aber sicher nicht die Fertigung eines bekannten deutschen Rahmen-Bauers.
# Ihr wollt wissen, wo sich euer gerade bestellter Rahmen sich befindet? Hier auf der Brücke vom Raumschiff Nicolai hat man alles unter Kontrolle.
# Der Eingang zur CNC-Werkstatt steht unter besonderen Schutz.

Nicolai – allein der Name lässt viele in Ehrfurcht erstarren und das hat nicht nur mit der hier seit langem bereits zelebrierten Schweißkunst zu tun. Vielmehr ist es das Gesamtpaket aus Innovation, Konzept, Ästhetik und Nutzen, der viele Käufer seit Jahren begeistert. Und wir dürfen uns das in Ruhe und unter sachkundiger Leitung von Phillip Hildebrand, seines Zeichens Ingenieur bei Nicolai und ebenso Vennbiker, anschauen.

Ein alter großer Gutshof, ein Haupthaus und Nebengebäude. Nichts lässt auf den ersten Blick darauf schließen, dass hier Nicolai seinen Produktionssitz hat. Man erwartet eigentlich, dass der Bauer mit seinem Traktor um die Ecke biegt. Aber – weit gefehlt! Hi-tech versteckt sich überall, hinter einer Fassade bäuerlichen Schaffens.

„Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut“, hinter diesem Türspruch vernehmen wir ein Jaulen, Fauchen, Kratzen. Es spritzen Späne hinter dem Sichtglas einer CNC-Maschine. Hier wird malocht. Es scheint, hier wird sogar der Fräskopf des Abends müde und will nach Hause. Anfassen, staunen, toll finden und weiter mit großen Augen.

Schweißerei, Pulverei, Endmontage. Es ist ein Erlebnis, aus erster Hand zu erfahren, wie viel Arbeit bis zum Endprodukt in einem Nicolai-Rahmen steckt. Der Fertigungsaufwand weckt bei mir auch eine neue Art der Wertschätzung, dem Produkt gegenüber. Da erscheint auch der hohe Preis eines solchen Schmuckstücks im Alu-Kleid in neuem Licht. Von nix kommt nix. Aber, es gibt auch andere Eindrücke die bleiben. Zum einen die unauffällig bzw. fast nicht vorhandene Größe der Versandabteilung und auch die sogenannte „Apotheke“ mit Bling-Bling in jeder Schublade.

# Teile wohin das Auge reicht, Zugriff verweigert.
# Die Apotheke, jede Schublade ein Überraschungsei.
# Piniongetriebe mal zum Anfassen.
# Vor und nach dem Pulvern wird hier nachgearbeitet. wenn es nötig ist.
# Das Hinterbau-Farbenkarussell vor der nächsten Runde.
# Wer nicht hören will muss lesen.
# Bling-Bling direkt aus der CNC-Maschine.
# Das Liveerlebnis: die pornöse Schweißraupe entsteht.
# Nicolai kann auch Tandem.
# Man kann den Nachwuchs nicht früh genug an Nicolai gewöhnen.

So kennt Begeisterung keine Grenzen. Sie bricht sich Bahn über die Grenzen von Kalles Reich hinaus. Es geht ab in die Hügelketten rund um Lübbrechtsen, dort wo Nicolai seine Räder visuell in Szene setzt und ein Flowtrail seiner Definition entspricht. Und diese Leere… wir treffen niemanden. Hier ist ein kleines Paradies für Mountainbiker und es soll sogar noch besser kommen.

# Das Land der pornösen Schweißraupe.
# Hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen.

Sonntag morgen, wir wollen Nicolais aktuelle Bikes testen. Da kommt uns der Testride Event im nahen Bad Salzdetfurth doch sehr gelegen. Ausgerichtet wird der Event vom hannoverschen Bikehändler Biketime in Zusammenarbeit mit dem ortsansässigen und uns wohlbekannten Rapiro-Racing-Team. Nun ja, unsere Erwartungen waren zunächst gemäßigt, groß informiert waren wir nicht. Der Event findet im dortigen Bikepark statt. Dass dieser Bikepark aber Teil eines Gesamtkonzeptes einer radverrückten Stadt ist, sollte uns noch eindrucksvoll bewiesen werden. Wahnsinn!

BOP, so heißt der Bikepark in BadSe (so sagt man das in Bad Salzdetfurth), und dieser liegt direkt am Stadtrand auf einer ehemaligen Industriebrache der Kalisalzgewinnung. Hier kann man mal live und in Farbe betrachten, was möglich ist, wenn Stadt und Bevölkerung an einem Strang ziehen. Hier wird eine Sportart gelebt. Hier gibt es Menschen, die neben Freizeit und Engagement auch noch Geld und sehr viel Herzblut investieren. Die breite Masse hat hier die Möglichkeit, jedwede Facette des Mountainbikesports ausleben zu dürfen. Herrlich. Und da gibt es eben das Rennteam dieser Stadt und ihrer Menschen das erwähnte Rapiro-Racing-Team.

Wenn man die Rapiros so sieht, könnte man annehmen, dass sie alle Anhänger des niederländischen Königshauses sind. Orange ist ihre Farbe und damit die einer ganzen Stadt. Das alles sind beste Voraussetzungen, um zum Rad-Eldorado des Nordens aufzusteigen.

# Unsere beiden Nicolai Testräder, Helius AM/AC. Wolle kann seine Freude nicht verbergen.
# Testival im BOP Bad Salzdetfurth, und es wird schwer aufgefahren.
# Die neu gebaute Dirt-Strecke ist das neue Highlight im BOP.

Rauf auf die Nicolais und auf geht es auf die Strecke mit Olaf Nützsche. Er ist Teamchef, Fahrer und Organisator von Rapiro Racing und Mann der Tat und dem Handy am Ohr. Der Mann, der hinter dem BOP steht. Und er lässt es sich natürlich nicht nehmen, uns den kompletten Bikepark samt der neuen Dirt-Track-Anlage zu zeigen, bevor er mit uns auf die anspruchsvolle CC-Rennstrecke geht. Diese liegt mitten in der Stadt und hält, was sie verspricht. Sagenhaft. Ich stelle mir nebenbei vor, was hier los ist, wenn der Bundesligarennzirkus Station macht.

Hunderte und aberhunderte gaffende und nach Action geifernde Hysteriker, die sich in Dreierreihen der Schwerkraft trotzend in den Hang stemmen, um eine Horde aalglatt wadenrasierter Lycraner zu bejubeln, die ihren Fetisch dort ausleben wo er hingehört. Ich will auch so ein Groupie sein, wenn nicht hier, wo dann. Definitiv wäre Rapiro zu sein der zweitbeste Job neben dem des Kolumnisten. Näher am Zuschauer/Rennfahrer geht gar nicht mehr.

Ihr merkt, ich bin begeistert. Genauso wie von meinem Nicolai Helius AC. Das hat eingebaute Linienwahl. Nun ja, farblich finden wir nicht zusammen, aber ansonsten großes Kino, großes Handwerk. Wenn es beim Anfassen kribbelt, ja dann ist alles gut.

# Der Chef führt hier persönlich durch das Geläuf, Olaf Nützsche ist der Team Chef der Rapiros.
# Die XC-Rennstrecke befindet sich mitten im Ort.
# Die Hexentreppe ist auch Teil der Rennstrecke.

Am Ende steht ein geniales Wochenende, tiefe Einblicke in den Fahrradrahmenbau und die Erkenntnis, dass der Wille Berge versetzen kann, die größer sind als er selbst.

In diesem Sinne – Think Pink, eure Muschi.

Anmerkung: Für den Inhalt der Artikel aus der Serie “Muschi am Mittwoch” ist der benannte Autor verantwortlich. Die in den Artikeln vertretenen Ansichten und Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider. Für Anregungen und Kritik steht der Autor hier themenbezogen in den Kommentaren und allgemein per privater Nachricht zur Verfügung.

Der Beitrag Muschi am Mittwoch: Das Rad-Eldorado des Nordens ist auf MTB-News.de erschienen.

Muschi am Mittwoch: Vom Sinn des Unsinns

$
0
0
1842131-82sgwjymippv-p1060326-original

Das mit dem Unsinn, das ist schon ein lustiges Ding. Und er hat vor allem Dingen Männer voll im Griff (aus irgendeiner schöpferischen Fügung heraus sind Frauen anders sortiert, sie bieten dem Unsinn nicht soviel Angriffsfläche wie ein Mann). Und Mann stellt sich die Sinnfrage: Warum, müssen sich Männer, wir uns, immer beweisen und produzieren? Warum haben die, wir und die anderen, so oft und so viel Unsinn im Kopf? Und das Internet unterstützt die Jagd nach dem tollsten Unsinn auch noch…

Noch schneller, noch weiter, noch höher, noch toller, die Ausmaße des Strebens nach Selbstverwirklichung über die Ausübung blanken Unsinns finden kein Ende. Ich behaupte sogar, dass die sozialen Netzwerke davon leben. Egal was, es gibt nichts mehr was es nicht gibt und was es nicht wert wäre im Internet präsentiert und produziert zu werden. Von der Mutprobe, auf einem auslösenden Airbag zu sitzen, bis Bungee-Jumping ohne Seil. Alles da.
Gerne wird auch der Sport als Ausdrucksmöglichkeit herangezogen um sich zu beweisen; sich zu definieren, denn genug ist nicht genug.
Was heute noch atemberaubend ist, ist morgen schon ein alter Hut. Sportler, die mit Waghalsigkeit ihr Geld verdienen verleiten zu mehr Wagemut, mehr Risiko, zu mehr, mehr, mehr. Wer sich nicht beweisen kann, ist selber Schuld. Das Gefühl, eine Grenze erfolgreich überschritten zu haben, ist ja auch zu schön. Ja, warum auch nicht. Facebook und YouTube sind voll von sportlichen Selbstversuchen zur Selbstdarstellung mit unnachgiebiger und ausdauernder Befriedigung des Egos.

# Fat goes Solo
# Solofahrerin der Haldenbiker im Retrolook
# Die Jungs von Connex stehen wie immer bereit zum Fahrradkettenmassaker

Bestes Beispiel dafür sind die hiesigen CC- und Marathonrennen. Richtig populär werden diese erst dann, wenn Radsportverrückte aus den Nachbarländern Belgien und den Niederlanden kommen, wie man am aktuellen Schinderhannes, Rhens-Marathon oder dem Rurseemarathon beobachten kann. Unsere Nachbarn kommen aber häufig nur, wenn zum einen die Strecken lang genug sind und sich zum anderen als anspruchsvoll genug erweisen. Technisch schwierige und riskante Passagen und Höhenmeter sind ein Muss. Das Adrenalin muss in Strömen fließen, nur so ist der überregionale Erfolg der Veranstaltung zu gewährleisten. Wer die belgischen Ardennen-Rennen kennt, weiß wovon ich rede. Dagegen ist alles, was in Deutschland gefahren wird, ein Kindergeburtstag.

Was treibt uns an zu diesem Kräftemessen, Selbstdarstellen, Posen? Sind wir nicht ausgelastet genug? Im Grunde genommen ist es doch nichts Anderes als früher, als sich Männer über den Kampf definiert haben. Und eigentlich können wir froh sein, uns so weit entwickelt zu haben, dass das gegenseitige Kräftemessen heute ohne Mord und Totschlag ausgeübt wird. Die Zeiten des Köpfe einschlagen sind vorbei. Heute werden Kilometer gefressen und Höhenmeter vernichtet und das bitte spektakulär.

Ich gestehe. Ich bin auch einer von denen, die ihr Ego befriedigen müssen. Ich versuche seit meiner Jugend mein Bedürfnis nach Unsinn zu kanalisieren, und das mit Erfolg. Auch ich belästige nicht nur mich mit sinnlosem Unfug und widersinnigem Wahnwitz; nein, ich bin ebenso verknüpft mit der Welt. Mein Ego dankt euch für ein „Gefällt mir“ und giert nach dem nächsten.
Das Ganze hat nur einen Haken, es muss immer wieder eine neue Herausforderung her. Aber die muss erst mal gefunden werden. Ich kann Ultralangstrecke und was läge da wohl näher, als mal so richtig schön den Heldentod mit einem Singlespeed auf der 24-Stunden-Solodistanz zu sterben.
Ja ja, ich weiß, haben Hundert andere auch schon gemacht. Na und – ich aber nicht. Und weil es bei den Deutschen Meisterschaften 24h am Alfsee noch mehr von diesem Heldenschlag geben soll, bietet sich hier doch genau hier die Möglichkeit zum Massensterben unserer Ambitionen; im Kampf darum, die 24h zu überleben.

# Start der 2er und 4er Teams bei bestem Heldenwetter. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Fahrerwechsel der Vennbiker in der ersten Rennphase. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Der Eulenexpress, Frank und Moni setzen sich in der 2er Mixed schnell an die Spitze. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de

Da stehen sie, über 1.000 Radfahrer, die in den verschiedensten Kategorien 24h auf dem Rad verbringen möchten. Von diesen sind 97 Solofahrer/innen, die sich an die Grenze ihrer fahrbaren Möglichkeiten bringen wollen und ich bin einer davon.
24 Stunden Radfahren kann jeder, behaupte ich. Die Frage ist nur, wie viel Zeit man auch wirklich auf dem Rad verbringt?
Die wenigsten Fahrer verbringen wirklich 24 Stunden ohne große Pausen auf dem Rad. Je nach Event sind das die ersten 10 bis 15 Platzierungen, die das durchziehen. Es gibt Leute, die schütteln da nur mit dem Kopf und sagen „die sind bekloppt“. Und vielleicht ist das auch so.
Mit „bekloppt“ wird aber eher zum Ausdruck gebracht, wie unvorstellbar es für die meisten ist, dass man 24 Stunden auf dem Rad sitzen kann und 400 Kilometer, und mehr, Rad fährt. Denn am Ende ist es keine Frage der Muskeln, sondern nur eine Frage des Willens. 24-Stunden-Rennen sind Kopfsache. Okay, ein bisschen Bums in den Beinen ist nötig, den hat aber ein Großteil der ambitionierten Radfahrer eh. Aber der Wille ist der große Unterschied, welcher den Ultralangstreckenfahrer vom Rest trennt. Die mentale Stärke und Ausrichtung ist die Grundlage ein solches Rennen durchzuhalten.

# Ein Sonnenuntergang vom feinsten verabschiedet uns in die Nacht. - nach dem nassen Einstand gibt es für's durchhalten dieses "Danke Schön"
# Luxus zum warmfahren in der Wechselzone. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Die letzte Deichabfahrt vor der Wechselzone. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de

Mit der Dunkelheit kommt dann auch meist das Ende. Kräftemäßig angefressen geben die Dunkelheit, die Einsamkeit und die Kälte vielen den Rest. Das Heldensterben beginnt nachts und hält bis zum Morgengrauen an. Das ist die Zeit, wo der Kopf das Rennen übernimmt, ich nenne es die „Zeit des Automatikbetriebs“. Es ist auch schon mal vorgekommen, dass sich mein komplettes Betriebssystem runter gefahren hat und mein Kopf einen Reset durchführte. Erinnerungslücken…kennt glaube ich jeder 24h-Fahrer. Und das ist dann auch der Reiz des Ganzen. Nicht nur seine körperlichen Leistungsgrenzen auszuloten, sondern darüber hinaus auch die mentalen Grenzen zu er-fahren.

# Der Alfsee, unendliche Weiten.......... - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Das THW übernahm nachts die Ausleuchtung gefährlicher Streckenabschnitte, hier die Überfahrt eines Grabens über eine Behelfsbrücke. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Der Zustand der Wiesenabschnitte verschlechterte sich über Nacht zusehend. Starrgabelfahrer und Crosser hatten es immer schwerer. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de

Dies ist zwar durchaus eine recht schmerzvolle Erfahrung, wie man einen Tag später feststellen muss, aber eine lohnenswerte. Trotz meines Handicaps, mit SSP im Feld der Schaltgetriebenen zu fahren, schaffe ich es die Nacht unter den besten 10 Fahrern zu verlassen. Womit bewiesen wäre, dass Gänge total überbewertet werden. Ab dem Morgen heißt es dann im Regelfall, das Ergebnis der Nacht zu halten und selber den körperlichen Burnout soweit hinaus zu zögern, wie es nur geht. Das aber ist leichter gesagt, als getan. In dem Zustand in dem sich das Fahrerfeld befindet, bricht jetzt die Zeit der Betreuer an. Unsere Motivatoren, die so wichtig sind unseren Körper, unser Ego über die Zeit zu bringen.
Letztendlich…am Ende…gewinnen die, deren mentale Stärke das Maximum des körperlich Machbaren abgerufen hat. Ich bin auch am Ende und zufrieden. Wieder eine Herausforderung geschafft, den Körper über die Grenzen belastet, den Geist erfolgreich herausgefordert zu haben. Wir „Bekloppten“, wir haben uns glücklich gemacht und unser Ego gestreichelt. Wir haben dem Unsinn einen Sinn gegeben.

An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Andi von http://www.andis-radsportfotos.de und
https://www.facebook.com/pages/Andis-Radsportfotos/209874599063658?ref=ts&fref=ts bedanken für seine Unterstützung diesen Text zu bebildern.

# Christian Daman vom Team2Beat 2er in Kampflaune - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Pretty in Pink zum Sonnenaufgang bei 1 Grad Außentemperatur. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Eins des halben Dutzends Fatbikes auf der Strecke. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Eulenexpress, Küsschen vor der Zieldurchfahrt zum Sieg in der 2er Mixed Wertung. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Lars, vom Team "FC St. Pauli" fährt mit einem Crosser auf Platz 4 der Solowertung. - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de
# Die glorreichen Drei der Solowertung: 1. Michael Kochendörfer, 2.Rene Gyo, 3.Michael Grobe - zur Verfügung gestellt durch http://www.andis-radsportfotos.de

In diesem Sinne: Think pink, eure Muschi.

Wer sich für Einzelheiten dieses 24h Rennen am Alfsee interessiert, dem empfehle ich den Rennbericht der Vennbiker oder des Eulenexpress

http://www.vennbike.de/2015/06/treffen-der-generationen-bei-den-24h-am.html#more

http://www.radlblog.de/2015/06/86400-sekunden-und-50400000-zentimeter.html

Video: 24 am Alfsee

24h am Alfsee mit Vennbike von muschiMehr Mountainbike-Videos

Anmerkung: Für den Inhalt der Artikel aus der Serie “Muschi am Mittwoch” ist der benannte Autor verantwortlich. Die in den Artikeln vertretenen Ansichten und Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider. Für Anregungen und Kritik steht der Autor hier themenbezogen in den Kommentaren und allgemein per privater Nachricht zur Verfügung.

Der Beitrag Muschi am Mittwoch: Vom Sinn des Unsinns ist auf MTB-News.de erschienen.

Demoday mit Aaron Chase: am 24. Juni 2015 auf dem Panzergelände in Reutlingen

$
0
0
A.Chase_Pivot_0042_mtb

Stars zum Anfassen – das gibt es am 24. Juni auf dem Panzergelände in Reutlingen. Hier wurde erst vor einigen Wochen die Deutsche Meisterschaft im 4X ausgetragen. Nun haben sich einige Firmen rund um die Bergfreunde zusammen getan, um hier einen Event mit Aaron Chase auf die Beine zu stellen. Neben Probefahrten auf Demobikes und Grillwurst gibt es auch Preise im Gesamtwert von über 2000 € zu gewinnen.

Aaron Chase Mach6 in Kalifornien von IBC_RedaktionMehr Mountainbike-Videos

Alle weiteren Infos erfahrt ihr nachfolgend in der Pressemitteilung:

# Flyer Aaron Chase

Wann?

Los geht es am Mittwoch, dem 24. Juni 2015, um 14 Uhr auf dem Gelände des RMC Reutlingen. Ab da kannst Du Runden auf dem Track drehen und zwar bis es Nacht wird! Mit von der Partie sind Aaron Chase, Katrin Karkhof und ein Teil des ION FEMRIDE TEAMs. Für Dich ist es also eine perfekte Gelegenheit, mit all diesen Top Fahrern und Fahrerinnen auf dem Trail zu rollen oder einfach bei einem kühlen Drink ein paar Fragen zu stellen.

Teste Traumbikes und mehr Equipment

So ganz nebenbei gibt es auch noch Testmaterial vom Feinsten. Interessante Produkte von BrakeForceOne, ION, GoPro sowie weitere Firmen stehen bereit von Dir ausgeführt zu werden. Und wer sich mal einen Traum von Bike unter den Hintern klemmen möchte: von Pivot und BrakeForceOne stehen Testbikes bereit, die Du dir ausleihen kannst.

Gewinne Preise im Gesamtwert von über 2000 €

Neben der ganzen Action gibt es außerdem noch die Gelegenheit etwas zu gewinnen. Gemeinsam mit unseren Eventpartnern gibt es ordentlich was einzusacken:

  • einen Bremsensatz von BrakeForceOne im Wert von über 900€
  • eine aktuelle GoPro Kamera
  • Protektoren, Zubehör und vieles mehr

Absahnen ist ganz einfach: haltet einfach Ausschau nach den Gewinnkarten von Bergfreunde.de, füllt diese aus und gebt sie an dem Stand der Bergfreunde ab. Die Gewinner werden in den Tagen nach dem Event gezogen und werden anschließend informiert.

Was Du brauchst um dabei zu sein?

Du brauchst Dein Bike und einen Helm sowie alle weiteren Protektoren, die Du für sinnvoll erachtest. Mehr braucht es nicht, um über den Track zu jagen. Wer nur gucken und staunen möchte, ist natürlich auch herzlich willkommen. Sollte Dein Bike nicht mitkommen können oder solltest Du einfach mal was anderes testen wollen: Testbikes von Pivot und BrakeForceOne stehen in begrenztem Umfang bereit. Aber sage nicht, wir hätten Dich nicht vor der Suchtgefahr gewarnt…

Übrigens: sowohl die Teilnahme am Event wie auch die Ausleihe von Testmaterial ist für Dich natürlich kostenlos!

Wo ist die Veranstaltung?

Auf dem Gelände des RMC Reutlingen – der Track, auf dem auch die Deutsche Meisterschaft 2015 im 4Cross gastierte. Zu finden ist das Panzergelände in der Nähe der Moto Cross Bahn zwischen Reutlingen und Ohmenhausen. Wer mit dem Auto oder Bike kommt, kann sein Navi beauftragen, nach “Gewann Weiher” zu lotsen. Leider schaffen das noch nicht alle Geräte, weshalb als Hilfsadresse auch “Reutlingen, Friedrich-List-Hof 1″ dienen kann.

Wer mit dem ÖPNV anreist, wählt die Naldo/RSV-Buslinie 5 bzw. 7624 ab dem Hauptbahnhof Reutlingen oder Stadtmitte in Richtung Gönningen bis Haltestelle “Roßwasen” und bestreitet die letzten Meter von der Motocross-Strecke auf eigene Faust.

Der Beitrag Demoday mit Aaron Chase: am 24. Juni 2015 auf dem Panzergelände in Reutlingen ist auf MTB-News.de erschienen.

Frauenmonat bei Specialized

$
0
0
specialized

Specialized hat den Juni zum Women’s Ride Month ausgerufen. Das heißt: 50 Händler in Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten den Damen einen Tag lang kostenlos ein sattes Speci-Special.

Von Cuxhaven bis nach Bern kann alles getestet werden, was da ist – und noch etwas mehr, weil Specialized-Lady Anne noch mit einer zusätzlichen Testflotte auffährt. Road-, Urban-, MTB-Ausritte plus individuelle Sonderprogramme und ein Starter-Kit zum ähm Triple-Special-Preis.

Alle teilnehmenden Händler findet Ihr hier.

Quelle: Specialized

Der Beitrag Frauenmonat bei Specialized ist auf MTB-News.de erschienen.


Interview: Shaped by Joscha Forstreuter – 130 Kurven ins Tal auf der Teäre Line in Sölden

$
0
0
joscha-forstreuter-interview

Sölden gibt Gas und eröffnet am 20. Juni einen wirklich sehr, sehr surfigen neuen 6 Kilometer-Trail an der Gaislachkogelbahn. Teäre Line der Name, Gusto-Flow die Ausrichtung – und hart die Entstehungsgeschichte. Wir haben uns am finalen Bautag mit Chef-Trailbauer Joscha Forstreuter unterhalten – Trail fertig, Joscha fertig!

# Joscha Forstreuter im Gespräch am (fast) finalen Bautag

MTB-News.de: Joscha, erst einmal Glückwunsch: Da ist euch ein wirklich sensationell spaßiger Trail gelungen!

Joscha Forstreuter: Vielen Dank. Nach der harten Arbeit tut das Lob besonders gut.

Wie wird man als Ex-Pro-Biker aus Hannover zum Trailshape-Chef in Sölden?

Über Kontakte und Gespräche. Ich bin schon seit einer Weile als Streckenbauer unterwegs und vor vier Jahren kam Sölden über meinen Sponsor Felt auf mich zu.

Vor vier Jahren?

Ja, ein Langzeitprojekt. Vor vier Jahren sind wir den Hang erstmals abgeschritten. Ich kam dann jedes Jahr mehrmals zur Planung nach Sölden. In der Entwicklungsphase ging es natürlich auch viel um die Abstimmung. Naturschutz, Grundbesitzer, Hanglage, Machbarkeiten, Unmachbarkeiten…

Was waren die größten Herausforderungen?

Der Grund und Boden. Im Nachhinein muss ich sagen, ist es völlig wahnsinnig, in diesem Gelände eine flowige Line zu bauen. Ich habe den Aufwand total unterschätzt – es ist schon extrem, extrem steinig und felsig hier. Teilweise hatten wir reine Geröllfelder. Wir mussten also viel Steine und Erde bewegen. Die Erde in Sölden ist eigentlich top, weil sie nicht so schnell schmierig wird und man keinen Brechsand benötigt. Du musst sie nur erst einmal auf die Strecke bringen. Wir haben auch Kurven in den Fels geformt und dann mit Erde geshaped. Dazu mussten wir entsprechend schwere Geschütze auffahren…

Und zwar?

Wir hatten einen Spinnenbagger, der in dem steilen Gelände ‚laufen’ kann. Der hat die Rohtrasse angelegt, also die grobe Vorformung übernommen. Oder mehrere Kettendumper: Eine Art überdimensionale Schubkarre, für den Transport der Tausenden von Tonnen Erde. Und ein wenig gesprengt haben wir auch…

# Arbeitsplatz für sechs Monate: Joscha baggert.
# Nicht immer alles eitel Sonnenschein
# Aber manchmal schon...

Wie lang habt Ihr dann schließlich am Trail gearbeitet?

Effektive Bauzeit waren fünf Monate letztes Jahr und jetzt noch einmal ein knapper Monat zur Finalisierung. Die Strecke ist 6 Kilometer lang – man kann also sagen, pro Kilometer ein Monat. Zum Bau waren wir hauptsächlich zu viert Full-Time im Einsatz. Auf der Zielgeraden in den letzten drei Wochen waren wir dann 6 bis 8 Leute. Einen grossen Dank auch nochmal an mein Bauteam. Ohne den harten Einsatz der Jungs wäre hier gar nichts gegangen.

Auf was bist du besonders stolz?

Aktuell: Dass ich durchgehalten habe. Ich hab mich quasi ein halbes Jahr in den Bagger eingesperrt und in endlos langen Tagen zwischen Felsen und Steinen die Erde zusammengekratzt. Aber generell ist es natürlich die Line. Ich würde mal behaupten, dass 95% der 130 Kurven ordentlich Spaß machen. Und der Mittelabschnitt mit den längeren Geraden und den Wellenkombinationen geht auch gut ab.

# Joscha blickt auf sein Team und die Locals (links im Bild).
# Joscha und sein Team ohne die vierbeinigen Locals.

Hast Du Dein Ziel erreicht? Wir hatten zumindest sehr viel Spaß auf der Strecke!

Ich bin schon ein ehrgeiziger Typ. Mein Ziel war es eigentlich, einen Trail zu bauen, den man komplett ohne treten oder bremsen fahren kann. Ich muss zugeben, das ist in dem steilen Gelände nicht so leicht hinzubekommen und hat auch nicht immer geklappt, aber es geht stark in die Richtung. Er ist für Anfänger das ideale Trainingsgelände, gleichzeitig aber auch nicht zu clean. Es war mir schon auch wichtig, alternative Spaßelemente einzubauen, dass es ein Mountainbike-Trail bleibt, und kein geschotterter Trekkingrad-Weg wird. Also ja, ich hoffe schon, dass ich mein Ziel erreicht habe. Ich hoffe auf grinsende Gesichter.

# Geschmeidiger Genuss als Lohn.

What’s next?

Heute abend erstmal die fertige Line feiern und die nächsten Tage viel Radfahren. Dann wird im August noch eine Variante an der Teäre Line gebaut, die anspruchsvoller ist. Ein Zwischenabschnitt mit ein paar größeren Sprüngen, Drops und verspielten Sachen. Der wird dann im September/Oktober fahrbar sein. Und geplant ist auch ein zweiter, direkter Einstieg ab der Mittelstation über etwa 1,4 Kilometer. Er ist noch nicht final genehmigt, aber kann sicherlich kommendes Jahr eröffnet werden.

Joscha, vielen Dank für Deine Zeit und viel Spaß beim Feiern!

Karte Teäre Line Sölden


GPS Daten

Video: Teäre Line Sölden

Der Beitrag Interview: Shaped by Joscha Forstreuter – 130 Kurven ins Tal auf der Teäre Line in Sölden ist auf MTB-News.de erschienen.

Specialized Ride with the Pros: Helge unterwegs mit Aaron Gwin und Troy Brosnan

$
0
0
150609_RideWithThePros-1

Nach dem zweiten Downhill World Cup der Saison in Fort William gab es für einen User von MTB-News.de die Chance, einen Tag mit den Specialized Downhillern Aaron Gwin und Troy Brosnan zu verbringen. Unter dem Motto “Ride with the Pros” ging es nach Holzkirchen, südlich von München, um dort gemeinsam Biken zu gehen und sich auszutauschen. Unser Gewinner war Helge aka Pionec, der den weiten Weg aus der Nähe von Hannover auf sich genommen hat, um diese Chance wahrzunehmen. Wie es ihm dabei ergangen ist? Lest und seht es in unserer kleinen Foto-Story zum Event!

# Beste Laune trotz bedecktem Himmel - die Fahrerinnen und Fahrer beim Ride with the Pro von Specialized

Specialized Ride with the Pros – Holzkirchen

Das Gewinnspiel

An sich war die Aufgabe einfach: Kommentieren und Likes sammeln, wer die meisten bekommt darf mit Brosnan und Gwin biken gehen. Die Umsetzung dieser Aufgabe gestaltete sich jedoch ungleich schwieriger. Was ist witzig? Welche Aussagen bekommen Klicks? Schon nach kurzer Zeit zeigt sich, dass ein Benutzer den richtigen Ton gefunden zu haben scheint: IBC-User Pionec, der Folgendes schreibt:

Ich habe 4 kinder, eine nacht im hotel und hinterher biken mit pros ist wie 3 wochen urlaub. 650b ist mir neu und mein Kumpel, echter specialized-fan, wird blass vor Neid, wenn ich ihm hinterher davon berichte. Pionec

Mit 39 Likes auf diesen Kommentar liegt er am Ende klar in Führung und gewinnt einen Tag im Süden – der für ihn auch gut 1.400 km Autofahrt bedeutet. Warum man sich das antut? Nun, das ist wohl der Kern der Begeisterung fürs Mountainbiken.

Der Tag

Um die lange Reise unterbringen zu können, reist Helge bereits am Vorabend an und kann sich in Ruhe auf den nächsten Tag freuen. Um 9:30 Uhr treffe ich aus München dazu und als um 10:00 Uhr Aaron Gwin und Troy Brosnan in Holzkirchen aufschlagen, gibt es kein Halten mehr. Zunächst dominiert der Matsch-World Cup in Fort William die Gespräche, dann siegt die Freude auf die gemeinsame Bike-Tour und wir machen uns an das Setup der Bikes. Gefahren wird das neue Specialized Stumpjumper 27,5″, das Maxi bereits aus Neuseeland vorgestellt hatte. Was anschließend so passierte, seht ihr auf den folgenden Fotos.

# Hier sind schon einige große und kleine Helden der Mountainbike-Geschichte zu Gast gewesen
# Der große Moment: Helge begrüßt Troy Brosnan und Aaron Gwin
# Gemeinsam wird geplaudert und die beiden erzählen einige Geschichten vom zweiten World Cup der Saison in Fort William
# Unterdessen macht der jüngste Gast schon mal einen kleinen Technik-Check
# Butterbrezen, dazu Café und Säfte: Der Start in den Tag und die Grundlage für die kommende Tour
# Im Anschluss findet eine kleine Führung durch das Hauptquartier von Specialized Deutschland statt - inklusive der Begehung des kleinen Firmenmuseums
# Einen Stock höher bereiten sich Gwin und Brosnan bereits auf die Ausfahrt vor und satteln die neuen Stumpjumper Bikes
# Troy hat eine Wette am Laufen - vorerst wachsen seine Haare noch
# Helge erkundet das Handschuhfach am neuen Stumpjumper - hier lassen sich allerlei Kleinteile unterbringen, die man sonst in den Rucksack packt. Außerdem zu sehen das kleine Multitool in der oberen Dämpferaufnahme
# Setup der Testbikes - alle Mann und Frau fleißig am Schrauben
# Dann kann es losgehen zur gemeinsamen Runde ausgehend von Holzkirchen in den Voralpen
# Tiefer, weicher Boden und einige matschige Stellen sind das Resultat der letzten feuchten Tage - Redakteur Tobias gibt dem Stumpy die Sporen und freut sich über die Zeit auf dem Rad
# Vorneraus pedalieren entspannt Gwin und Brosnan, die die Strecken bereits vom Vorjahr kennen
# An sich fahren sie sehr entspannt, doch immer wieder blitzt schieres Fahrkönnen durch
# Das beeindruckt insbesondere Helge, unseren Auserwählten. Genau hinschauen und nachmachen ist immer die beste Übung - heute gibt es viel zu lernen
# Troy kommt zurück von einem kleinen Abstecher zu echten bayerischen Kühen - der Trip macht ihm sichtlich Spaß
# Was das Bild nicht erzählt ist die Geschwindigkeit, mit der diese Stelle gemeistert wird - es gilt den Bach zu kreuzen, glitische Wurzeln zu überfahren und am anderen Ufer auf Steinen zwei eng stehenden Bäumen auszuweichen
# Entspannt und schnell lässt der junge Australier Troy die Stelle hinter sich...
# ... und auch Team-Kollege Aaron Gwin freut sich über die kleine Herausforderung
# Nach einem Crash direkt vor dieser Sektion wählt Helge hier die sichere Alternative und schiebt - bei diesen Temperaturen wäre ein Bad auch keine gute Option gewesen
# Gemeinsam geht es weiter durch das Mangfalltal und langsam aber sicher in Richtung Mittagessen
# Beste Laune bei Brosnan und Gwin nach der Runde
# Brezen, Kartoffelsalat und so manche Erfrischung stärken uns nach der Tour
# Sebastian Maag hat nicht nur zum Ride geladen, sondern gibt auch den Grillmeister
# Jummy - fehlt nur noch die Sonne. Doch man kann nicht immer alles haben.
# Fachsimpeln bei frisch Gegrilltem
# Nach dem Essen gibt es handsignierte neue Helme für die Gäste - im Falle von Helge doppelt gut, denn er hat seinen beim ersten Sturz angebrochen und kann den Ersatz dringend gebrauchen
# Die Unterschrift vom Meister kommt auf den Helm, dann heißt es langsam Abschied nehmen
# Doch davor gibt es noch eine Reihe schöner Poster mit persönlicher Widmung

Im Anschluss heißt es Abschied nehmen – mit frisch signiertem Helm, einigen Postern mit Widmung für Kinder und Freunde und definitiv guter Laune macht sich Helge auf den Weg zurück in den Norden, während Brosnan und Gwin in Richtung Süden für den World Cup in Leogang aufbrechen. Was sich dort für Aaron Gwin ereignet hat, ist hinlänglich bekannt: er gewinnt ohne Kette, Brosnan wird Dritter. Klingt nach einer rundum guten Woche.

Auf dem gemeinsamen Rückweg nach München haben Helge und ich dann die Zeit genutzt und auf diesen doch außergewöhnlichen Tag zurück geblickt. Dabei hatte ich fünf Fragen an unseren Gewinner:

Tobias: Waren das wirklich drei Wochen Urlaub?

Helge: Also zuerst mal muss ich sagen, dass ich immer noch leicht perplex bin, dass ich den Trip gewonnen habe. Unfassbar – ich habe noch nie etwas gewonnen. Drei Wochen Urlaub waren das dann doch nicht ganz, aber das Erlebnis an sich und die Eindrücke, die ich mitgenommen habe, kommen dem schon sehr nah. Das ist einfach unvergesslich. Auf jeden Fall ist mein ältester Sohn, 11 Jahre alt, stolz auf seinen Papa, dass der mit den Profis ne Runde gedreht hat. Und das ist ein Wert, der bleibt!

Welche Erwartungen hattest du auf der langen Anreise? Woran hast du gedacht?

Auf meiner Anreise stellte sich mir einige Fragen. Was hat Specialized geplant, wie wird das wohl ablaufen? Ist es nicht seltsam, knapp 1.400 km in 36 Stunden zu fahren, nur um mit zwei Profisportlern eine Runde Fahrradfahren zu gehen? Das war die Hinfahrt. Die Rückreise war anders. Da war mir klar, dass es sich gelohnt hat und und ich es jederzeit wieder machen würde.

Wie hast du Gwin und Brosnan erlebt?

Super! Die beiden so menschlich, positiv und das so dicht dran erleben zu können hätte ich nicht gedacht – und ich hätte mir die beiden auch anders vorgestellt. Irgendwie mehr in „ihrer“ Welt. Das war aber gar nicht so. Immer ein Scherz auf den Lippen, freundlich, auskunftsfreudig, quasi ganz normal. Auf die verschiedensten Fragen haben sie sofort geantwortet, und auch die 613. Unterschrift auf Poster und Helm wurde mit einem Lächeln gegeben. Kein Foto war zu viel. Ich würde also sagen: rundum menschlich, nicht abgehoben und richtig sympathisch .

Wie hat dir das neue Stumpjumper gefallen?

Das neue Stumpjumper hat mir schon gut gefallen. Ich war am Anfang etwas skeptisch (ein Bike mit Handschuhfach?) aber muss nach der ersten Ausfahrt sagen: geiles Bike, super wendig und verspielt. Das niedrige Gewicht ist auch sehr angenehm. Schade, dass es das nicht zu gewinnen gegeben hat. Wobei sich mir als Anhänger der 26“ Bikes die Vorteile von 650b als minimal herausgestellt haben. Wirklich für mich erfahrbar war der Unterschied nicht – das kann aber auch gut an mir liegen und den sehr matschigen Verhältnissen.

Neu war auch 1×11 und da bin ich mir sicher – das kommt für mich definitiv nicht in Frage. Als Tourenfahrer liebe ich momentan noch 3×10, werde aber in Zukunft auf 2×10 umrüsten. Bergauf fehlt mir der letzte Rest Kletterwilligkeit und nur drücken ist nicht mein Fall, eher kurbeln. Und da hat es mir einfach an Gängen gefehlt. Und da wäre noch ein Ding, dass wohl mit den modernen Geometrien zusammen hängt: Mir persönlich war das Tretlager etwas tief. Regelmäßiger, ungewollter Bodenkontakt war leider an der Tagesordnung. Begeistert war ich allerdings von der kleinen Kettenführung, selbst nach meinem Sturz war die Kette noch an ihrem Platz, das kenne ich auch anders. Was ich zugeben muss ist, dass 1×11 herrlich leise läuft! Kein Schleifen am Umwerfer, kein Klappern beim hochschalten, sehr angenehm.

Das Highlight war dann aber am Ende des Tages das „Handschuhfach“. Was sich Specialized da mit dem SWAT-System hat einfallen lassen, ist eine richtig gute Idee. Eine kleines Multitool in der Dämpferaufnahme, die SWAT-Box im Rahmen, einfach gut. So spart man sich auf der schnellen Runde den Rucksack, da alles Wichtige direkt im und am Bike ist.

Was nimmst du mit von dem gemeinsamen Tag mit zwei der schnellsten Downhiller der Welt?

Was nehme ich mit? Jede Menge Impressionen. Specialized ist einer der weniger Hersteller, die sich so um die „Fans“ kümmern, zumindest habe ich das noch von keinem anderen gehört. Was noch? Profis sind Profis, weil sie es etwas können :-) Okay, wer jeden tag mehrere Stunden im Sattel sitzt, trainiert viel. Fahrtechnik lässt sich trainieren, und das werde ich tun. Und wenn man entspannt auf den Forstautobahnen mit Pros rollt, ist die Weltspitze nicht so weit vor einem und teilweise direkt neben einem. Ein tolles Gefühl, auch wenn es nur für einen Tag gewesen ist.

Specialized hat bei dem Event richtig aufgefahren. Komplette Führung durch die Einrichtung, Einblick in die Schulungsräume, Einblick in die Factory Racing Werkstatt und die Jungs von Speci und natürlich die beiden Pros Aaron und Troy waren super. Alle Mann total entspannt, auskunftsfreudig und um kein Foto und keine Signatur verlegen. Mein persönliches Highlight war die Ausfahrt mit den Jungs. Mal ehrlich, wenn die beiden entspannt durch die technischsten Passagen flowen, sieht man, das sie es drauf haben. Ich bin, wenn sich die Chance bietet, irgendwann auf jeden Fall wieder dabei. Denn das, war dort alles los war, gibt es so oft nicht.

Den Tag in einem Wort beschrieben: Awesome. Vielen Dank!

# Troy, Helge und Aaron nach der gemeinsamen Tour - strahlende Gesichter nach einem besonderen Tag!

Weitere Informationen

Specialized Homepage
Bilder: Specialized, Tobias Stahl
Text & Redaktion: Tobias Stahl

Der Beitrag Specialized Ride with the Pros: Helge unterwegs mit Aaron Gwin und Troy Brosnan ist auf MTB-News.de erschienen.

Muschi am Mittwoch: Der Berg ruft… dann nimm mich!

$
0
0
1845858-9vlddrq35vlm-img_1067_2-original

Sommerzeit – Alpencrosszeit! Vielleicht braucht der eine oder andere ja noch Inspiration. Eine Inspiration, wohin es dieses Jahr im Sommer gehen könnte. Da hätte ich eine Empfehlung: Die Cottischen Alpen; sie gehören noch nicht zu den absoluten Topspots der Alpen. Dennoch braucht sich dieses Schmuckstück der Westalpen, im Grenzgebiet zwischen Frankreich und Italien, nicht verstecken. Eine super Infrastruktur, geniale Trails und eine atemberaubende Landschaft lassen die piemontesischen Gipfel links von Turin nicht mehr lange ein Geheimtipp sein.

# Die Pensione Ceaglio im Valle Maria ist die beste Adresse um die Umgebung zu erkunden. http://www.ceaglio-vallemaira.it/index.php
# Das Ceaglio befindet sich am Fuß der Gardetta-Hochebene im oberen Valle Maira auf 1223 m an der alten Dorfstrasse im Ortsteil Vernetti der Gemeinde Marmora inmitten einer Kulturlandschaft.

Tag 1

Nicht, dass wir die Alpen nicht kennen würden, aber ein „Boah“ und „Ahhh“ kommt bei den Spitzenpanoramen immer wieder über unsere Lippen. 14 Uhr Ankunft im Valle Maira. Eine Unterkunft der Extraklasse! Das Ceagilo am Rand der Gardetta Hochebene auf 1.223 Metern Höhe ist der perfekte Ausgangspunkt für aufregende Tagestouren. Das heißt dann auch, direkt ab zum Prolog – mit 20 Kilometern, 800 Höhenmetern und einem Trail vom Allerfeinsten… auf 12 Kilometer Rock n’ Roll pur. Vielversprechender kann ein Alpenurlaub nicht beginnen!

# Stahlhardtail statt Fully, 2 Soulcycles stellte mir freundlicherweise ein Quarterhorse als Testrad zur Verfügung. Es erfüllte in jeder Hinsicht die Erwartungen.

Tag 2

Der Plan für unsere erste große Tour ist einfach: Wir fahren einen Berg hoch und dann wieder runter. Der Berg heißt Monte Tibert, wie Herbert, nur anders. Also heißt es, 16 Kilometer und 1.200 Höhenmeter Schotter und Asphalt abzuspulen. Dann, am Colle d’Esischie auf 2.370 m, geht es ab auf den geilsten Trail ever. Es folgen 22 Kilometer Trail, erstmal rauf zum Gipfel des Monte Tibert auf 2.650 m.

Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch, so leer und so still. Schau da, wie geil ist das denn? Von hier oben guckt Falkenauge bis Afrika. Vom Gipfel runter ist ein wenig Technik gefragt, für den einen mehr, für andere weniger. Gefangen in einer nicht mehr abklingenden Ekstase geht es zurück auf die Straße, zurück zu schmackhaften Kohlenhydraten und rotem Traubensaft.

Tempo bolzen, Hinterrad lutschen und belgischer Kreisel fällt aus in Ermangelung an Fahrern, jeder kämpft mit den letzten Reserven. In Ponte Mamora treffen wir uns bei einem leckeren Bier, bevor die letzten Höhenmeter des Tages in Angriff genommen werden. Noch ein kleines Tempospielchen bergauf, bis kurz vor oben der Geist der vergangenen Tour den Stöpsel zieht. Feierabend.

# Gipfelsturm auf den Monte Tibert.
# Leer ist es im Piemonte, die meiste Zeit trifft man.......niemanden.
# Waldorf und Statler in froher Erwartung.
# Erste feine kleine Herausforderungen schärfen die Aufmerksamkeit.

Tag 3

Kacke, ich bin krank, aber so richtig. Ich leide!!! Ich leide an hochgradiger Reizüberflutung in Verbindung mit Teilabschaltung des Großhirns wegen Sauerstoffmangels. Nach der Hammertour auf den „Herbertberg“ gestern haben wir es uns nicht nehmen lassen, dieses Ereignis mit 7 bis 8 Litern Vino Rosso della Casa zu begießen. Die Folge sind Teilausfälle diverser Organe und Körperteile.

Zum Glück wird die heutige Tour etwas entspannter. Ein nasser Trail runter, dann ein bisschen rauf, durch das Elva Tal zum Colle San Giovanni auf 1.875 m und zum Colle Betone auf 1.834 m. Pillepalle, es gibt nur ab und an mehr als 20% Steigung auf die Mütze. Ich nenne das: „ Hardcore-Entnüchterung“.

Oben angekommen, gibt es als Entschädigung dafür einen so was von flowigen Trail bergab, der toppt sogar den Flow des gestern Erlebten. Schlappe 13 Kilometer Waldtrails, Karrenwege, Rolling Stones, Spitzkehren und das sonstige übliche Gelumpe schaffen es, trotz schwerer Beine und schwerem Kopf die Ekstase explodieren zu lassen. Nach dieser Entspannungstour werden wir uns morgen dann doch mal wieder was mehr vornehmen.

# Das Elvra-Tal muss erstmal über Asphalt bezwungen werden. 30 Grad, der Asphalt brennt.
# Das Elvra Tal ist bestens erschlossen. Technisch nicht sehr anspruchsvoll, ist es auch für den ungeübten Mountainbiker ein perfekter Einstieg.
# Nach dem Colle Betone berauschen Waldtrails vom feinsten.
# Prost, isotonische Kaltgetränke sind Grundnahrungsmittel zur Wiederherstellung der Leistungsbereitschaft.

Tag 4

Ist ja kein Kindergeburtstag hier, also packen wir uns heute die Zweieinhalbtausend-Meter-Marke ins Programm. Am Ende werden es dann 52 Kilometer mit 2.500 Höhenmetern. Auf den ersten 500 Höhenmetern habe ich mehrfach das Gefühl, zurückfahren zu wollen. Meine Oberschenkel wollen ihr Inneres nach außen stülpen.

Dann wird es ein wenig besser. Ach so, und natürlich kommt noch die interne Bergsprintwertung mit einer schweizer Gruppe aus dem Hotel dazu. Auf die 10 Kilometer Asphalt folgen nochmal 8 Kilometer Schotter bis zu Passhöhe auf 2.620 m, dem Passo Rocca Brancia. Dann erstmal schön über Rolling Stones zu Tal, um dann wieder 600 Höhenmeter zum Colle di Salsas Blancias auf 2.527 m zu kommen.

Das ist erst mal total toll, Tragepassage mit richtig vielen Prozenten. Die ersten Rufe nach Bier werden laut. Sauerstoffmangel macht MacHartmann zum Philosophen. Wir sitzen dumm rum, im Hang. Und MacHartmann genießt den großen gelben Fleck da oben in zweihundert Metern Entfernung, wo sich die güldenen Gräser im Wind wogen…ist der bekloppt.

Panoramabild zum Umschauen:

Jetzt aber weiter – tragenderweise – ehe sich die Philosophenkrankheit verbreitet. Finger in den Po, Mexiko. Aber der Markus, der hat einen Schalter! Damit kann man den Markus von MTB auf Alpenverein schalten, und so ist der dann mit dem Rad auf den Schultern weg. Ich will das auch haben, denn Tragepassagen sind müßig. Dafür bin ich der Textmarker, man findet mich direkt auf jedem Foto.

Ich schiebe und schiebe und schiebe, manchmal fahre ich, aber die anderen sind weg. Ich schiebe mich in Trance zu Hare Krishna und will gar nicht mehr aufhören, als ich den Berg „weiße Soße“ erreiche. Jetzt noch um 234 Ecken runter, rauf, drunter und drüber, Bunker hier, Helikopterkühe da…Bier her, Bier her oder ich fall um.

Und da sind sie wieder, die einzigartigen Helikopterkühe.

„Helikopterkühe sind ein ganz spezielles Fleckvieh, das nur in den Alpen gedeiht. Hinter den Ohren haben sie kleine Propeller, mit denen sie in jeden Steilhang erreichen können, um ihn abzugrasen. Außerdem haben sie zwei kurze und zwei lange Beine, damit sie besser im Hang landen können. Landen sie verkehrt herum, fallen sie als Schlachtvieh ins Tal hinab.“

# Hinter dem Refugio geht es auf Schotterpiste auf 2620m zum Rocca Brancia.
# Helikopterkühe nach der Landung.

Dann ist er da, das dämliche Stück Berg von Maultier, der Colle del Mulo auf 2.527 m. Aber jetzt ruft das Bier und der Trail, der folgt, treibt uns 1.300 Höhenmeter bergab. Und unser Technikmissionar MacHartmann muss uns natürlich beweisen, was wir für arme Lichter wir sind. Danke!!! Und dann das Highlight: 2 km Trail entpuppen sich als Maultierlatrine mit Stink und Nass.

Danach hat man sich sein Bier verdient – wirklich.

# Der Lago Oserot, schön, schöner am schönsten.
# Der Weg ist das Ziel, der Anstieg zum Rocca Brancia.
# Abfahrt ins Stura Tal.
# Tragepassage zu den güldenen Gräsern auf dem Weg zum Colle di Salsas Blancias.
# Maultier trifft Esel, Kommunikation ist hier kein Problem.

Tag 5

Das ist zum Haare raufen, lasst mich in Ruhe.

Ich stehe hier und es ruft, von rechts, von links, von überall… nimm mich, nimm mich, nimm mich. Der Berg, nein, die Berge rufen, locken, verführen. Man weiß ja gar nicht mehr, welchen man zuerst nehmen soll. Und alle sind so willig, da ist man ja, ob der scheinbar endlosen Auswahl, total überfordert. Zum Glück sind Frauen da anders.

Und weil es gestern ja wieder so schön krass war, ist heute Ruhetag – ätsch! Es ruft nur ein Berg, der Monte Bellino, ein Dreitausender, dem man 63 Meter geklaut hat. Also die frischen Beine eingepackt und ab dafür. Es folgen 19 Kilometer mit mäßiger Steigung und insgesamt 1.850 Höhenmetern.

# endlose Weiten

Panoramabild zum Umschauen:

Mäßige Steigung, wenn ich das höre, kriege ich Ohrenkrebs. Nach vier Tagen Piemont ist das Wort “mäßig” ja wohl der Witz des Tages.

Wie schön, dass es über die ersten Kilometer mit runden 11 bis14 Prozent zur Sache geht. Schön, dass nach hinten raus die Steigung in Wohlfühlprozente übergeht. Nur diese abartigen Schotterpassagen mit den faustdicken Rolling Stones behindern das Wohlfühlen. Aber alles Elend hat ein Ende, Pause unterhalb des Monte Bellino, bevor die letzten einhundertfünfzig Höhenmeter Bikebergsteigen zum Gipfel angesagt ist. Oben sind wir dann die Könige der Welt, auf 2.937 m sind wir so hoch wie nie zuvor. Das muss aber alles wieder runtergeschottert werden. Erst geht es zum Colle Bellino auf 2.878 m und dann ab ins Tal.

1.200 Tiefenmeter Trail mit allem was man braucht: Schotter, Spitzkehren, Absätze, Rockgarden, Kuhfladen, PERFEKT. Ich merke jetzt auch meine Beine nicht mehr, ich habe von meinem 2Soulscycles Quarterhorse Schüttelfrost.

# Tragepassage zum Monte Bellino.
# Geschafft, der Gipel des Monte Bellino auf 2927m, höher geht's nimmer.
# Es warten 1200 Tiefenmesser Trailspaß.
# Der obere Teil der Abfahrt vom Monte Bellino zum Colle Bellino, Spitzkehren und loses Geröll.
# Er hat nach ausgiebigen Trailgeballere noch die Ruhe und Konzentration für solche Kunststückchen, unser Fahrtechniktrainer MacHartmann.

Tag 6

Heute ist die Königsetappe angesagt. Der Hit ist eine S3-Abfahrt über 1.000 Höhenmeter.

Der Anfang beginnt mit Grauen, nix Straße, alles Schotter & Prozente. Aber halb so wild, es sind nett zu fahrende Prozente und der geschotterte Waldboden ist griffig. Es läuft besser als alle Tage zuvor, meine Beine sind nach dem 24-h-Rennen in Duisburg endlich auch im Piemont angekommen. Besser spät als nie.

Wir kurbeln uns, mit einigen Tragepassagen zwischendrin, wieder auf 2.500 Meter hoch und nehmen auf der Grenze zu Frankreich einige Colle mit. Die Monte lassen wir rechts liegen, aber nur die von Zott. Passo della Cavalla 2.539 m, Col de la Gypiere de l’Orrenaye 2.482 m, Colle di Roburent 2.495 m, wir bewegen uns kilometerlang auf einer Hochebene zum Lac Roburent. Danach freuen wir uns auf die 150 Höhenmeter Tragepassage zum Colle della Scaletta auf 2.614 m.

# Ein Blick zurück in die Auffahrt zum Passo Della Cavalla.

Panoramabild zum Umschauen:

Jetzt aber Hallo! Die folgende 1.000 Tiefenmeter-Abfahrt wird anspruchsvoll, ist so beschrieben und tatsächlich auch so gekommen. Inklusive einer S4-Passage. Schwierigkeit S4 kann ich nicht, kann keiner von uns. Keiner bis auf unseren Fahrtechnikmissionar MacHartmann, der dafür aber richtig. Mein Enduro-Hardtail nimmt alles, wie üblich ist der Fahrer das Handicap. Anhalten? Nein Danke. Die Hände brüllen nach Entlastung, aber mein Pferd will weiter. Der Berg ruft… dann nimm mich feste, jetzt.

Ich verliere meine Plomben und Kronen, Wanderer jubeln uns zu, es ist fast zu geil um wahr zu sein. Meine Speichen üben ein Glockenspiel, es scheppert und schreddert. Ich weiß warum ich dieses Rad fahre, Ekstase, Yippie Ya Yeah, Schweinebacke.

Und was kommt jetzt? Jetzt erst mal ein Bier, denn irgendwann kommt ein Rifugio und dort ein gescheites Nervenwasser. Das Lustige ist, dass nach 2 Morettis die restlichen 500 Höhenmeter flowiger Trail zu einem S4 Hardcoretrail mutieren. So machen wir jetzt immer – wir trinken uns die Trails schön, dieser heißt ab jetzt Morettitrail.

Als wäre das nicht genug, machen wir auf dem Weg nach Hause noch einen belgischen Kreisel auf und knallen die 300 Höhenmeter  zur Pension Fulllllllllllgazzzzzzzz, Arne gewinnt.

# Das letzte Stück oberhalb der Militärbaracken ist nur tragenderweise zu bewältigen.
# Ein Rad für alle Fälle, das 2Soulscycles Quarterhorse.
# Spuren der alten Grenzbefestigung zwischen Italien und Frankreich.
# Nach der Abfahrt zum Lac Roburent geht es auf der anderen Seite wieder hoch zum Colle della Scaletta auf italienischer Seite.
# Unterhalb des Colle Scaletta wird der Trail flowiger, aber nicht anspruchsloser.

Schön war es, wir werden wiederkommen. Euch allen wünsche ich schöne und erholsame Sommerferien mit vielen tollen Erlebnissen auf den Trails eurer Wahl.

In diesem Sinne – Think Pink, eure Muschi

Alpentour 2014 Piemont/Italien von naepsterMehr Mountainbike-Videos

Anmerkung: Für den Inhalt der Artikel aus der Serie “Muschi am Mittwoch” ist der benannte Autor verantwortlich. Die in den Artikeln vertretenen Ansichten und Meinungen spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider. Für Anregungen und Kritik steht der Autor hier themenbezogen in den Kommentaren und allgemein per privater Nachricht zur Verfügung.

Der Beitrag Muschi am Mittwoch: Der Berg ruft… dann nimm mich! ist auf MTB-News.de erschienen.

Deutsche Downhill-Meisterschaft 2015 in Todtnau: Interview mit Streckenchef Arne Grammer

$
0
0
11402614_10200591257860186_3168204126206820895_o

Todtnau: Kultstrecke im Südschwarzwald. 2015 steht hier mal wieder die Deutsche Meisterschaft an – und das könnte ein heißer Tanz werden: Kann Marcus Klausmann, der die Strecke wie seine Westentasche kennt, nochmal ganz oben auf dem Podium stehen? Oder Benny Strasser, der aktuell den Streckenrekord mit dem Freelap-System hält? Auch Johannes Fischbach oder Jasper Jauch sind wie immer für Überraschungen gut. Gleiches gilt für die Damen: Pivot-Fahrerin Katrin Karkhof ist häufig zu Gast und kennt die Strecke gut, aber aktuell gehörig schnell sind auch Kim Schwemmer oder Maria Franke. Franzi Meyer, Top-Favoritin, fällt leider mit Schlüsselbeinbruch aus. Gute Besserung!

#

Wir haben mit Strecken- und Bikepark-Chef Arne Grammer im Kurz-Interview über das anstehende Wochenende gesprochen.

MTB-News.de: Hallo Arne! Ihr habt dieses Jahr wieder die Deutsche Meisterschaft in Todtnau zu Gast. Für jemanden, der die Strecke nicht kennt: Was macht den DH-Track in Todtnau aus?

Arne Grammer: Todtnau ist für deutsche Verhältnisse recht lange mit rund 2,8 km und hat mit rund 450 hm auch ordentlich Gefälle. Die Strecke ist insgesamt recht natürlich mit vielen Wurzeln und Steinen. Legendär ist der Flow und die hohe Geschwindigkeit durch so bekannte Streckenteile wie den Rothaus-Drop, den Hasstunnel, die Achterbahn und Deutschlands wohl bekannteste Wurzel: die Anaconda.

# Arne Grammer vom Bikepark Todtnau

Jetzt umgekehrt – für die Jungs, die die Strecke kennen: Habt ihr für die DM etwas an der Strecke verändert? Was sind generell die kniffligen Stellen auf dem Kurs?

Ja es gibt einiges Neues! Direkt oberen Teil gibt es eine neue fette Holzbrücke / Gap über unsere zweite Strecke. Das Tretstück ist jetzt deutlich kürzer und geht in ein ganz frisch angelegten Teil über. Der Zielbereich ist für alle komplett neu und wird erst zum Rennen geöffnet!

# Fette neue Holzkonstruktion

Wer vorne dabei sein will muss auf jeden Fall im Wurzelfeld viel Geschwindigkeit mitnehmen, hier kann man viel verlieren. In der Achterbahn sieht man auch recht große Unterschiede bei den Fahrern in den vielen Kurven. Zudem sind Fahrzeiten von 4 Minuten zu erwarten bei hohen Geschwindigkeiten, da werden bei allen die Arme brennen!

Klausmann, Strasser, Fischbach, Jauch – wem liegt die Strecke am meisten?

Das wird super spannend! Klausmann ist ohne Frage der König von Todtnau mit unzähligen Siegen hier. Keiner kennt die Strecke so gut wie er. Ihn würde ich in Todtnau niemals abschreiben! Allerdings ist Benny Strasser im Training vor kurzen die beste bisher mit dem Freelap System gemessene Zeit gefahren. Fischbach muss sich in Todtnau erstmal beweisen. Ihn haben wir noch nie beim Training beobachten können.

# Es wurde einiges an der Strecke getan

Und bei den Damen? Franzi Meyer ist aktuell das Maß der Downhill-Dinge, auch wenn sie sich diese Woche das Schlüsselbein gebrochen hat – aber auch Kim Schwemmer, Katrin Karkhof oder Maria Franke sind angesichts der letzten GDC-Leistungen mögliche Siegkandidaten. Auf wen setzt du und warum?

Auch bei den Mädels ein sehr spannendes Rennen. Kathrin ist wirklich oft bei uns zum Trainieren, einen kleinen Heimvorteil hat sie bestimmt!

Danke für das Interview!

Der Beitrag Deutsche Downhill-Meisterschaft 2015 in Todtnau: Interview mit Streckenchef Arne Grammer ist auf MTB-News.de erschienen.

Nach über 10 Jahren Scott: Timo Pritzel wechselt zu Propain

$
0
0
timo pritzel propain

In den letzten 10 Jahren hat Timo Pritzel bei Scott jede Menge bewegt und war insbesondere als Teamchef des Scott Voltage Team tätig. Nun wechselt der Berliner zu Propain aus Ravensburg, um dort nicht nur selbst zu fahren, sondern auch ein interessantes Nachwuchsteam zusammenzustellen. Wir haben Timo ein paar Fragen zum Wechsel gestellt.

MTB-News.de: Hallo Timo, auf jeden Fall spannende Neuigkeiten: Was hat dich zum Wechsel zu Propain bewegt?

MTB-News.de: Wenn man so lange für eine Firma fährt ( 13 Jahre) ist es schon fast wie eine Beziehung  und in Beziehungen gibt es gute und auch schlechte Jahre… ich habe probiert damit umzugehen, das Beste draus zu machen, aber habe gemerkt, dass ich nicht weiterkomme. Es ist ganz normal das es manchmal Missverständnisse gibt, die Marketing-Leute sich ändern und man dann halt oft nicht in die gleiche Richtung schaut. No bad feelings. Eine Tür geht zu und eine andere geht auf! Ich bin sehr dankbar für die gute Zeit bei Scott und freue mich auf die Veränderung!

Was ändert sich für dich dadurch?

Ich habe wieder frische Motivation! Neue Fotos & Videos zu organisieren, wenn man etwas länger mit einer Entscheidung hadert zieht das viel Energie. Jetzt wo es klar ist, dass ich bei Propain Bikes bin, fühle ich mich wieder wie ein Teenie auf dem Bike :-)

Welche Aufgaben wirst du neben dem Fahren bei Propain übernehmen?

An erster stelle bin ich Fahrer, aber ich werde auch meine Erfahrungen als langjähriger Bike Pro (32 Jahre auf dem Bike und 19 davon als Profi ) an die Propain Teamfahrer weitergeben. Erfahrungen über Verletzungen, Ernährung, Stretching, mentalen Stress usw… ich arbeite ja in Berlin auch als Personal Trainer mit Sportlern zusammen & als Yoga-Lehrer.

Und ich werde auch helfen, ein Propain Newcomer Team aufzubauen! Außerdem helfe auch an anderen Stellen wo ich kann, beispielsweise habe ich ja 6 Jahre lang meine eigene Kleidungs-Firma Atmosfair Clothing gehabt, wo ich jetzt auch hier meine Erfahrungen weitergeben kann. Es wohl bald ein Signature Propain Bikes Shirt geben und eventuell auch mehr!

Aktuell geht es mit der FEST Series wieder in die Richtung Big Air – und das geht ja fast etwas in die Sprung-Richtung des “Hell Track” aus New World Disorder, den du damals mit John Cowan kreiert hast. Reizt es dich, sowas wieder mal zu machen?

Ja, große Jumps reizen mich immer noch! Hoch springen und Table Tops machen ist mein Ding! Nur die neuen Tricks – da will und kann ich nicht mithalten.
Zum Beispiel bin ich ja seit Jahren auch beim Nine Knights Event dabei, wo ich 2013 sogar den Best Go Pro Shot gewonnen habe. Die Jumps dort sind ja auch riesig.. Also: ich habe nie aufgehört, das zu machen! :) Die Anti Days of Thunder Serie in Norwegen 2008-10 war ja eigentlich auch der Vorreiter der Fest Series….

Jetzt, wo ich etwas älter bin, muss es nicht immer größer, weiter, krasser sein, aber wenn ich mich wohl auf meinem Bike fühle, geht im im Moment alles. Ich plane gerade etwas für mein Propain Video & Photoshoot.

Was steht für dich dieses Jahr fahrerisch und planungstechnisch an?

Zum Beispiel bin ich jetzt nächstes Wochenende beim Glemmride Festival – zum Freeriden, aber auch um Yoga für 4 Bikerklassen zu unterrichten. Mehr Info auf der Glemmride Webpage: http://www.glemmride.at/de. Es ist schön, dass sich mein Bike Job mit meiner anderen Leidenschaft gut verbinden lässt!

Außerdem bin ich gerade in den letzten Zügen für meinen MTB Heroes Part – 26 Minuten! Freue mich total, dass ich da die Möglichkeit habe, über meine Bikekarriere zu sprechen und Highlights raus zu suchen.

Weitere Termine:

  • Livigno Freeride Camp
  • Rob J Jugendcamp in Saalbach
  • Propain Bikes Video in Süd Tirol
  • Lifefood Camp Saalbach Biken & Yoga & Faszientraining mit den lifefood Heroes Tibor Simai, Nadine Rieder , Johannes Fischbach und mir
  • Nine Knights Livigno
  • Berlin Dirt Video Dreh
  • Eventuell organisiere ich noch dieses Jahr einen relaxten MTB Event in Berlin
  • Yoga 4 Biker Videos

Meine Sponsoren: Propain Bikes, Sram,TSG Safety Gear & Kleidung, A Class Rims, Lifefood,Oakley, Schwalbe Tune, DMR Pedals

Danke für das Interview!

# Timo Pritzel auf Propain
# Timo Pritzel auf Propain
# Timo Pritzel auf Propain
# Timo Pritzel auf Propain
# und Action!
# Timo Pritzel auf Propain
# Timo Pritzel auf Propain

Die offizielle Pressemitteilung:

Das ist ein Paukenschlag für die kleine Bikeschmiede vom Bodensee. Die deutsche MTB-Legende Timo Pritzel ist ab sofort auf PROPAIN Bikes unterwegs. Weltmeister, mehrfacher deutscher Meister, Weltrekordhalter und Mountainbiker des Jahres – der Berliner ist einer der erfolgreichsten Mountainbiker und national wohl jedem ein Begriff. International bekannt geworden ist Timo Pritzel jedoch vor allem durch seine beeindruckenden Filmsegmente in der “New World Disorder”-Reihe.

Genau das ist es, was PROPAIN in ihm sieht. Die Jungs von PROPAIN planen gemeinsam mit ihm ein Nachwuchsteam auf Weltklasseniveau auf die Beine zu stellen. Timo Pritzel agiert dabei als Teammanager und steht den jungen Talenten mit seiner fast grenzenlosen Erfahrung zur Seite. Dabei beschränkt sich sein Job natürlich nicht nur auf die Aufgaben hinter den Kulissen. Timo Pritzel glänzt nach wie vor mit unvergleichlichem Style und wird bei diversen Contests wie dem Nine Knights in Livigno an den Start gehen.

Für Timo Pritzel ist es ein wohl überlegter Schritt nach über 10 Jahren Scott zu verlassen und einen kleinen deutschen Hersteller zu supporten. „PROPAIN ist ein authentischer Haufen, die den Spirit des Mountainbikens leben. Das merkt man beim ersten Gespräch und ich fühlte mich sofort gut aufgehoben.“, so Timo Pritzel. Das sehen auch die Jungs aus Ravensburg so: „Timo ist einfach ein super sympathischer Kerl, mit dem sich Biker jeder Altersklasse identifizieren können. Wir freuen uns riesig, Timo ab sofort auf unseren Bikes zu sehen!“. Das klingt nach einer guten Basis für eine erfolgreiche Partnerschaft.

Der Beitrag Nach über 10 Jahren Scott: Timo Pritzel wechselt zu Propain ist auf MTB-News.de erschienen.

Viewing all 222 articles
Browse latest View live


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>